Grundlagen gesunder Ernährung

Das Projekt „Ich kann kochen“ kommt an der Suttner-Schule sehr gut an

FRISCH GEKOCHT wird in der Küche der Bertha-von-Suttner-Schule. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf (seb). An der Bertha-von-Suttner-Schule wird gekocht. Und das längst nicht nur in der Mensa. Jede Woche stehen Jugendliche in der gut ausgestatteten Schulküche und lernen alles über die Zubereitung frischer Gerichte. Zuletzt konnte man sich über eine Förderung von 500 Euro freuen, die für den Einkauf gesunder Lebensmittel verwendet wird.

Eine Zwiebel zu erkennen, ist manchmal schon schwierig

Unter dem Titel „Ich kann kochen“ läuft das Angebot im Wahlpflichtunterricht, berichtet Lehrerin Ursula Schmitt. Bei den Schülern ist es so beliebt, dass man nur ein Schuljahr in die Küche darf und sich danach für einen anderen Kurs entscheiden muss. 
Dabei fangen viele mit so gut wie keinem Wissen übers Kochen an, sagt Schmitt. Manche Schüler kämen zu Beginn schon an ihre Grenzen, wenn es daran gehe, eine Zwiebel zu erkennen. Jugendliche mit Migrationshintergrund wüssten dabei noch besser über frische Zutaten und das Kochen Bescheid.
Das Essen komme bestens an, freut sich die Lehrerin. Manche Schüler würden nach dem Kurs sogar zu Hause häufiger in der Küche stehen.
Unterstützt wird die Bertha-von-Suttner-Schule bei ihren Anstrengungen von der Sarah-Wiener-Stiftung, die frühestmöglich für eine ausgewogene Ernährung begeistern will. Durch die praktische Erfahrung in der Küche sollen Jugendliche zu bewussten Essern, kreativen Köchen und selbstbestimmten Konsumenten heranwachsen.

Der Schulgarten liefert viele Zutaten

Bei einem Stiftungslehrgang wurde Ursula Schmitt zur sogenannten „Genussbotschafterin“ ausgebildet und leitet seitdem den Bereich Küche und Hauswirtschaft. Bei der Berufsorientierung sind die Kochstunden ein weiterer Baustein und ergänzen Angebote zum technischen Zeichen, Nähen und Handwerken. Neben dem Zubereiten von ausgewogenen Gerichten geht man auch gemeinsam einkaufen und auf den Markt nach Frankfurt.
Was in den Topf und auf die Teller kommt, stammt zum Teil auch aus dem Schulgarten. Auf rund tausend Quadratmetern wachsen Salat, Kohlrabi, ein Feigenbaum, Tomaten und vieles mehr, berichtet Lehrer Thomas Cauvet, der den Garten zusammen mit den Schülern betreut. Gemeinsam wird Unkraut gejätet, die Beete angelegt und bewässert. 

Gute Ernährung ist Präventionsarbeit

Was angesichts des großen Gartens eine Menge Arbeit ist. Wenn Hochsaison ist, kann das Obst und Gemüse gar nicht komplett verarbeitet werden, und Schüler können sich frische Lebensmittel mit nach Hause nehmen. Auch in den kalten Jahreszeiten werden die gesunden Lebensmittel nicht ausgehen. Dafür hat die Barmer Krankenkasse mit 500 Euro gesorgt, die im Rahmen eines Förderprogramms an die Schule gingen. „Für uns ist es Präventionsarbeit“, sagte Regionalgeschäftsführer Michael Wesche. Die Schüler sollten schon früh lernen, dass eine gesunde Ernährung dem Körper guttue. Wer frische Produkte bevorzuge, bleibe schlicht länger fit. 
Lehrerin Schmitt würde am liebsten noch mehr Schulen und Kindergärten ins Boot holen und eine Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung in Mörfelden-Walldorf ausrichten. Dafür sucht sie aber noch weitere interessierte Teilnehmer. Denn die Stiftung übernimmt eine Fortbildung nur, wenn mindestens drei Institutionen mitmachen. 

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