Glücksspiel und spontane Heirat

Motto „Las Vegas“: Sandhasen starten mit gelungener Sitzung in die Faschingssaison

ZU EINEM BESUCH IM CASINO luden die Kadetten ein. (Foto: Dormehl)

Mörfelden-Walldorf. Wirbelnde Röcke, schwungvolle Musik und unterhaltsame Büttenreden – Die Sandhasen sind in die fünfte Jahreszeit gestartet. Rund hundert Faschingsfans kamen ins festlich dekorierte Bürgerhaus, landeten aber im 8967 Kilometer entfernten Las Vegas. Unter diesem Motto hatte der Karnevalsverein eine großartige Show für die Zuschauer vorbereitet.

Die Sandhasen hatten keine Kosten und Mühen gescheut und die weißen Tiger des Magierduos Siegfried und Roy freigelassen. Furchterregend niedlich jagten die Drei- bis Siebenjährigen Tänzerinnen der Sputnix über die Bühne und bekamen dafür viel Applaus vom Publikum.
Wenn Pikdame, Herzbube und Karoass zum Leben erwachen, steht ein Besuch im Casino auf dem Plan. Zu dem hatten die Kadetten eingeladen, die den Zuschauern die Glitzerwelt der Glücksspielmetropole näherbrachten. 
Wo kann man spontan heiraten? Auch das gehört zu Las Vegas, was das Männerballett für ihrem Showtanz aufgriff und mit einem Hauch Romantik umsetzte. Dass in der Stadt der Sünde auch das Böse sein Unwesen treibt, zeigte die „Lust und Laune“-Gruppe mit Liedern wie „Mackie Messer“, „Gangsters Paradies“ und „Ba-Ba-Banküberfall“. 
Wie ein Sitzungspräsident seine Rede schreibt, erzählte Klaus Huber, der spitzbübisch durch den Abend führte. Statt in der Badewanne bei Kerzenschein, mussten diesmal Bühne und Publikum als Ideengeber herhalten. Ein Mix aus aktueller Politik, eine Portion Komik und eine lyrische Komponente – fertig war die Rede: „Wenn ich Straßenbeitrag zahlen muss, ist mit dem freien Nutzen einfach Schluss“, so Huber, der einen Wegezoll ins Spiel brachte. „So kommt Geld in meine Kasse, und bezahle nicht selbst für die marode Gasse“, dichtete Huber.
Was und womit beschäftigt sich ein Faschingsnarr außerhalb der Saison? Das beantwortete der Vorsitzende Alexander Meidt in seiner Eröffnungsrede. „Auch in der grauen Fastenzeit, tragen wir das Narrenkleid. Das Training beginnt im Bürgerhaus, und manchmal schmeißt die Stadt uns raus. Wo schwingen wir denn dann das Bein? Der Götz lässt uns beim Kassan rein.“ 
Bei der Vereidigung des Herren- und Damenkomitees wurde es dann voll auf der Bühne. „Wir geloben, dass Gott Jokus der einzige Mann ist, dem wir voll und ganz vertrauen“, stimmte Iris Geiß die Vereidigung des Damenkomitees an. Zuvor begrüßte sie drei neue Mitglieder: Biggi Hirseland, die Ministerin der flinken Nadel, Svenja Wicht, Ministerin der sauberen Sachen sowie Natalie Fendt-Bohrer, Ministerin der flotten Schritte. 
Flott unterwegs waren dann die Backfische und Melodies, die jeweils eine Polka zeigten. Für ihren Solotanz bekam Tamara Hirseland tosenden Applaus. Zum Schunkeln und Mitklatschen animierten „De Saalleer Singers“, ein Zusammenschluss aus stimmgewaltigen Vereinsmitgliedern, die unter anderem mit dem Lied „Fasching ist nur ein Mal im Jahr“ für gute Laune sorgten.
Abgerundet wurde das bunte Programm mit zwei Büttenreden. Als Pechvogel stieg Marion Zwilling in die Bütt und erzählte von ihren Missgeschicken. Sven Tolksdorf nahm die Doppelstadt als „Stadtwerksfacharbeiter“ aufs Korn und übte Kritik an maroden Wasserleitungen sowie an Bürgermeister Heinz-Peter Becker und Ersten Stadtrat Burkhard Ziegler, der nur der bezahlte Ehrenamtliche genannt wurde. 
Während der Sitzung wurden auch langjährige Mitglieder geehrt. Für ihre 15-jährige Vereinstreue wurden Levinia Galbicska, Sandra Hentzel, Sarah Kochowski, Saskia Schwarz und Kim Lara Zartin mit Orden ausgezeichnet. Schon 22 Jahre können sich Yvonne Cezanne, Karin Kochowski und Werner Schmidt als Sandhase bezeichnen. (dor)

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