Eine glückliche Ehe

20 Jahre Städtepartnerschaft mit Wageningen gefeiert

INS GOLDENE BUCH der Stadt trug sich der Wageninger Bürgermeister Geert van Rumund während der Feierstunde ein. Bürgermeister Heinz-Peter Becker und sein italienischer Kollege aus Torre Pellice, Claudio Bertalot, sowie die Vitroller Stadtverordnete Claire Bay (von links) taten es ihm gleich. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. „Ein bisschen ist es wie in einer Ehe – es gibt Freude und Leid“, meinte der Wageninger Bürgermeister Geert van Rumund anlässlich der akademischen Feier zum 20. Jubiläum der Städtepartnerschaft . „Und diese Ehe ist eine glückliche, denn es gab wesentlich mehr Freude als Leid“, fügte er lächelnd hinzu.
 

Damit in Zukunft viele neue Kontakte zwischen den Menschen aus Mörfelden-Walldorf und der Stadt am Niederrhein entstehen, brauche es nicht nur die Politik, sondern auch die Vereine und das Engagement der Bürger. Wie es in einer guten Ehe sein muss, verbänden die beiden Städte viele Gemeinsamkeiten, und nur eine davon sei Fußball, so van Rumund.
An eine zentrale Gemeinsamkeit der beiden Städte erinnerte Bürgermeister Heinz-Peter Becker im Bürgerhaus. Denn als sich die Ehe vor rund 30 Jahren langsam anbahnte, hatten sich Mörfelden-Walldorf und Wageningen zu atomwaffenfreien Zonen erklärt und so ein Zeichen während des Kalten Krieges gesetzt. Als sich die Wageninger auf die Suche nach einer deutschen Stadt machten, war dies eines der Kriterien für die künftige Partnergemeinde.
Im Oktober 1985 wurde schließlich die Urkunde „Zur Besiegelung der Partnerschaft für den Frieden“ in den Niederlanden unterzeichnet, Anfang 1986 folgte die Unterschrift in Mörfelden-Walldorf. Nachdem die Berliner Mauer gefallen war und die Sowjetunion sich aufzulösen begann, entschieden sich die Gemeinden, die Beziehung als Städtepartnerschaft weiterzuführen.
Heute sei die Partnerschaft breit in der Bevölkerung verankert und habe viele unterschiedliche Aspekte, so Becker. Zum hiesigen Jazzfest sei die Inspiration aus Wageningen gekommen, auch regelmäßige Schüleraustausche sorgten für das gegenseitige Kennenlernen, und im kulturellen Bereich würde mindestens eine Ausstellung pro Jahr in einer Partnerstadt organisiert.
Wenn man zu Besuch komme, fühle man sich wohl, sagte Marlou Kursten von der Werkgroep, dem niederländischen Pendant zum Verein Freundeskreis Städtepartnerschaft. Es sei wie unter guten Nachbarn, weshalb sie immer wieder gerne nach Deutschland reise. Auch Monique Schmitt, Vorsitzende des Freundeskreises, gratulierte den Partnerstädten und erklärte, den Kontakt gerne noch weiter ausbauen zu wollen.
Unter den Gratulanten waren außerdem Vertreter aus den beiden anderen Partnerstädten. Aus Torre Pellice in Italien reiste Bürgermeister Claudio Bertalot an, aus dem französischen Vitrolles vertrat die Stadtverordnete Claire Bay den verhinderten Bürgermeister Loïc Gachon.
Leidenschaft und Durchhaltevermögen habe die Partnerschaft durch die Jahre gebracht, sagte Bay. „Städtepartnerschaften sind wichtig. Ein Europa, in dem die Menschen mitwirken, hat Zukunft“, betonte Bertalot.
Der Wageninger Stadtdichter Laurens van der Zee ging noch einen Schritt weiter und erklärte die Städtepartnerschaften zu einem Schritt zur Weltbürgerschaft. Umrahmt wurde die akademische Feier vom Sinfonieorchester der Stadt und dem Jungen Chor der SKV. (seb)

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