Gemütliches Fest im Garten

Heimat- und Museumsverein feierte seinen 40. Geburtstag nach – Mitstreiter gesucht

EINBLICKE in die Arbeitswelt ihrer Bienen boten Eric Baitinger (rechts) und Martin Schulmeyer. (Foto: Friedrich)

Mörfelden-Walldorf (ula). Wer sich Gäste einlädt, hat meist alle Hände voll zu tun. Die Ausrichtung des großen Erntedankfests im Heimatmuseum und der Hofreite des Goldenen Apfel hatte im vergangenen Oktober viel Kraft gefordert. Alle zwei Jahre stemmt der Heimat- und Museumsverein Mörfelden mit seinen Helfern die zweitägige Veranstaltung. „Da kam unser Geburtstag etwas zu kurz“, erklärte die Vereinsvorsitzende Anneliese Krichbaum. Drum wurde am vergangenen Samstag nachgefeiert.

40 Jahre Heimat- und Museumsverein waren der Anlass für ein gemütliches Fest im Museumsgarten. Als die „Magic Sound Big Band“ unter Leitung von Andreas Büschelberger mit Swing, Jazz und Unterhaltungsmusik begeisterte, war vieles vergessen. Zum Beispiel, dass es genau genommen der 41. Geburtstag war, den man feierte. 
„Die Band haben wir schon zum 25-jährigen Bestehen des Museums engagiert“ – Anneliese Krichbaum war begeistert. Füße wippten, man sang im Publikum sogar ein, zwei Strophen eines beliebten Evergreens mit. Kurzum: eine entspannte, gemütliche Geburtstagsparty. 
Oder nicht? Szenenwechsel: Im rückwärtigen Gartenteil herrschte emsige Betriebsamkeit. Die beiden Bienenvölker, schätzungsweise 120 000 Insekten, schufteten auf Hochtouren.
Wer Interesse hatte, durfte mit den beiden Hobbyimkern Eric Baitinger und Martin Schulmeyer einen Ausflug zu den tüchtigen Bienen unternehmen und sogar einen Blick in den Bienenstock werfen. „30 Liter Honig pro Volk“, schätzt Schulmeyer die Jahresleistung der hart arbeitenden Insekten in diesem Jahr. 
Wie der Honig aus dem Museumsgarten schmeckt, erfuhren alle, die ein Gläschen mit nach Hause nahmen. Am Verkaufsstand gab es außerdem selbst gemachte Lesezeichen, nostalgische Holzpferdchen und Keramik – ein paar kleine historische Liebhaberstücke. Vis-à-vis brutzelten die Würstchen auf dem Grill, während Anna Rosón Eichelmann und César Rosón ein wunderschönes Duett anstimmten.
Im Bienenstaat wurde der menschliche Trubel nicht weiter wahrgenommen. Die Imkerei im Museumsgarten ist eine tolle Sache, Kindergärten und Schulen schätzen das naturpädagogische Angebot. Vor kurzem waren hundert Kinder an einem Tag zu Besuch – das war auch für die Imker ein ziemlicher Arbeitstag. 
Vom Holz, aus dem die beiden tüchtigen Bienenprofis geschnitzt sind, wünscht sich Anneliese Krichbaum mehrere Mitstreiter für den Heimat- und Museumsverein. „Wir leiden an Überalterung“, so die Vorsitzende. Hätte sie einen Geburtstagswunsch offen, dann wäre das wohl Nachwuchs für ihren Verein.

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