Gelungene Premiere für Dirigenten

Jahreskonzert des Blasorchesters mit einer großen musikalischen Bandbreite

DAS BLASORCHESTER der SKV Mörfelden begeisterte beim Jahreskonzert sein Publikum im Bürgerhaus. (Foto: Waldhoff) 

Mörfelden-Walldorf. Gleich zwei neue Dirigenten stellte das Blasorchester der SKV Mörfelden beim Jahreskonzert dem Publikum vor.

Die Leitung des Jugendblasorchesters hat seit Sommer 2016 der 22-jährige André Cezanne inne, beim Blasorchester übernahm im Februar diesen Jahres Lutz Glenewinkel den Taktstock. Dass beide seit Beginn ihrer Amtszeit mit den Orchestern viel gearbeitet hatten, zeigte sich am Samstagabend im Bürgerhaus. Die zwei Orchester begeisterten mit einem bunten Strauß Musik aus aller Welt die rund 300 Gäste. Auch die Moderation von Anne-Marie Wintermeier kam gut an und sorgte immer wieder für einen Lacher zwischen den Stücken. 
Den Anfang machte das Jugendblasorchester, das sich dieses Mal ausschließlich Filmmusik ausgesucht hatte. Es eröffnete das Konzert passenderweise mit der unter Kinogängern bekannten Melodie von Twentieth Century Fox. Lebhaft ging es weiter mit „Colors of Time“ und „Tales of a Distant Star“, die fröhlich klingenden Stücke sorgten direkt zu Beginn für gute Stimmung im Saal.
„Die Kinder der 90er Jahre werden sich nun ein bisschen alt fühlen“, erklärte Anne-Marie Wintermeier zu den Highlights aus Walt Disneys „Aladdin“. Vor allem die jüngeren Gäste zeigten sich von den exotisch klingenden Melodien begeistert. 
Beim ruhigeren „Les Choristes – Vois sur ton chemin“ aus dem erfolgreichen Kinofilm „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, nickten einige im Publikum wissend und angetan mit dem Kopf, es gehörte ebenfalls zu den bekannteren Stücken des Abends. Solistin Kassandra Waldhoff ersetzte dabei mit ihrer Querflöte ausdrucksvoll die Stimmen des Kinderchors im Film. 
Mit Peter Maffays munterem „Nessaja“ aus dem Kindermusical „Tabaluga“ beendete das Jugendblasorchester seine Hälfte des Konzerts. Sichtlich erleichtert verbeugte sich nach einer zu Recht geforderten Zugabe der neue Dirigent André Cezanne. Bereits zehn Jahre hatte er im Jugendorchester Trompete gespielt und war fünf Jahre lang als Jugendleiter tätig. 
Er sei sozusagen ein „Eigengewächs“ des Orchesters, sagte Anne-Marie Wintermeier. Cezanne, der die Leitung von Julien Wintermeier übernommen hatte, wird aber weiterhin im großen Orchester Trompete spielen. Zu hören ist das Jugendblasorchester wieder am 23. Juni beim gemeinsamen Benefizkonzert mit den „Taktlosen“ des Musikvereins Gräfenhausen. 
Schwungvoll ging es nach der Pause mit dem Blasorchester und der „Appalachian Ouverture“ weiter. Mit kräftigem Sound der drei Soloposaunen von Dieter Eichel, Stefan Hohmann und Andreas Leupold folgte „Triple Trombones“, komponiert vom Niederländer Michael von Delft. 
Flöte und Trommel entführten das Publikum bei „Arabesque“ vom amerikanisch-arabischen Komponisten Samuel Hazo mit mystischen Klängen in den Orient . Im Kontrast dazu fanden sich die Gäste mit dem Marsch „Knightsbridge in town tonight“ im London der 30er Jahre wieder. Das Stück aus der London Suite von Eric Coates beeindruckte mit einer fanfarenähnlichen Trompete. 
Abschließend spielte das Blasorchester „Highlights from Hook“, die Filmmusik zu Steven Spielbergs aktualisierter Version der Geschichte von Peter Pan. Das Blasorchester präsentierte sich im zweiten Teil ebenfalls so gelungen, dass es um eine Zugabe nicht herumkam.
Das Programm stand laut dem neuen Dirigenten Lutz Glenewinkel bewusst unter keinem bestimmten Motto und war musikalisch breit gefächert. Das sei spannend und fordere die Musiker, so Glenewinkel, zudem könnten sich Orchester und Dirigent so gut kennenlernen und aufeinander einspielen. 
Lutz Glenewinkel hat Anfang des Jahres Michael Breitwieser abgelöst. Der 1977 in Darmstadt geborene Posaunist ist zurzeit Dozent an Hochschulen in Frankfurt, Mainz und Wiesbaden. Es sei eine völlig neue Erfahrung für ihn, ein Blasorchester zu dirigieren, berichtete Glenewinkel, der mit seiner Posaune selbst Teil eines Blechquintetts ist. „Das Orchester ist sehr engagiert und hat es mir von Anfang an leicht gemacht. So macht die neue Herausforderung Spaß.“ (awa)

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