Gegen Verarmung der Landschaft

Naturlandstiftung bepflanzte zweites Grundstück nahe dem Waldbornbrunnen

ÜBER 60 BÄUME UND STRÄUCHER pflanzten die freiwilligen Helfer der Naturlandstiftung auf einem Gelände nahe dem Waldbornbrunnen ein. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. „Wir wollen Trittbrettzellen schaffen und pflegen“, erklärte Baldur Schmitt, der Vorsitzende der „Naturlandstiftung Hessen“ im Kreis Groß-Gerau.
 

Dabei richtete sich sein Blick auf rund 20 Helfer, die nahe dem Waldbornbrunnen in der Gemarkung Mörfelden fleißig am Schaffen waren. Mehr als 60 Pflanzen brachten sie in die Erde, darunter Ebereschen, Wildapfel, Wildbirne, Kornelkirschen, verschiedene Holunder und einige Bäume und Sträucher mehr.
Die so genannten Trittbrettzellen bieten neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die außerhalb von Waldgürteln sonst keine Möglichkeit hätten, zu leben oder zu überleben. Zudem schaffen die Trittbrettzellen Möglichkeiten für Tiere, von einem Pflanzenverband in einen anderen, weiter entfernten, zu wechseln.
„Unser Ziel ist es, vor allem in ausgeräumten und ökologisch verarmten Landschaften wieder neue Lebensräume zu schaffen“, so Schmitt. Hierbei denke man insbesondere an Kleintiere, Niederwild und auch Vögel. Insgesamt sei dies die fünfzehnte Maßnahme dieser Art im Kreisgebiet, in Mörfelden-Walldorf die zweite. Bereits im November hatte es eine Pflanzaktion in der Mörfelder Gemarkung gegeben.
„Wir pflanzen grundsätzlich nur auf Grundstücken, die wir kostenfrei erwerben oder langfristig pachten können“, erklärte Baldur Schmitt weiter. Dies sei wichtig, da man sämtliche Pflanzungen sowie die nötigen Pflegearbeiten aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanzieren müsse. Schön sei es, dass man diesbezüglich auf die Unterstützung der Kommunen sowie einiger Banken bauen könne.
Star des Tages war am Freitag eindeutig ein großes Insektenhotel, welches ebenfalls auf dem Gelände nahe dem Waldbornbrunnen aufgestellt wurde. Gleich mehrere Spaziergänger blieben stehen, um das große Konstrukt zu bewundern. „Davon haben wir mittlerweile acht Stück im Kreis installiert, eine Maßnahme, die vor allem auch der Land- und Obstwirtschaft zugute kommt“, meinte Baldur Schmitt.
Die „Naturlandstiftung Hessen“ wurde 1982 auf Initiative des Landesjagdverbandes ins Leben gerufen. Als gemeinnützig anerkannter Naturschutzverband fördert der Verein mit seinen Kreisverbänden die Vernetzung und Schaffung biologisch wertvoller Lebensräume.
Mit einer möglichst großen Zahl von naturnahen und ökologisch bedeutsamen Grünflächen, die mosaikartig über die gesamte Landesfläche verteilt werden sollen, möchte der Verband der bereits eingetreten Verarmung von Natur und Landschaft entgegenwirken. (ake)

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