Das Fest nach dem Fasten

Ahmadiyya hatten zum Id-ul-Fitr in die Stadthalle eingeladen

DAS ENDE DER FASTENZEIT feierte die Ahmadiyya-Gemeinde mit ihren Gästen in der Stadthalle. Am Büfett gab es pakistanische Spezialitäten. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Mit dem Id-ul-Fitr feiern Muslime auf der ganzen Welt das Ende des Ramadan. Als „Zuckerfest“ ist der Abschluss des Fastenmonats in Deutschland bekannt. In der Stadthalle informierten die Ahmadiyya Muslim Jamaat über die Bedeutung des Ramadan.
„Der Ramadan richtet sich nach dem Mondkalender und wandert daher immer um zehn Tage“, erklärte Imam Ahsan Faheem Bhatti. Gefastet werde so zu allen Jahreszeiten. Wer den Ramadan durchgehalten habe, fühle sich fit und besonders aktiv, wie nach einem Sporttraining. So könne man den Ramadan etwa mit der Vorbereitungszeit auf die neue Fußballsaison vergleichen. Einen Monat übe man sich in Disziplin, um das restliche Jahr optimal vorbereitet zu sein.

Dabei gehe es nicht nur darum, Hunger und Durst zu erfahren. Zwar werde zwischen Sonnenauf- und Untergang nicht gegessen und getrunken, den Ramadan zeichne aber viel mehr aus. „Der ganze Körper fastet“, betonte Bhatti. Die Zunge dürfe nichts Schlechtes und Unwahres sagen, die Ohren keinen Lästereien zuhören, die Augen nichts Unmoralisches betrachten.
Während der Fastzeit achteten die Gläubigen besonders auf ihr Verhalten und legten schlechte Angewohnheiten ab. Der Ramadan sei eine Übung in Geduld und Verzicht. Reiche Menschen versetze der Fastenmonat in die Rolle von Bedürftigen, die oftmals Hunger leiden müssten. Dabei möchte Bhatti das Fasten nicht als bloßes Lippenbekenntnis verstanden wissen. Es habe eine spirituelle Ebene und lebe durch die Taten der Gläubigen. Unter anderem sei es geboten, den Koran während der 30 Tage mindestens einmal zu lesen.
„Integration bedeutet, sich von beiden Seiten zu öffnen“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis in ihrem Grußwort. Unterschiedliche Kulturen müssten aufeinander zugehen, sich wahrnehmen und erfahren, was Bräuche wie den Ramadan ausmache. Es sei daher gut, dass das „Zuckerfest“ immer häufiger in der Öffentlichkeit gefeiert werde.
In Mörfelden-Walldorf sei es bereits zu einer guten Tradition geworden, das Ende des Ramadan gemeinsam zu begehen, sagte Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD). Nur wer die Bedeutung der unterschiedlichen Feste kenne, könne eine Religion verstehen. (seb)

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