Fast doppelt so viele Empfänger bei Päckchenaktion von SPV und evangelischer Gemeinde

Kindern eine Weihnachtsfreude gespendet

Geschenke für insgesamt 132 Mädchen und Jungen: Martina Langhans, Susan Schindler, Saskia Akbari und Margit Sadina (von links) freuen sich über die große Hilfsbereitschaft der Spender für bedürftige Familien. Foto: Koslowski

Mörfelden-Walldorf – Bei dem Anblick geht einem das Herz auf: Viele in weihnachtlichem Papier verpackte Geschenke mit gekonnt gefertigten Schleifen – der Raum quillt förmlich über von ihnen. Was das Herz noch ein wenig höher hüpfen lässt, ist der gute Zweck, für den diese Weihnachtsgeschenke gedacht sind. Denn die Empfänger sind Kinder im Alter von bis zu zwölf Jahren von Familien, welche die Speise- und Kleiderkammer der SPV Gemeindepsychiatrische Angebote gGmbH in Anspruch nehmen.

Insgesamt werden in diesem Jahr 132 Mädchen und Jungen bedacht. Das sind 62 Kinder mehr als noch im vergangenen Jahr, informierte SPV-Bereichsleiterin Saskia Akbari. Die Steigerung sei primär auf die ukrainischen Flüchtlinge zurückzuführen. Neben diesen bedürftigen Familien werden auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien anderer Herkunftsländer und deutsche Familien beschenkt. Insgesamt sind bei der Speisekammer mehr als 200 Erwachsene, Kinder und Jugendliche registriert, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation berechtigt sind, gespendete Lebensmittel und Kleidung zu empfangen.
Seit bereits zehn Jahren nun spielt der SPV gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde Walldorf Christkind und unterstützt bedürftige Familien bei den Weihnachtsgeschenken. Akbari, unter anderem auch zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising beim SPV, Susan Schindler, verantwortlich für die Speisekammer des Vereins, Margit Sadina, Sekretärin der evangelischen Gemeinde, und Martina Langhans, ehrenamtliche Unterstützerin, erläutern das langjährige Projekt: Die Kinder sind beim SPV registriert. Für jedes wird ein bunter Aufkleber erstellt, auf dem das Geschlecht und das Alter notiert sind. Diese Sticker werden am Eingang der Kirche an einem Weihnachtsbaum aus Stoff befestigt. Jetzt dürfen die Kirchgänger einen Aufkleber lösen und ein altersgerechtes, für Mädchen oder Jungen bestimmtes Geschenk kaufen. Der Betrag von 25 Euro sollte dabei nicht überschritten werden. Der Spender verpackt sein Geschenk, das dann der SPV erhält. In diesem Jahr gingen darüber hinaus auch Geldspenden in Höhe von rund 1000 Euro ein. Sadina hatte für diesen Betrag 43 Geschenke selbst eingekauft und mit Langhans hübsch verpackt. 
Die bedürftigen Familien sind in die Gruppen grün, blau und gelb eingeteilt und dürfen sich entsprechend in den Wochen vor Heiligabend ihr Geschenk für ihre Kinder abholen. Das jüngste Kind, das sich über ein Geschenk freuen darf, hat erst vor sieben Monaten das Licht der Welt erblickt, heißt es seitens des SPV.
Die vier Frauen sind den Spendern der Weihnachtsgeschenke sehr dankbar. Viele hätten bereits darauf gewartet, dass die Aktion endlich startet, erzählt Akbari. Die Spender seien ein buntes Abbild der Gesellschaftsstruktur. Senioren, junge Menschen, Singles und Mütter mit Kindern wollen den bedürftigen Familien etwas Gutes tun. 
Das Geschenkesortiment ist dabei vielfältig: Von der Mütze über den Schal bis hin zu Spielzeug und Kulturbeuteln mit Kosmetika ist alles enthalten. Ob die Päckchen tatsächlich bis Heiligabend verpackt bleiben oder bei dem einen oder anderen Kind vielleicht doch schon die Neugier die Oberhand gewinnt, wissen die vier Frauen freilich nicht, räumen sie lachend ein. 
Sie ordnen ihre Aktion jedenfalls als sehr wichtig für bedürftige Familien ein, die eben nicht die nötige finanzielle Basis haben, um ihre Kinder an Weihnachten reich zu beschenken. Akbari dankt nicht zuletzt deshalb der evangelischen Kirche für die langjährige Zusammenarbeit, aber auch dem Lions-Club Mörfelden-Walldorf, der dem SPV 190 Adventskalender aus seiner großen Verlosungsaktion überlassen hatte. Diese Kalender werden vom Blumenversand Valentins gesponsert. Der SPV versieht nun 190 Lebensmitteltüten, die in der Speisekammer an bedürftige Familien abgegeben werden, mit einem Adventskalender. 

VON RÜDIGER KOSLOWSKI

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