In Supermärkten und Bäckereien werden Lebensmittel von ehrenamtlichen Helfern eingesammelt, berichtete Vorsitzende Sylvia Schneider von den regelmäßigen Arbeitseinsätzen. Dabei sind die Waren nicht abgelaufen, entsprechen aber nicht mehr den Anforderungen der Einzelhändler. „Im Durchschnitt kommen etwa 40 Familien zu unseren Terminen“, sagte die Vorsitzende mit Blick auf das gesamte Kreisgebiet. Hier organisiert man mittlerweile eine ganze Reihe von Lebensmittelausgaben und beliefert zusätzlich bedürftige Menschen in ihren Wohnungen. Außerdem kooperiert „Essen für alle“ mit Vereinen, Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen.
Was man vor dem Müll bewahrt, soll sozial schwachen Menschen zugute kommen
Der Verein kann und möchte niemanden komplett versorgen. Es gehe vielmehr um das Retten und Verteilen von einwandfreier Nahrung, sagte Schneider. Was man vor dem Müll bewahrt, soll sozial schwachen Menschen zugute kommen und deren Portmonee schonen. Einen Nachweis der Bedürftigkeit braucht es nicht. Der Verein richtete sich aber in erster Linie an Alleinerziehende, Senioren und Menschen mit einer Behinderung. Auch wer keine Berechtigung für einen Besuch bei den Tafeln oder der Speisekammer Mörfelden hat, kann Ausgabestellen des Vereins nutzen. Beim ersten Termin im Treffpunkt Waldenserhof konnte sich „Essen für alle“ über eine große Resonanz und zwei Spenden freuen.
Spende vom Lions Club und der Generationenhilfe
Der Lions Club Mörfelden-Walldorf und die Generationenhilfe unterstützen den Verein mit jeweils 500 Euro. Mit dem Geld sind unter anderem Kühlboxen für den Lebensmitteltransport angeschafft worden. In Zukunft könne man sich eine regelmäßige Spende vorstellen, sagte Lions-Präsident Frederic Krahn vor Ort. Der Ansatz sei genau richtig, vor allem, da es nicht nur darum gehe, Lebensmittel zu verteilen. Frederic Krahn erinnerte daran, dass „Essen für alle“ etwa auch Kochkurse für Kinder organisiert und Lebensmittel direkt bei Senioren vorbeibringt. Man schaue stets über den eigenen Tellerrand und unterstütze andere Initiativen, sagte Robert Becker. Der Vorsitzende der Generationenhilfe kennt das Engagement des Vereins bereits seit einiger Zeit und sieht dessen Arbeit als guten Ansatz für Nachbarschaftshilfsprojekte. Hannelore Simon, die „Essen für alle“ in Mörfelden-Walldorf vertritt, ist auch Mitglied in der Generationenhilfe, und so entschloss man sich zur Starthilfe für die Walldorfer Lebensmittelausgabe mit 500 Euro.
Im Treffpunkt Waldenserhof werden Lebensmittel in ungeraden Kalenderwochen donnerstags zwischen 17.30 und 18.30 Uhr in der Langstraße 71 ausgegeben. Der nächste Termin ist am 9. Mai. In Mörfelden bietet man das Angebot in geraden Wochen im DRK-Heim in der Annastraße 27 an. Auch dort läuft die Ausgabe von 17.30 bis 18.30 Uhr.
