Einblick in die Arbeitswelt

Stadt organisierte Angebote für Girls und Boys Day

SPASS am Umgang mit Kindern hatten Cameron Royo (links) und Yannick Cezanne beim Boys Day in der Kita Calvin-Straße.(Fotos: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. Mädchen werden Krankenschwester, Friseurin, Erzieherin oder Floristin. Jungs hingegen arbeiten später mal als Automechaniker, Gärtner oder Schornsteinfeger.

Klischees rund um die Berufswahl von jungen Frauen und Männern gibt es viele. Einige davon setzen sich schon früh in den Köpfen von Schülern fest. Um hier entgegenzuwirken und neue Ideen für die spätere Berufswahl zu eröffnen, gibt es seit 2001 den „Girls Day“ und seit 2011 auch den parallel stattfindenden „Boys Day“. An diesem Tag öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schüler ab den fünften Klassen.
Auch die Stadtverwaltung macht regelmäßig bei diesem Berufsorientierungstag mit. Drei Mädchen und acht Jungs hatten sich dieses Mal angemeldet und verbrachten einen kompletten Donnerstag in für sie gänzlich neuen Gefilden. Zwei Mädchen waren bei der Feuerwehr untergekommen, die elfjährige Kim Steckenreiter hatte sich derweil für die Schreinerei des Bauhofs entschieden. „Ich baue hier meinen Hasenstall“, verkündete sie stolz. Demnächst bekomme sie ein Kaninchenbaby geschenkt, das müsse ja irgendwo wohnen.
Da die Mutter beim Bauhof beschäftigt sei, habe sich die Schreinerei für den Girls Day angeboten, meinte Kim. „Wir haben schon einen Plan für den Stall gemacht, er wird 1,50 Meter hoch, 80 Zentimeter breit und 80 Zentimeter lang. Jetzt fangen wir an die Bretter zuzuschneiden“, erklärte die Fünftklässlerin. Unterstützung bekam sie bei diesem Unterfangen von Schreiner Uwe Schimek vom Bauhof.
„Dauert das noch lange, wir wollen mit euch Fußball spielen“, dröhnte es mehr oder weniger zeitgleich quer durch die Gänge der Kindertagesstätte in der Jean-Calvin-Straße. Gemeint waren damit vier junge Männer, die ihren Boys Day dort verbrachten und gerade bei den Jungs ganz besonders gut ankamen. „Das macht schon Spaß hier“, meinte der dreizehnjährige Yannick Cezanne. „Ich habe den Kindern schon vorgelesen und mit ihnen Playmobil gespielt“, erzählte er weiter.
Ähnliches erlebte der gleichaltrige Cameron Royo: „Das gefällt mir gut, ich habe mit den Kindern schon mit Bauklötzen gespielt und ihnen beim Anziehen geholfen“, meinte er. Mit den beiden verbrachten Adrian Scheible und Furkan Karabulut den Tag in der Kita. Alle hatten sichtlichen Spaß am Spiel mit den Kleinen.
Gleichwohl vermochte am Ende des Tages noch keiner der Schüler zu sagen, welcher Beruf denn nun für sie in Frage kommen könnte. Aber das hat ja auch noch etwas Zeit. (ake)

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