Dreieinhalb Mal um den Äquator

Starkes Endergebnis beim Stadtradeln – Abschlussfest und Siegerehrung

AUF HISTORISCHEN RÄDERN waren Mitglieder der SKV-Radsportabteilung unterwegs. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Rund dreieinhalb Mal um den Äquator reicht die Strecke, die beim Stadtradeln zusammengekommen ist. Am Samstag wurde der Abschluss der Klimaschutzaktion mit einem großen Fest am Dalles gefeiert. Trotz mäßigem Wetter schauten zahlreiche Besucher vorbei.

Rockmusik und Trommelrhythmen waren aus der Hofreite des Goldenen Apfel zu hören. Vor dem Rathaus hatte die Verkehrswacht einen Hindernisparcours aufgebaut, am Zelt der Mainova konnte man auf einem Segway herumkurven. Der Duft von indischen Gerichten lag am Anfang der Langgasse in der Luft, ein paar Schritte weiter standen die Mörfelder Kerweborsch hinter der Theke und versorgten die Besucher mit Getränken und Essen.
Die Stimmung war gut, die zahlreichen Stände boten ein großes Angebot rund ums Fahrrad. Wenn nur nicht die grauen Wolken gewesen wären, die immer wieder für Regen sorgten. „Egal – es ist richtig gut gelaufen“, freute sich Organisator und Klimaschutzbeauftragter Norman Krieg dennoch. Dank großer Schirme und Pavillons gab es stets trockene Plätze, und so war auf dem Abschlussfest immer was los.
Auch angesichts des Ergebnisses waren Krieg und Bürgermeister Heinz-Peter Becker gut gelaunt: Das zweitbeste Resultat in der fünfjährigen Stadtradelgeschichte konnte vermeldet werden. 139 480 Kilometer schafften die 713 Teilnehmer, aufgeteilt in 43 Mannschaften, innerhalb von drei Wochen. „Das ist eine beeindruckende Leistung und eine große Einsparung an CO2“, sagte Becker. Wären die Radler alle Strecken mit dem Auto gefahren, hätten sie 20 085 Kilogramm des Treibhausgases in die Atmosphäre geblasen. Auch hessenweit könne sich das Ergebnis sehen lassen, erklärte Becker weiter. Von 50 Kommunen landete Mörfelden-Walldorf auf dem zweiten Platz der fahrradaktivsten Städte.
Wie viele Kilometer zusammenkommen, wenn man im Alltag konsequent aufs Rad setzt, zeigte wieder einmal das „Kinoteam“. Mit 15 661 Kilometern gewann es die Wertung in der Kategorie längste Gesamtstrecke. In den letzten Jahren schafften es die Radler um Teamkapitän Thomas Winkler immer wieder auf den Spitzenplatz. Dabei scheint das Erfolgsgeheimnis ganz einfach zu sein: „Wir sind viele Alltagsradler. Das Schwierigste ist, alle über drei Wochen zu motivieren, die Kilometer aufzuschreiben“, sagte Winkler.
Sehen lassen kann sich auch das Ergebnis der SKV Mörfelden, die mit 13 974 Kilometern auf dem zweiten Platz landete. Drittplatzierter ist das Team „Atlas Mörfelden“, das es auf 11 107 Kilometer brachte. Ausgezeichnet wurden auch die Mannschaften mit den meisten Kilometern pro Kopf, wo das Team „MWRC13“ mit 612 Kilometern die Wertung anführt. Es folgen die Radler vom „MSCM“ mit 562 Kilometern und die „Fahrgemeinschaft“ mit 384 Kilometern.
 In der Wertung für die Mannschaften mit den meisten Teilnehmern liegt das Team „Gemeinsam Radeln – Kita V“ mit 79 Radlern auf dem Spitzenplatz. Die SKV war mit 69 Aktiven dabei, während das Team der Feuerwehr mit 58 Kameraden an den Start ging.
Kräftig in die Pedale getreten haben auch die beiden Stadtradelstars, die während der drei Wochen komplett auf ein Auto verzichteten. Neben Norman Krieg nahm Radverkehrsbeauftragter Rüdiger Warlich die Herausforderung an. Unterstützt wurden die beiden von „Fahrrad Küchler“ und „Hermanns Radhaus“, die zwei Pedelecs bereitstellten. Die eingebauten elektrischen Hilfsmotoren erleichterten das Vorankommen deutlich und machten gerade längere Strecken angenehmer. Richtig auf den Geschmack gekommen ist Norman Krieg, der die autofreie Zeit um drei Wochen verlängert. „Es geht, wenn man will“, lautet das Fazit der Radelstars.
Nach der Siegerehrung machte in der Hofreite die Behindertentrommelgruppe „Hand-to-Hand“ weiter. Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten außerdem die Band „Knopp uffem Boddem“ und das Duo „Backenfutter“, während Mitglieder der SKV-Radsportabteilung zu einer Vorführung in der Langgasse einluden. Die kleinen Besucher freuten sich über kostenloses Popcorn und einen Bastelstand.
Im nächsten Jahr kann sich Krieg vorstellen, das Abschlussfest noch etwas weiter auszubauen. Auf die Beine gestellt hat er es diesmal komplett ohne Gelder aus dem städtischen Haushalt, nur mit Sponsoren und Unterstützern.
Auf jeden Fall soll die Klimaschutzaktion 2016 wieder vor den Sommerferien starten, damit Schulen und Kindergärten besser einbezogen werden können. (seb)

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