DKP/LL feierte den 50. Geburtstag des „Blickpunkt“

Kleine Leute in den Mittelpunkt gerückt

EINES VON DREI „BLICKPUNKT“-GRÜNDUNGSMITGLIEDERN: Rudi Hechler ist bis heute aktiver Blattmacher. (Foto: Schüler)

Mörfelden-Walldorf (ako). Zu einer Zeitreise durch die Stadtgeschichte hatte am Wochenende die DKP Mörfelden-Walldorf eingeladen. Der Anlass hierfür war der 50. Geburtstag des „Blickpunkt“, der Stadtzeitung der Partei. Bereits am Samstag machte die DKP einen Rundgang zu Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Walldorf und Mörfelden.

Am Sonntag stand jedoch die Geburtstagsfeier für den „Blickpunkt“ im Bürgerhaus Mörfelden in einem lockeren Rahmen mit einem gemeinsamen Beisammensein an. Hier bestand für die Besucher die Gelegenheit, bei einem Bücherflohmarkt zu stöbern sowie das neue Buch „Geschichte und Geschichten aus Mörfelden und Walldorf“ zu erwerben. Zudem konnte die Ausstellung zur Geschichte Mörfeldens und Walldorfs besucht werden, die bereits im Rahmen der Merfeller Kerb im Treber-Haus in der Langgasse in Mörfelden in einer Hofgalerie zu sehen war und viele Fotos aus dem „Blickpunkt“ enthält. Durch die Veranstaltung führte Gerd Schulmeyer, der örtliche Vorsitzende der DKP. Neben interessierten Bürgern sowie Anhängern und Mitgliedern der Partei konnte Schulmeyer mehrere Ehrengäste begrüßen. Zu diesen zählten Bürgermeister Thomas Winkler und dessen Ehefrau, die Stadtverordnete Andrea Winkler (beide Grüne). Ferner waren der Bundestagsabgeordnete Jörg Cezanne (Die Linke) und der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Partei „Die Linke“ im Hessischen Landtag, Willi van Ooyen, gekommen. Axel Koppey, Bezirksvorsitzender der hessischen Organisation der DKP, hielt ein kurzes Grußwort, in dem er der Redaktion des „Blickpunkt“ zum stolzen Jubiläum der Zeitung seinen Respekt aussprach. Die Geburtstagsfeier der Zeitung stieß auf breites Interesse, rund 80 Gäste waren gekommen.

„Der Blickpunkt schreibt Stadtgeschichte von links“

Die Hauptrede hielt Rudi Hechler, der das Publikum auf eine Zeitreise über die Geschichte des „Blickpunkt“ seit 1969 mitnahm. Mit seinem Bruder Heinz, der aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Feier kommen konnte, und der verstorbenen Sophie Haag hatte der bis heute aktive Rudi Hechler bereits 1969 zu den drei Gründungsmitgliedern des „Blickpunkt“ gehört. „Der Blickpunkt schreibt Stadtgeschichte von links“, erklärte Hechler. Die Ausgaben der Zeitung in 50 Jahren würden einen guten Überblick über die Historie der Stadt bieten. „Wir haben immer die kleinen Leute und ihre Anliegen und Sorgen in den Mittelpunkt gerückt.“ Die Zeitung erschien zunächst nur für Mörfelden. Die erste Ausgabe befasste sich unter anderem mit dem damaligen US-Depot am Oberwald, Forderungen nach mehr Kindergärten, Lehrern, Ärzten und nach einem Jugendzentrum. Ab 1971 gab es auch den Walldorfer „Blickpunkt“, über dessen Geschichte Alfred J. Arndt berichtete. Seit 1991 gibt es eine gemeinsame Zeitung der DKP für Mörfelden-Walldorf.

Kleine Zeitung mit großer Wirkung

Diese hat heute eine monatliche Auflage von 15 500 Exemplaren. Hierauf ist Rudi Hechler besonders stolz, dass Schreiber, Leser, Spender, Helfer und Verteiler jeden Monat eine Zeitung ermöglichen. Auf der letzten Seite des „Blickpunkt“ werden stets „Stadtgeschichten“ von Heinz Hechler mit alten Fotos recherchiert und geschrieben. Dazu zählen etwa die Arbeiter des Volkshauses oder fröhliche Kinder im Jahr 1928 im damals neu eröffneten Waldschwimmbad. Auch das dunkelste Kapitel Deutschlands wird regelmäßig aufgegriffen, die Verbrechen der NS-Diktatur. Noch weitere Themen sind der DKP und Rudi Hechler wichtig: „Es gab und gibt keine Demonstration gegen den Flughafenausbau ohne die DKP und ihre Zeitung.“ Dem Kampf gegen den Flughafenausbau sei stets die Seite sieben gewidmet. Soziale Themen, die Geschichte der Arbeiterbewegung, internationale Solidarität, zum Beispiel frühzeitig mit Nelson Mandela, Engagement gegen Umweltzerstörung und Friedensthemen im Allgemeinen sowie die Ostermärsche im Besonderen seien weitere Schwerpunkte der Zeitung. Hechlers Fazit: „Der Blickpunkt ist die kleine Zeitung mit der großen Wirkung.“

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