„Davon wird Strahlkraft ausgehen“

Nach langem Warten ziert ein Bild der Namenspatronin die Bertha-von-Suttner-Schule

WEITHIN ZU SEHEN: Die Bertha-von-Suttner-Schule zeigt an der Fassade ein großes Bild ihrer Namensgeberin. Letzte Woche ist der modern gehaltene Entwurf auf sechs Tafeln feierlich enthüllt worden. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. An der Bertha-von-Suttner-Schule ist seit letzter Woche ein großes Porträt der Namenspatronin zu sehen. Sechs Tafeln zeigen ein Bild der ersten weiblichen Friedensnobelpreisträgerin und erinnern an ihre Lebensleistung.

„Wir haben lange darauf warten müssen“, sagte Schulleiterin Ute Zeller. Am Eingang zum Verwaltungstrakt hing in der Vergangenheit ein kleines Porträt, welches allerdings so beschädigt worden sei, dass es nicht mehr gezeigt werden konnte. Seit 2006 habe man sich nun schon um Ersatz bemüht. Angesichts der modernen wie gelungenen Umsetzung habe sich das Warten aber gelohnt.
„Von dem Bild wird eine Strahlkraft ausgehen“, meinte die Rektorin weiter. Das Wirken Bertha von Suttners sei eine alltägliche Inspiration und werde im Unterricht an vielen Stellen aufgegriffen. Das Kollegium verbinde zahlreiche Lerninhalte mit den Ideen und Zielen der Friedensaktivistin. Durch einen breiten Bildungsansatz bereite man die Kinder und Jugendlichen darauf vor, Verantwortung für ein friedliches Europa und eine friedliche Welt zu übernehmen. 
Als eine außergewöhnliche Persönlichkeit würdigte Landrat Thomas Will (SPD) die 1843 in Prag geborene Gräfin. Heute sehe man es nicht mehr als besonders an, wenn sich eine Frau als Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin engagiere. Für die damalige Zeit sei es aber alles andere als normal gewesen. Durch ihre Abstammung sei Bertha von Suttner eigentlich ein anderer Lebensweg vorgezeichnet gewesen. Sie habe sich aber dennoch für benachteiligte Menschen eingesetzt und gesellschaftspolitisch eingebracht, so der Landrat. 
Auch in der heutigen Zeit sieht es Thomas Will geboten, den von Bertha von Suttner aufgeworfenen Fragen nachzugehen und ihre Themen intensiver zu bearbeiten. Und das nicht nur an der Schule oder in Mörfelden-Walldorf, sondern über die Stadtgrenzen hinaus.
Auch Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) erinnerte daran, dass Bertha von Suttner und ihre Ideen im Lehrplan verankert sind und auf Veranstaltungen zum Tragen kommen. In diesem Zusammenhang nannte der Bürgermeister den von der Schule verliehenen Friedenspreis, mit dem jedes Jahr besonderes soziales Engagement gewürdigt wird. Becker rief dazu auf, sich der Probleme des 21. Jahrhunderts anzunehmen, und sich zu fragen, was Bertha von Suttner unternehmen würde. 
Das große Porträt sieht der Bürgermeister als einen weiteren Mosaikstein der langfristig angelegten Umgestaltung des Schulgeländes. Wie die Entwicklung zum so genannten „Campus Bertha“ voranschreitet, sah man nur wenige Meter weiter: Bauarbeiter gestalteten die Parkplätze vor dem Förderstufengebäude um, gleichzeitig wurde die Straße saniert. 
Wie Schulleiterin Zeller erklärte, wird die Straße befriedet und mit einer Schranke versehen. Außerdem sollen Fahrradparkplätze verlegt und Sitzmöglichkeiten aufgestellt werden. Und für das kommende Jahr steht schon ein weiteres Bauprojekt an. Dann geht es ans Außengelände am Förderstufengebäude, das mit Spielgeräten versehen wird. Der Beginn der Umgestaltung ist im Frühjahr geplant. (seb)

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