„Sind darauf angewiesen zu bauen“

Für ihre neue Halle benötigt die TGS aber noch eine Förderzusage der Stadt

WO DIE NEUE TGS-SPORTHALLE gebaut werden soll, zeigte Vereinspräsident Horst Bauer (rechts). Bei der Vorstellung des Projekts waren auch die Vizepräsidenten Karl-Heinz Almstetter und Monika Stöltzing-Kemmerer dabei. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Die Turngesellschaft Walldorf möchte so schnell wie möglich mit dem Bau einer neuen Sporthalle beginnen. Doch noch steht eine dringend benötigte Förderzusage der Stadt aus. Sollte der offizielle Spatenstich daher nicht mehr in diesem Jahr erfolgen, entgeht der TGS ein Landeszuschuss von rund 200 000 Euro und das Projekt könnte erst in einigen Jahren erneut angegangen werden.

„Die Mühlen des Parlaments mahlen etwas langsamer, als wir uns das vorgestellt haben“, sagte TGS-Präsident Horst Bauer in einem Pressegespräch. Derzeit sehe es danach aus, dass das Parlament im Mai darüber entscheide, ob die Stadt den Hallenbau unterstützt. Gehofft hatte man auf einen früheren Termin. Doch auch wenn es erst im Mai eine Zusage gibt, hofft der Verein, bis Jahresende mit den Bauarbeiten beginnen zu können.
Dabei geht es um eine Investition von 2,2 Millionen Euro, wovon die TGS etwa 1,2 Millionen Euro selbst finanzieren will. In Aussicht steht eine städtische Beteiligung an den Kosten in Höhe von knapp 800 000 Euro. Das Land hat bereits 200 000 Euro zugesagt, der Kreis etwa 30 000 Euro. Bekommt die TGS diese Summen, ist keine Anhebung der Mitgliederbeiträge für das Hallenprojekt vorgesehen. 
Die Landesmittel fließen aber nur, wenn noch in 2017 gebaut wird. Ist dies nicht der Fall, muss ein neuer Antrag gestellt werden, und es kommt zu einer Verzögerung von voraussichtlich fünf Jahren.
„Das können wir uns nicht erlauben“, betonte Vizepräsident Karl-Heinz Almstetter, der sich bei der TGS um die Finanzen kümmert. Denn schon jetzt sei der Druck aus den Abteilungen groß, die zusätzliche Hallenkapazitäten und Trainingszeiten benötigten. Um die TGS fit für die Zukunft zu machen, brauche es neben modernen Angeboten auch ausreichend gute Sportstätten.
Wie der Bedarf an Hallenkapazitäten bei der TGS aussieht, rechnete Hans Schweitzer vom Referat Öffentlichkeitsarbeit vor. Insgesamt kam er auf etwa hundert zusätzliche wöchentliche Trainingsstunden. Schon aktuell könnten nicht alle Angebote ausgeweitet werden, und besonders in den Abendstunden gebe es Engpässe. Die Situation spitze sich zu, weil die Stadthalle und die Halle der Wilhelm-Arnoul-Schule weniger genutzt werden könnten, so Schweitzer. 
Außerdem steige der Bedarf weiter an, sobald der baufällige Waldenserhofsaal wegfällt. Dies bedeutet eine Umverteilung der dortigen Trainingsstunden. Die neue Halle soll dabei helfen und auch anderen Vereinen offen stehen. Denn die Stadt werde keine öffentlichen Sporthallen als Ersatz für den Waldenserhofsaal bauen, erklärte Schweitzer. Im Gegenzug beteilige sie sich aber an der Finanzierung von vereinseigenen Bauprojekten. Der erhoffte Zuschuss aus der Stadtkasse resultiert daraus.
Übernimmt die Stadt einen Teil der Finanzierung, möchte die TGS eine neue Einfeldhalle bauen, die im Obergeschoss über einen weiteren Übungsraum verfügt. Insgesamt sollen 680 Quadratmeter an Trainingsflächen entstehen. Schon angesichts der aktuellen Nachfrage sei die neue Halle voll ausgelastet, lange bevor sie überhaupt fertig ist, erklärte Präsident Horst Bauer. „Wir sind darauf angewiesen, dass wir bauen.“ 
Aber auch wenn der Spatenstich noch 2017 erfolgt, wird es rund zwei Jahre bis zur Einweihung dauern. Stehen soll die neue Halle auf dem Gelände der derzeitigen Tennisanlage. Um der eigenen Tennisabteilung eine Zukunft zu ermöglichen, sind Gespräche mit dem Tennisklub Mörfelden sowie dem Tennisclub Grün-Weiß geplant. (seb)

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