Cooler Kufenspaß auf Kunststoff

Schlittschuhbahn der TGS Walldorf eröffnet – Helfer stemmen 260 Schichtdienste

WIE AUF ECHTEM EIS: Der Kunststoffboden der Schlittschuhbahn auf dem Außengelände der TGS Walldorf sorgte bei den Besuchern für echte Fahrfreude. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf (seb). Schlittschuhlaufen in Mörfelden-Walldorf? Angesichts milder Temperaturen frieren die Seen rings um die Doppelstadt längst nicht dick genug zu, doch die Turngesellschaft (TGS) Walldorf sorgt für eine Alternative. Erstmals lädt der Verein auf einer rund 300 Quadratmeter großen Schlittschuhbahn zum Winterspaß auf zwei Kufen ein. Bis zum 12. Januar können sich Besucher außerdem am Eisstockschießen ausprobieren.

 

Am Samstag wurde die Schlittschuhsaison offiziell eröffnet. Was auf den ersten Blick nach einer herkömmlichen Eisbahn aussah, ist jedoch eine Variante aus Kunststoff. So kommt die TGS ohne teure Kühlaggregate aus und muss keine hohe Stromrechnung fürchten. Wer Bedenken wegen des ungewöhnlichen Untergrunds hat, wird von Vereinspräsident Horst Bauer beruhigt: „Wir wollen das Experiment wagen und etwas Einmaliges anbieten.“ Wenn die Kufen warm gefahren sind, merke man keinen Unterschied. 
Dabei gehe es nicht darum, die Vereinskasse aufzubessern, sondern in den Wintermonaten ein attraktives und ungewöhnliches Freizeitangebot auf die Beine zu stellen. Möglich ist dies nur dank vieler Helfer, ergänzte Vizepräsident Karl-Heinz Almstetter. Denn neben dem Schlittschuhbetrieb hat man sich entschlossen Glühwein, Suppen, Brezeln und andere Leckereien anzubieten. Rund 260 Schichtdienste müssen so bis Mitte Januar abgedeckt werden, was für den Verein einen echten Kraftakt bedeutet. 
Die Idee zum Schlittschuhfahren auf dem Vereinsgelände gibt es schon länger, sagte Horst Bauer. Bei winterlichen Städtereisen sah er häufiger Eisbahnen auf Marktplätzen und es wurde mit der Idee gespielt, eine Bahn nach Walldorf zu holen. Nicht zuletzt der enorme Stromverbrauch hat das aber verhindert. In Dortmund entdeckte Horst Bauer dann zufällig eine Kunststoffalternative und holte ein Angebot ein. „Es ist keine neue Erfindung. Kunststoffbahnen gibt es schon seit rund 20 Jahren“, erklärte Norbert Merkel vom Schweizer Unternehmen Green Ice, das die Bahn vermietet. In den USA sei die Alternative zum echten Eis weit verbreitet und besonders bei Eishockeyspielern beliebt. Wer professionell auf Eis unterwegs sei, könne sich auf dem Kunststoff sofort problemlos fortbewegen. Alle anderen müssten die Kufen ein paar Minuten warm fahren.
Ausprobieren kann man die Bahn bis zum 12. Januar täglich von 14 bis 21 Uhr. Ausgenommen sind Heiligabend und Silvester. Samstags steigt zwischen 19 und 24 Uhr eine Eis-Disco, sonntags haben Besucher von 9 bis 12 Uhr Gelegenheit zum Eisstockschießen. Wer möchte, kann sich für Turniere am 18. Dezember sowie am 8. Januar anmelden. Gespielt wird ab 19 Uhr. Erwachsene zahlen für das Schlittschuhlaufen drei Euro, Kinder zwei Euro. Schuhe können für zwei Euro ausgeliehen werden. Für das Eisstockschießen liegt der Eintritt pro Person bei vier Euro. Teams mit vier Mitgliedern zahlen zehn Euro.

 

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