Container-Kita bei der Feuerwehr

Auf dem früheren Wertstoffhof soll es ab Juni hundert neue Plätze geben

AUF DEM GELÄNDE des ehemaligen Mörfelder Wertstoffhofs soll eine provisorische Kindertagesstätte entstehen. Im Gärtnerweg will das Sozialamt dafür Container aufstellen lassen und im Sommer die ersten Kinder aufnehmen. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Schon im Sommer könnte es hundert neue Kitaplätze geben. Im Sozialamt bereitet man derzeit den Bau einer provisorischen Betreuungseinrichtung vor. 

Auf dem Gelände des ehemaligen Mörfelder Wertstoffhofs im Gärtnerweg sollen dafür Container aufgestellt werden, berichtete Erster Stadtrat Burkhard Ziegler (Freie Wähler) auf Nachfrage des Freitags-Anzeiger. „Wir sehen den Bedarf und reagieren“, so Ziegler, der eine entsprechende Vorlage für die nächste Sitzungsrunde ankündigte. Insgesamt fehlten im Stadtteil Mörfelden rund 160 Betreuungsplätze. 
Gibt das Parlament seine Zustimmung, sollen die Container bereits im Mai aufgestellt werden. Im Vorfeld müssten der Bau eines Fundaments und die Einrichtung des Außenbereichs erfolgen. „Wir sind mittendrin in den Planungen“, sagte Ziegler. Die Kosten für das Aufstellen der Container gibt er mit rund 100 000 Euro an, eine ähnliche Summe ist für die Vorbereitungen auf dem Gelände notwendig. Als Eröffnungstermin hat man im Sozialamt den Juni im Auge, allerdings müssten bis dahin noch die neuen Mitarbeiter gefunden und eingestellt sein.
„Es ist nicht der ideale Standort, aber er ist gut“, meinte Ziegler auf die unmittelbare Nähe der geplanten Kita zur Mörfelder Feuerwehr angesprochen. Damit sich Einsatzfahrzeuge, Eltern und Kinder möglichst nicht in die Quere kommen, soll der Eingangsbereich an die Ecke Gärtnerweg/Sankt-Florian-Straße gelegt werden. Auf dem gegenüberliegenden Parkplatz sind Kurzzeitstellplätze für Eltern angedacht.
Dass man sich für den ehemaligen Wertstoffhof entschieden hat, liegt laut Ziegler auch daran, dass die Stadt nur über wenige geeignete Grundstücke verfügt. Und mit der provisorischen Kita will das Sozialamt außerdem keine Fläche blockieren, die für eine dauerhafte Einrichtung infrage kommt. Derzeit prüft die Verwaltung laut dem Ersten Stadtrat mehrere Standorte für eine zwölfte Kita in Mörfelden-Walldorf. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten sei es nicht auszuschließen, dass Grundstücke oder einzelne Parzellen dafür angekauft werden. 
Unabhängig davon geht die Erweiterung des Platzangebots in den bestehenden Einrichtungen weiter. Um die Nachfrage abdecken zu können, sollen die Kita X im Grünewaldweg sowie die Kita VII im Kollwitzweg ausgebaut werden. Für insgesamt knapp 890 000 Euro ist geplant, jeweils 25 neue Plätze zu schaffen. Zusätzlich ist die Eröffnung einer naturnahen Kindergartengruppe in Mörfelden mit 20 Plätzen vorgesehen. Die Anschaffung eines Bauwagens und die Einrichtung von Sanitärräumlichkeiten für die Gruppe sind mit 60 000 Euro veranschlagt. 
Der Ausbau des Platzangebots wird den Haushalt entsprechend belasten. Aktuell ist die Kinderbetreuung ein Zuschussgeschäft in Höhe von jährlich sieben Millionen Euro. Allein die Containerlösung dürfte den Betrag laut Ziegler um 800 000 Euro ansteigen lassen.
Auch dem Bau der letzten neuen Kindertagesstätte ging die Aufstellung von Containern vorweg. Um kurzfristig auf eine steigende Nachfrage zu reagieren, war die Kita XI zuerst in Containern untergebracht. Schließlich ließ die Stadt für rund zwei Millionen Euro im Nordring bauen. Auf einer Nutzungsfläche von knapp tausend Quadratmetern können nun bis zu hundert Kinder betreut werden. (seb)

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