Bunte Vielfalt gefällt den Besuchern

Skulpturenpark endete mit Preisverleihung – Kunstwerk für Kreisel vorgestellt

AUF DIE SIEGERSKULPTUR passt die ganze Familie drauf. Frank Teufel wurde für seine Arbeit aus Kalkstein von der Jury zum Preisträger des Skulpturenparks gewählt. Vor ihm stehen seine beiden Kinder Remo und Pina. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. Vor dem freundlichen blau-weißen Spiel von Sonne und Wolken kam die helle Kalksandsteinfigur von Frank Teufel am Sonntag ganz besonders gut zur Geltung. In weichen schlängelnden Linien reckte sie sich in den Himmel empor und begeisterte ein letztes Mal die Besucher der 16. Skulpturenparkausstellung, die an diesem Vormittag mit der Finissage zu Ende ging.

Diese Präsenz des Materials Kalksandstein in der Kombination von Poren, Farbe und Licht war es auch, welche die Jury überzeugte und Frank Teufel zum prämierten Gewinner der Freiluftausstellung werden ließ. Dem 47-jährigen Bildhauer, der sichtbar erfreut über die Auszeichnung war, winkt nun eine Einzelausstellung in der Kommunalen Galerie.
„Es ist die warme Ausstrahlung des weichen Gesteins im Gegensatz zu Granit“, erklärte er seine Vorliebe für das helle Material. Auch mit Marmor arbeite er gerne. „Ich bearbeite viel das Thema Beziehung, gebe meinen Arbeiten aber bewusst keine Titel. Ich möchte, dass der Betrachter selbst interpretiert“, führte Teufel weiter aus.
Kunsthistorikern Isa Bickmann, die die Preisverleihung übernommen hatte, fand viele lobende Worte für den Bildhauer aus Tuttlingen: „Teufel schafft keine glatten Säulen, sondern gibt den in sanften Linien nach oben strebenden Formen eine individuelle Bearbeitung“. Die Helligkeit des Materials gebe den Skulpturen zudem eine strahlende Kraft.
Über den Publikumspreis durfte sich Pia Grambart freuen, deren farbenfrohe Betonfiguren ganz offensichtlich gut bei den Besuchern ankamen. „Das Publikum hat das Bunte, das Fröhliche gewählt“, so Isa Bickmann. Offenbar habe der kindlich verspielte Humor die Menschen überzeugt. „Ich kann nicht anders, es muss einfach raus“, meinte Pia Grambart lachend mit Blick auf ihre Figuren. Das Ernste überlasse sie lieber den anderen.
Reichlich Lob und Anerkennung hatte es indes für alle 14 Aussteller gegeben. Mit dem Büchner-Zitat „Mir wird ganz Angst um die Welt, wenn ich an die Ewigkeit denke“ war der Skulpturenpark überschrieben, und viele der Künstler hatten mit ihren Werken einen Bezug zum Thema geschaffen. Isa Bickmann: „Der Skulpturenpark bietet immer Gelegenheit, das Unbekannte und das Ungewöhnliche zu entdecken. Die Gegensätze von Natur und Kunst heben sich hier im Freien ganz besonders empor.“
Die Vielfalt der ausgestellten Objekte war es auch, die gut beim Publikum ankam. „Alle Aussteller haben bei der Abstimmung für den Publikumspreis Punkte von den Besuchern bekommen“, meinte Otto Schaffner, der Vater des Skulpturenparks. Und auch die Jury habe sich die Entscheidung für den Preisträger nicht einfach gemacht. Insgesamt sei er zufrieden mit dem durchweg positiven Zuspruch zur Ausstellung.
Neue Kunstwerke waren am Sonntag eigens zur Finissage dazu gekommen. Erstmals hatte es flankierend zum Skulpturenpark ein Kunstprojekt für Erwachsene gegeben, welches aktuell noch nicht beendet ist. Die noch unfertige Installation aus Eisen und kunstvoll bearbeiteten Rädern wurde im Zuge der Finissage zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und wird nach Fertigstellung den Kreisel in der Gerauer Straße zieren. Solarbetrieben sollen sich dort die Räder des Kunstobjekts gemeinsam mit den fahrenden Autos im Kreise drehen.
Regelmäßige Gäste zum Ende der Skulpturenpark-Ausstellung sind die jungen Teilnehmer des Kinderkunst-Wochenendes. Sie präsentierten neben ihren Skulpturen aus Ytong-Steinen ihr selbst geschriebenes Lied mit dem Titel „Das ist unser Park“.
Mehr Musik zur Finissage gab es von der „Magic Sound Big Band“, welche die Besucher mit flotten Melodien in den Sonntagnachmittag entließ. (ake)

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