Bezug zur Natur herstellen

Zusammen mit einigen Kindern suchten Ruth Ortwein und Helmut Ortwein vom Naturschutzbund die besten Plätze für die Kästen aus. Die Öffnungen müssen dabei nach Südosten zeigen, erklärte Helmut Ortwein. Um die Fledermauskästen gut sehen zu können, kamen sie direkt an die Holzfassade der neuen Kita. Wenn die Brutplätze angenommen werden, können die Kinder die Tiere in Zukunft beobachten und mehr über sie erfahren.
Die Betreuungseinrichtung ist nach dem Forsthaus An den Eichen das zweite städtische Gebäude, das vom Nabu als „Fledermausfreundliches Haus“ ausgezeichnet ist. Dazu tragen nicht nur die Holzkästen bei. Auch die Fassade im Nordring biete den Tieren eine Unterschlupfmöglichkeit, erklärte Ruth Ortwein. Die halbrunde Gebäudeform sorgt dafür, dass sich die Luft im Sommer gut erwärmen kann und Insekten anlockt. Der Garten ist so ein ideales Jagdrevier für Fledermäuse, führte Ruth Ortwein aus. Außerdem können die Tiere schnell zum nahe gelegenen Waldrand fliegen.
„Es ist uns ein großes Anliegen, die Kinder für die Tier- und Pflanzenwelt in ihrem Umfeld zu sensibilisieren und zu zeigen, wer im städtischen Lebensraum neben den Menschen sein zu Hause hat“, sagte Erster Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn (Grüne). Auch Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) war in die Kita gekommen und ließ sich über die Bedeutung der Kästen informieren.
„Der Bezug zur Natur ist in unserem Konzept sehr wichtig“, berichtete Kita-Leiter Abraham Tekie. Jede Woche geht es an einem Tag mit den Kindern in den Wald, wo sie spielen können und etwas über die Tiere und Pflanzen lernen. Bei den Kindern kämen die Ausflüge richtig gut an, und auch auf die Fledermauskästen freuten sie sich schon. „Ein Junge hat mir schon erzählt, dass die Fledermäuse in der Nacht auf die Kita aufpassen, wenn wir nicht da sind“, erzählte Tekie schmunzelnd. (seb)