Bertha-von-Suttner-Schule brilliert mit Plan für Biogasanlage

Wahlpflichtkurs „Experimentieren“ gewinnt Energieförderpreis

Förderpreis für die Bertha: Schulleiterin Ute Zeller (links), Lehrerin und Projektleiterin Yvonne Schellhaas und der erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer stehen im Hinterhof der „Abi-Bertha“ mit Urkunde und Symbol-Scheck vor einem Teil der erfolgreichen Schüler. (Foto: Haas)

 

Mörfelden-Walldorf (oh). Toller Erfolg für die Bertha-von-Suttner-Schule: Der Wahlpflichtkurs „Experimentieren“ unter der Leitung von Lehrerin Yvonne Schellhaas hat den mit 2000 Euro dotierten Energieförderpreis des Kreises Groß-Gerau gewonnen.

„Im Wahlpflichtkurs ‘Experimentieren’ der Bertha-von-Suttner-Schule sollen die Schülerinnen und Schüler an Projektmanagement und das experimentelle Arbeiten herangeführt werden“, erklärt Schellhaas. Bereits im ersten Schulhalbjahr 2019/2020 hatten die Schüler an dem Projekt „Experimentieren mit Grundschülern“ gearbeitet und einen Experimentiertag mit Grundschülern selbstständig geplant und durchgeführt. „Im zweiten Schulhalbjahr 2019/2020 arbeiteten die Schüler in Kleingruppen an nachhaltigen und produktorientierten Projekten. Sie wählten zum Beispiel das Projekt Biogasanlage, Entsalzungsanlage und Papierrecycling“, so die Lehrerin weiter.

Industrieübliche Anlagenplanung als Vorbild für den Ablauf des Projekts

Nach den Kleinprojekten wählte die etwa 15-köpfige Schülergruppe schließlich das Großprojekt „Bau einer Biogasanlage – Nachhaltige Energiegewinnung in der Schule“. „Der Ablauf des Projekts orientiert sich nach dem Vorbild der in der Industrie üblichen Anlagenplanung und an dem handlungsorientierten Leitfaden von der deutschen Gesellschaft Projektmanagement“, sagt Schellhaas. Die Schüler hätten dabei Grundlagenwissen im systematischen Projektmanagement gelernt. „Neben wesentlichen Fachkompetenzen, wie zum Beispiel Erarbeitung und Anwendung fachlicher Kenntnisse, Fachmethoden, Kommunikation in naturwissenschaftlichen Zusammenhängen, werden auch Personal-, Sozial-, Wissenschaftspropädeutik- und Selbstregulationskompetenzen erworben und gefördert.“ Die größte Herausforderung sei freilich gewesen, dass das Projekt mitten in der Corona-Phase beendet werden musste, als kein Präsenzunterricht möglich war. Das habe es schwieriger gemacht. Für die Schüler hat es sich offenbar dennoch gelohnt. 

„Ich hatte wirklich hoch motivierte Schüler“

Projekt-Teilnehmerin Dorothea Mayer: „Schön war, dass jeder von uns eine andere Aufgabe in diesem Projekt hatte. Wir haben verschiedene Techniken kennengelernt. Vor allem, wie man in Teams umgeht. Meine Gruppe war für das Material zuständig. Sehr beeindruckend war für mich zu sehen, was man aus einer Biogasanlage alles machen kann. Also, dass man etwa die Abfälle von der Mensa benutzen kann und dann daraus wieder Dünger für den Schulgarten entsteht.“ Und Mitschüler Furkan Aygören hofft, dass er durchs Mitwirken am Projekt Einiges für seine berufliche Zukunft mitnehmen kann. „Ich bin sehr an Naturwissenschaften interessiert und ich will später etwas in diesem Bereich machen, entweder in der Pharmazie oder eben für den Klimaschutz.“
Lehrerin Schellhaas ist begeistert über ihren Kurs: „Ich hatte wirklich hoch motivierte Schüler.“ Auch Schulleiterin Ute Zeller freut sich sehr über die Auszeichnung: „Wir haben bereits häufig Auszeichnungen im Bereich Umweltschutz erhalten. Unsere Schule ist ja hier auch mitten im Grünen. Da bietet sich dieser Schwerpunkt schließlich auch an. Das ist eine tolle Symbiose.“ Eine der größten Herausforderungen der Gesellschaft sei nach wie vor der Klimaschutz. „Das ist durch Corona jetzt ein bisschen in den Hintergrund geraten. Deshalb ist es umso schöner, dass es im Kleinen diese Projekte gibt“, sagt Zeller. 
Nachdem die Pläne für die Biogaslage nun so erfolgreich erstellt wurden, findet jetzt die Übergabe an den nächsten Experimentierkurs unter der Leitung von Maurice Rosenhammer, also die dann neue elfte Klasse, statt. Und dann soll es auch an den Bau der Biogasanlage gehen. „Wir wissen noch nicht, wie groß das Ganze wird. Das hängt auch von den finanziellen Mitteln ab“, erklärt Schellhaas. Aber sicher wird sein, dass in der Bertha bald eine Biogasanlage nachhaltig Energie liefert.
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