Zum zweiten Mal also wurden Schüler, Eltern und Lehrer der Bertha-von-Suttner-Schule aktiv. Mit rund 100 selbst gemalten Bildern und einem ganzen Korb selbst gebackener Plätzchen werden die Bewohner und Mitarbeiter des Altenhilfezentrums (AHZ) am Mittwoch überrascht. Es ist mehr als eine nette Geste in einer schweren Zeit. Denn die physischen Kontaktbeschränkungen, die der Gesellschaft durch die Corona-Regeln auferlegt werden, zehren an der Seele. „Wir haben Sorge um unsere Kinder“, sagt Lehrkraft Ilke Plath beim Übergabetermin, der relativ klein gehalten wird und ohne Schüler stattfindet. „Man merkt, dass die psychischen Probleme bei Schülern zunehmen“, so Plath – viele hätten seit rund einem Jahr die Schule nur sporadisch betreten dürfen.
So will man mit der Initiative auch ein Zeichen an die Schüler aussenden: „Wir brauchen euch jetzt dringend!“, so Schmitt – und das hatte eine ganze Flut von Bildern zur Folge. 250 farbenfrohe Bilder, vor allem aus den unteren Jahrgängen, sind in Heimarbeit entstanden.
Eltern und Lehrkräfte machten die Küche zur Backstube und produzierten pfundweise Plätzchen, die ebenfalls an das AHZ übergeben wurden. „Es kommt von Herzen“, sagt Ursula Schmitt, die einige Dankeskarten an das Personal durchreicht, „auch, wenn das keine bessere Bezahlung im Pflegebereich ist.“
Für die 90 Bewohner der Senioreneinrichtung hat es bereits Lockerungen gegeben. Bei einem weiteren Termin sollen zudem ausstehende Impfungen im AHZ durchgeführt werden, denn im ersten Anlauf habe der Impfstoff nicht ganz gereicht, erklärt Mitarbeiterin Tanja Dalatsi.
Im Frühjahr des vergangenen Jahres war auch diese Einrichtung von Corona betroffen gewesen, „aber jetzt sind wir coronafrei“, sagt Sozialdienstleiterin Dalatsi dankbar. So ist es Bewohnern wieder gestattet, Besucher zu empfangen und das Haus verlassen. Auch Besuche bei Angehörigen sind möglich.
Für die Schüler ab der siebten Jahrgangsstufe gibt es noch keine Rückkehr an die „Bertha“ – man wartet auf das Okay aus der Politik. Doch mitgenommen werden sie, denn die Initiative „bertha – engagiert“, die mit einer Müllsammelaktion rund um die Schule vor Kurzem startete, läuft weiter. „Klasse Sache“, kommentiert Bürgermeister Thomas Winkler den Einsatz. Konkrete Pläne gibt es zwar noch nicht. Aber für Ursula Schmitt steht fest, dass dieses Sozialengagement fortgesetzt werden soll, selbst dann, wenn Corona einmal Geschichte ist. Auch erhofft sie sich, die Kooperation mit dem Altenhilfezentrum wieder zu vertiefen. Sozialprojekte, Praktika und mehr könnten das Zusammenwirken zwischen den Generationen, zwischen Schule und Pflege, vorantreiben. Von Ursula Friedrich