Alle wollen ins Wasser

Hitze beschert Badesee und Waldschwimmbad Spitzensaison

BLAUER HIMMEL UND SONNENSCHEIN locken die Menschen an den Walldorfer Badesee, wo an Spitzentagen bis zu 4000 Besucher gezählt werden. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf (ula). Der außergewöhnlich heiße Sommer beschert aktuell zwei Orten außergewöhnlichen Zulauf: dem Walldorfer Badesee und dem Mörfelder Waldschwimmbad.

Rund 3000 bis 4000 Besucher am Tag zählt man am beliebten Walldorfer Gewässer, auch in der Mörfelder Freizeiteinrichtung suchen bis zu 4000 Menschen Abkühlung. Trotz Wochentag und Ferienzeit stürmten am heißen Dienstag nachmittag gut 2500 Menschen die Liegewiesen und Schwimmbecken. 
„Diesmal hat sich die Bauernregel vom Siebenschläfer voll bewahrheitet“, kommentierte Renato Ribic, Leiter der kommunalen Bäderbetriebe, den Spitzensommer. Nach dem Volksglauben ist das Wetter am Siebenschläfertag, dem 27. Juni, für weitere sieben Wochen angesagt. 
Für die Mannschaft im Schwimmbad bedeutet das vollen Einsatz. Vier Fachkräfte wachen mit Argusaugen über das Geschehen in den Becken, während man an der Kasse versucht, dem Ansturm Herr zu werden. Wer richtig trainieren möchte, sei deshalb gut beraten, vor 11 Uhr ins Becken zu springen, so Ribic. 
Trotz straffen Arbeitspensums ist er sehr zufrieden mit seiner ersten Saison als Chef der Bäderbetriebe. Die Zusammenarbeit mit dem Personal sei sehr gut, die Atmosphäre im Bad sehr harmonisch. Außergewöhnliche Zwischenfälle gebe es nicht – trotz Spitzentemperaturen, die sich auch mal auf den Kreislauf auswirken können. „Wir bekommen von den Badegästen ein gutes Feedback“, so der Betriebsleiter, „ich hoffe, es geht so weiter.“
Am Badesee gibt es kein uneingeschränktes Lob für die Badegäste. Wenn sich die Besuchermassen gegen Abend gen Ausgang bewegten, bleibe viel Müll liegen, so die Aktiven der Interessengemeinschaft Rettungsdienst Badesee Walldorf (IRBW). Mit bis zu zehn Leuten pro Schicht schieben die Aktiven täglich Wache.
„Es ist sehr voll, aber es gibt momentan keine Probleme“, so Jessica Uhlmann aus der IRBW-Mannschaft, „nur abends bleibt viel Müll liegen.“ Spektakulärster Einsatz: Am 1. Juli wurde ein Mann vor dem Ertrinken gerettet. Nur eine Woche später rettete ein Badegast einen offenkundig alkoholisierten Mann auf die Badeinsel, wo er vom Bootsteam der IRBW eingesammelt wurde. Seither ist es ruhig. „Viele Leute kommen mit dem Fahrrad“, vermeldete die Mannschaft aus dem Kassenhäuschen, die derzeit zwei Kassen öffnet, um dem Ansturm – explizit an Wochenenden – gerecht zu werden.
Kurz vor Kassenöffnung staue sich der Kfz-Verkehr dann schon mal ein paar hundert Meter, hieß es, „aber die Leute sind alle entspannt.“ Bis zu 550 Pkw finden innerhalb des Areals Platz. 
„Insgesamt läuft die Saison sehr gut“, so das Fazit von Renato Ribic, in dessen Zuständigkeitsbereich auch der Badesee fällt. Ob die Wasserqualität stimmt, wird regelmäßig durch ein externes Institut kontrolliert, das mikrobiologische Untersuchungen durchführt. Auch im Schwimmbad entnehmen die Schwimmmeister dafür Wasserproben zur Kontrolle – dreimal täglich.

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