62 Säcke mit Unrat gefüllt

Becker: Müllsammelaktion leider wie Kampf gegen Windmühlen

ZEIT FÜR FRÜHJAHRSPUTZ: Bei der Müllsammelaktion des Umweltamts bemühten sich knapp 40 Freiwillige (im Bild die SDW-Jugendgruppe mit Betreuerinnen), zwischen Mörfelden und Walldorf die Hinterlassenschaften ignoranter Menschen zu beseitigen. Über 60 Säcke wurden dabei mit dem überall herumliegenden Unrat gefüllt. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Bei der Müllsammelaktion geht der Wanderpokal diesmal an die Generationenhilfe. Am Samstag lieferten drei ihrer Mitglieder elf Säcke Müll ab und schafften damit das beste Ergebnis. 

An der Aktion des Umweltamtes beteiligten sich 37 Freiwillige, die im ganzen Stadtgebiet unterwegs waren. Los ging es an der Bertha-von-Suttner-Schule, wo der Bauhof alle Teilnehmer mit Säcken und Müllzangen ausstattete. 
Bei bestem Wetter war wieder einmal eine bunt gemischte Gruppe zusammengekommen, die den Vormittag über unter anderem einen Feuerlöscher, Videorekorder, Autoreifen und einen Grill einsammelte.
Die Jugendgruppe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald war ebenso mit von der Partie wie Angehörige der Ahmadiyya-Gemeinde und Privatpersonen. Hermann und Maria Kinkel machten bislang bei fast jeder Aktion mit, die seit 1996 zwei Mal jährlich im städtischen Kalender steht. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagte das Ehepaar. Ihre Route verläuft immer von der Bertha-von-Suttner-Schule entlang des Vitrolles-Rings. „Besonders die Straße zur Schule ist sehr dreckig. Da sollten sich eigentlich die Lehrer drum kümmern“, stellte Maria Kinkel fest.
Aus der Zeitung hat Scherullah Kawsari von der Aktion erfahren. Der aus Afghanistan Geflüchtete machte schon zum zweiten Mal mit und hatte gleich Freunde mitgebracht. „Es ist auch unser Land, und wir müssen doch dafür sorgen, dass es sauber ist“, meinte Kawsari, der in seiner Heimat Jura studierte und in Deutschland weiter die Universität besuchen möchte. 
Gemeinsam sorgten alle Teilnehmer für 62 Säcke voller Müll, die vom Bauhof ordnungsgemäß entsorgt wurden. Gegen Mittag traf man sich zum Essen und zur Bekanntgabe der fleißigsten Sammler. Bürgermeister Heinz-Peter Becker überreichte den Wanderpokal an die Generationenhilfe und bedankte sich bei allen für ihr Engagement. 
Allein über die letzten zwei Jahre konnten so zwei Tonnen Abfall beseitigt werden, berichtete der Rathauschef weiter. Leider sei die Aktion aber wie der Kampf gegen Windmühlen, denn es gebe immer wieder Menschen, die achtlos Müll entsorgen. Entweder lande er einfach nicht in einem Abfalleimer, oder es würden gleich ganze Säcke von Zuhause im Stadtgebiet abgestellt, so der Bürgermeister. Der Bauhof sei daher permanent gefordert. Wer dabei etwas mithelfen möchte, ist Ende September zur nächsten Müllsammelaktion eingeladen. (seb)

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