14 Mal eine Eins vor dem Komma

Mit Applaus bedacht – Abi-Jahrgang verabschiedet sich im Bürgerhaus von der Schule

Die vier Jahrgangsbesten: Dajana Komp, Aylin Güvenir, Mareike Glotzbach und Ali Kazimi (von links). (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. „Komm Abi, wir gehen“, steht groß auf den Abiturbüchern des Jahrgangs 2013 der Bertha-von-Suttner-Schule. Innen drin sind Fotos und Kurzporträts aller 78 Schulabgänger, denen nun mit der Hochschulreife alle Türen im Leben offen stehen. Einige von ihnen haben schon einen Ausbildungsplatz, andere gehen ins Ausland oder machen Bundesfreiwilligendienst – und bei wieder anderen laufen noch die Bewerbungen für die Studienplätze.

Am Freitagabend aber wollte keiner der ehemaligen Schüler über all das nachdenken, da wurde erst mal ausgiebig gefeiert. Vorbei sind vorerst die Zeiten, in denen gepaukt, gelernt und über Prüfungsaufgaben geschwitzt wurde. Mit tollen Abendkleidern, hohen Schuhen und kunstvollen Frisuren erschienen die frischgebackenen Abiturientinnen, während sich die jungen Herren zumeist an den klassischen Anzug hielten. Vom Applaus der anwesenden Familien begleitet, liefen sie mit strahlenden Gesichtern gemeinsam in den Saal des Bürgerhauses ein.
Der Comedian und Ex-Bertha-Schüler Faisal Kawusi führte humorvoll durch das Programm der Feier und kündigte augenzwinkernd einen „Abend voller Brisanz“ an. Dieser wurde direkt im Anschluss von Schulleiterin Ute Zeller eröffnet, die ihre nun ehemaligen Schüler als Jubiläumsjahrgang begrüßte, da vor genau 20 Jahren die gymnasiale Oberstufe an der Bertha ins Leben gerufen wurde. Heute schaue man mit Stolz auf alle diese Jahre zurück und dürfe sich nun sogar auf ein eigenes Oberstufengebäude freuen, welches derzeit gebaut werde.
Einmal mehr betonte Ute Zeller, wie wichtig das „mehr an Zeit“ für die Schüler der Bertha sei. Als besonders bemerkenswert stufte die Schulleiterin in diesem Zusammenhang die Tatsache ein, dass 40 Prozent aller am Freitag anwesenden Abiturienten nach der Grundschule keine gymnasiale Empfehlung hatten. Zudem könne man sagenhafte 14 Mal eine Eins vor dem Komma der diesjährigen Abiturzeugnisse vermelden. „Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Sie sich in zehn Jahren zurück sehnen werden“, prophezeite Zeller. Bei aller Freude über das bestandene Abitur, mische sich ob des bevorstehenden Abschieds auch ein Tropfen Wehmut in das Ende der Schulzeit.
Gratulationen gab es auch von Bürgermeister Heinz-Peter Becker und dem Ersten Kreisbeigeordneten Walter Astheimer. „Sie sind etwas ganz besonderes, nutzen Sie ihre Chancen“, riet Sandra Mangold, die Vorsitzende des Schulelternbeirates, nachdem auch sie die Schüler anlässlich der bestandenen Reifeprüfung beglückwünscht hatte.
Auch die Abiturienten selbst trugen zur gelungenen Abifeier bei. „Skyfall“ von Adele intonierte der Musikgrundkurs des scheidenden Jahrgangs, während der Chemie-Leistungskurs extra für diesen Abend einen lustigen Film gedreht hatte. Auch der Englisch-Leistungskurs hatte von seiner London-Fahrt einen Film mitgebracht. Noch mehr Musik steuerten das Bläserensemble der Schule und die beiden Musikkurse der zwölften Klassen zur Feier bei. Die Lehrer Andrea Weber-Wirth, Roman Schmid und Raimund Ehlers gaben eine heitere Märchenstunde rund um die Schulzeit der Abiturienten.
Ali Kazimi, selbst frisch gebackener Abiturient und ehemaliger Schulsprecher, trug ebenfalls eine Rede zur Feier bei. „Die größten Abenteuer stehen uns noch bevor“, meinte er. Zwar müsse man nun nicht mehr büffeln und lernen, aber man könne sich auch nicht mehr auf Freistunden und gemeinsame Unternehmungen freuen. „Aber heute ist nicht alle Tage, wir sehen und wieder – keine Frage“, schloss er humorvoll seinen Redebeitrag ab.
Kazimi gehört mit einem Abischnitt von 1,5 außerdem zu den vier Jahrgangsbesten, die während der Feierlichkeiten noch einmal besonders geehrt wurden. Zu ihm gesellten sich noch Dajana Komp (1,4), Mareike Glotzbach (1,6) und Aylin Güvenir (1,6).
Am Ende aber hatten alle anwesenden Abiturienten ihr Reifezeugnis in der Hand und durften noch bis in die Nacht hinein ausgiebig feiern. (ake)

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