Landwirte im Kreis Groß-Gerau brauchen Erntehelfer

Walter Astheimer: "Wer Zeit entbehren kann, soll helfen"

Spargelstecherinnen in Büttelborn. (Foto: Kreis)

Kreis Groß-Gerau (fa). Während in der Corona-Krise Veranstaltungen rund um den Spargel abgesagt wurden, haben die Landwirte im Kreis Groß-Gerau Konjunktur. Die Ernte wartet schließlich nicht: Jetzt hat der Bund unter strengen Auflagen die Einreise von dringend erwarteten Saisonarbeitern gestattet. „Diese Regelung war politisch dringend notwendig und wird auch den Gemüsebauern im Gerauer Land weiterhelfen“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer.  

Spargelzeit hieß immer auch: Spargeltage Gerauer Land – 25 Jahre lang ging diese Gleichung auf. „Schließlich ist der Kreis Groß-Gerau ein Top-Anbaugebiet für Spargel, Erdbeeren und Gemüse“, betont Astheimer. Doch in diesem Jahr ist vieles anders. „Jetzt müssen die Menschen im Kreis Zusammenhalt leben und sich auch mit unseren Landwirten solidarisch zeigen. Viele Betriebe stellt die Coronakrise vor große Herausforderungen“, so Astheimer. „Deshalb freuen wir uns im Kreis ganz besonders über die momentan erlebte große Hilfsbereitschaft.“  

Der für Landwirtschaft zuständige Dezernent rief die Menschen im Kreis auf, den Landwirten weiterhin Unterstützung anzubieten. Erntehelfer seien nach wie vor noch rar. „Ich bin zuversichtlich, dass einige Saisonarbeiter aus Osteuropa, die im April und Mai einreisen dürfen, auch den Weg nach Groß-Gerau finden werden“, sagte Astheimer. Helfer, die die Bauern bei der Feldarbeit oder im Vertrieb unterstützen, seien unabhängig davon trotzdem vielerorts willkommen.  

„Die Landwirte brauchen qualifizierte Erntehelfer"

Nach Rücksprache mit dem Regionalbauernverband Starkenburg rät Astheimer Interessierten, sich bei der Beschäftigungsgesellschaft für ländliche Räume in Griesheim (06155/ 2020) oder auf einer der vielen Seiten im Internet (zum Beispiel: www.daslandhilft.de) vorab zu informieren, wo konkret Hilfe benötigt wird und welche Fertigkeiten die Menschen mitbringen müssen. „Die Landwirte brauchen qualifizierte Erntehelfer, das ist ein sehr komplexes Thema“, sagte Astheimer. Darüber hinaus sei es immer ein probates Mittel, sich an die Landwirte vor Ort zu wenden und direkt anzufragen, wie der Bedarf nach Unterstützung konkret aussieht. „Wir appellieren an die Menschen im Kreis Groß-Gerau: Wer Zeit entbehren kann, soll unseren Landwirten helfen.“  

Gemeinsam mit Landrat Thomas Will wies Astheimer darauf hin, wie wichtig die heimische Landwirtschaft im Kreis Groß-Gerau als Wirtschaftsfaktor ist. Der Kreis sei einerseits ein attraktiver Industriestandort, andererseits mit den bedeutenden Naturschutzgebieten Kühkopf und Mönchbruch ein Hotspot der biologischen Vielfalt. Im Kreis Groß-Gerau gibt es rund 300 landwirtschaftliche Betriebe. Die Anbaufläche liegt bei rund 16.000 Hektar. „Lassen wir es nicht soweit kommen, dass die Existenz einiger landwirtschaftlicher Betriebe gefährdet wird.“ 

Erzeugnisse direkt beim Landwirt kaufen

Der Spargel ist das kulinarische Aushängeschild des Kreises. „Im kommenden Jahr werden wir, wenn alles klappt, das Stangengemüse mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, Festen und natürlich der Spargelgala wieder gebührend feiern“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete. Astheimer rief die Menschen im Kreis auf, die Betriebe zu unterstützen, indem sie Spargel und Erdbeeren direkt beim Landwirt in den vielen Hofläden kaufen. „Helfen wir also mit, damit Gemüse rechtzeitig geerntet werden kann und auch nicht in den Auslagen der Hofläden liegenbleibt“, sagte Astheimer: „Wer wegen Corona zu Hause bleiben muss, kann die Zeit zum Kochen nutzen. Das kulinarische Potenzial des Spargels lässt sich sehr gut in der heimischen Küche ausschöpfen.“ 

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