Ziele des DGB stets im Vordergrund

Günter Schneider engagiert sich seit 20 Jahren im Vorstand

ZUFRIEDENE Gesichter nach der Wahl: Edelgard Gulla, Manfred Ockel, Georg Germann, Peter Krause, Heike Weber, Dirk Sautter und Günter Schneider (von links) in der DGB-Jahreshauptversammlung. (Foto: Postl)

Kelsterbach. In seiner letzten Ansprache als Vorsitzender des DGB Ortsvereins Kelsterbach verwies Günter Schneider insbesondere auf die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt. „Dieser ist in Deutschland so tief gespalten wie nie zuvor, denn immer mehr Menschen arbeiten zu immer schlechteren Löhnen“, betonte Schneider in der Jahreshauptversammlung. Fast ein Viertel der Beschäftigten sei im Niedriglohnsektor tätig. Das führe dazu, dass immer öfter aus sicheren Arbeitsplätzen unsichere Jobs würden. „Immer mehr Menschen droht damit Armut im Alter“, betonte Günter Schneider.

Er machte zudem noch einmal Werbung für die Sonderausstellung „110 Jahre DGB Kelsterbach“, die derzeit im Heimatmuseum zu sehen ist. „Als ich 1993 zum damaligen Ortskartell Kelsterbach kam, traf man sich im Enka-Werk noch in der sogenannten Spinn-Stube mit den Kollegen“, erinnerte sich Schneider. Damals wurde er in den Vorstand gewählt, den er bis zum heutigen Tag nicht mehr verlassen hat. „Dies gelang nur mit eurer Unterstützung, wofür ich mich bedanken möchte“, betonte Schneider, der an dem Abend aber nicht mehr für den Vorsitz kandidierte.
Bei den anschließenden Wahlen wurden zwar keine neuen Gesichter in den Vorstand gewählt, die einzelnen Ämter jedoch neu aufgeteilt. Günter Schneider übernahm das Amt des Schriftführers. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Georg Germann, wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. „Es wurde Zeit, das Amt in jüngere Hände zu übergeben“, meinte Schneider.
Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Dirk Sautter. Peter Krause übernahm das Amt des Schwerbehindertenbeauftragten, Frauenbeauftragte bleibt Edelgard Gulla.
„Günter Schneider hat nie seine Person, sondern immer die Ziele des DGB in den Vordergrund gestellt“, dankte Bürgermeister Manfred Ockel dem scheidenden Vorsitzenden für sein Engagement. Ihm sei es gelungen, die Maifeier der Untermainstadt in einen Familientag mit vielen Aktivitäten zu verwandeln. „Das ist einmalig in der Region, denn in anderen Kommunen ist der Tag der Arbeit nur eine Angelegenheit für wenige Gewerkschaftsmitglieder – wenn sich überhaupt etwas tut“, hob Manfred Ockel besonders hervor.
Die Organisationssekretärin des DGB Region Südhessen, Heike Weber, war eigens aus Darmstadt angereist, um Schneider für sein langjähriges Wirken zu danken. Dem neuen Vorsitzenden sicherte sie ihre Unterstützung zu und wünschte ihm viel Erfolg.
Germann bedankte sich für das Vertrauen und freute sich, dass alle Vorstandsämter besetzt werden konnten. Seine Hauptaufgabe sei nun, weitere Mitglieder zu gewinnen. Ferner möchte er die Zusammenarbeit mit dem DGB Ortsverein Raunheim intensivieren.
Als erste Aktion kündigte er einen Info-Stand am 24. Mai auf dem Wochenmarkt auf dem Rathausplatz an. Dort werde der DGB die „Reichtumsuhr“ aufstellen, die die ungleiche Verteilung der Vermögensverhältnisse in Deutschland abbildet. „Mit Steuersenkung und Bankenrettung wurde kräftig von unten nach oben umverteilt“, lautete die Kritik der Gewerkschafter an dem Abend. „Mit der elektronischen Reichtumsuhr wird dies deutlich aufgezeigt“, betonte die Gewerkschaftssekretärin Heike Weber, die Interessierte am Freitag, 24. Mai, ab 11 Uhr zum Infostand einlädt. (pos)

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