Zahl der Zuzüge steigt stetig

Bedarf an Betreuungsplätzen wächst – Neubürgerveranstaltung am 22. März

Kelsterbach. Die Stadt am Untermain wächst – und darauf muss die Stadtverwaltung reagieren, vor allem beim Betreuungsangebot für Kinder. Rund 15 840 Bürger zählt Kelsterbach derzeit, deutlich mehr als noch 2012. Da waren es noch 13 810 Einwohner.

Ein Grund für das rasante Wachstum ist die Entwicklung der Neubaugebiete, wie auf dem ehemaligen Enkagelände. Dort gibt es seit September 2013 ein neues Fachmarktzentrum und die Deutsche Reihenhaus entwickelte ein komplettes Wohngebiet. Auch im südlichen Stadtteil entsteht ein neues Wohngebiet, nämlich im Länger Weg II und III. Wie Jochen Schaab von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit erklärte, ist dort nach Auskunft der städtischen Liegenschaftsabteilung die Nachfrage nach Bauplätzen ungebrochen. Dabei seien alle 60 im Besitz der Stadt befindlichen Bauplätze bereits vergeben.
Im Jahr 2013 verzeichnete die Stadt 1519 Zuzüge nach Kelsterbach, 1031 Bürger zogen weg. Die Zahl der Zuzüge ist seit 2011 stetig gestiegen: 1177 Bürger kamen 2011 neu in die Stadt, ein Jahr später waren es bereits 1438 Neubürger. Die jährlich rund tausend Wegzüge seien laut Schaab nicht überraschend und vor allem durch Jobwechsel bedingt. Dies liege wahrscheinlich auch an der Flughafennähe und der Nähe zur Stadt Frankfurt, so Schaab. Bis 2010 hatte die Stadt sogar einen Negativsaldo zu verzeichnen, das heißt, es zogen mehr Menschen weg, als nach Kelsterbach kamen.
Die Nationalitäten der Neubürger sind breit gefächert. Neben Menschen aus Süd- und Osteuropa gibt es laut Schaab auch überraschend viel Zuzug aus dem Rhein-Main-Gebiet allgemein und speziell aus Frankfurt. Geringer fällt dagegen die innerörtliche Verschiebung aus. Man könne nur spekulieren, ob der Wohnungsdruck in Frankfurt ein Grund dafür sei, so Jochen Schaab.
Erstaunlich ist, dass nach dem Bau der Landebahn Nordwest der Zuzug nochmal an Fahrt aufgenommen hat. „Bisher sind an mich aus den Neubaugebieten noch keine Beschwerden wegen Fluglärms herangetragen worden“, sagte Schaab. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass sich vielleicht jemand direkt bei der Fraport AG beschwert.
Da viele Familien mit Kleinkindern in die Untermainstadt ziehen, wächst auch der Bedarf an Betreuungsplätzen im U 3- und Ü 3-Bereich. Sieben Kindertagesstätten gibt es in Kelsterbach, allesamt in kirchlicher Trägerschaft. Erweitert wird derzeit die Kita der evangelischen Friedensgemeinde im Brandenburger Weg, die Eröffnung ist für Mai geplant. Platz soll es dort für hundert Kinder in fünf Gruppen geben.
Wie Jochen Schaab erklärte, sei es aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und den gesetzlichen Ansprüchen der Eltern notwendig, in den kommenden Jahren über den Bau einer weiteren Kita nachzudenken. Dazu führe die Stadtverwaltung noch in diesem Monat Abstimmungsgespräche mit dem Kreis Groß-Gerau. Im Anschluss daran werde es eine Vorlage geben, über die diskutiert und abgestimmt werde. „Aber es besteht kein akuter Handlungsbedarf“, betonte Schaab. Zunächst sei die Frage nach der Notwendigkeit einer weiteren Einrichtung zu klären.
Erstmals wird es am Samstag, dem 22. März, im Fritz-Treutel-Haus eine Neubürgerveranstaltung geben. Per Post wurden alle kürzlich zugezogenen Bürger eingeladen. „Aber es dürfen auch alle kommen, die seit einigen Jahren hier leben und sich als Neubürger fühlen“, erklärte Jochen Schaab. Von 14 bis 17 Uhr wird dann die Stadtverwaltung ihr Dienstleistungsangebot vorstellen, darunter das Projekt „Kelsterbach Familienstadt“.
Auch die Kitas, der Ausländerbeirat und die Stadt- und Schulbibliothek werden sich präsentieren. Mit dabei sind der Vereinsring und die Hilfsdienste: Das DRK Raunheim-Kelsterbach, die Freiwillige Feuerwehr und die DLRG. (nad)

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