Weihnachtsmarkt der St. Martinsgemeinde mit Musik und Buden

Besucher vermissten zweitägige Veranstaltung während Corona-Pause

Der passende Soundtrack zum Anlass: Der Posaunenchor eröffnet den Weihnachtsmarkt. (Foto: Koslowski)

Kelsterbach (rko). Der Posaunenchor ist schon von Weitem in den Gassen zu hören, die musikalische Ankündigung des baldigen Weihnachtsfestes steht am vergangenen Wochenende eng mit dem Weihnachtsmarkt der St. Martinsgemeinde in Verbindung. Endlich wieder Blechbläser im Hof des Gemeindekindergartens, endlich wieder der Duft von Bratwurst, endlich wieder heißer Glühwein und Handarbeitswaren. 

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnte die evangelische St. Martinsgemeinde nun wieder zu ihrem kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt einladen. Die Menschen hatten ihn vermisst: Ursel und Klaus Pröller ließen sich mit Enkelin Luisa den Glühwein schmecken. Es war bereits winterlich kalt, nur der Schneefall ließ auf sich warten. Die 19-jährige Luisa wärmte ihre Hände an den Tassen. „Es ist schön, dass der Weihnachtsmarkt nach zwei Jahren wieder da ist“, freute sich Ursel Pröller. Sie findet den Weihnachtsmarkt ganz toll, sehr familiär, ihr sagen besonders die selbst gemachten Handarbeiten zu. Ihr gefalle es, dass sie hier viele Menschen treffe, die sie lange nicht mehr gesehen habe. 
Bürgermeister Manfred Ockel lobte den Weihnachtsmarkt als nicht kommerziell und auch er freute sich, dass die Menschen nach der langen Abstinenz nun wieder zusammenfinden. Der Bürgermeister unterstützte den Markt tatkräftig und mischte sich als Losverkäufer unter die Menge. 400 Preise gab es an dem Stand mit den Helfern der Familien Xenides und Höfer zu gewinnen. Die Gewinne seien von lokalen Firmen, aber auch von Großunternehmen gespendet worden, erläuterte Carsten Höfer, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Er bedauerte es, dass sich Pfarrerin Helen Lee zum Weihnachtsmarkt hatte krank melden müssen und dankte allen, die mit ihrem Engagement den Weihnachtsmarkt unterstützten.

Verkaufserlös geht caritatve Einrichtungen 

Der Erlös wird auf die Clown-Doktoren, den Hospizverein Lebensbrücke in Flörsheim, die Stiftung Communio in Christo und die Kelsterbacher Tafel aufgeteilt. Die zweijährige Pause sei keine schöne Zeit für die Gemeinde gewesen, so Höfer. Er machte zugleich aber auch auf den großen Aufwand für die Helfer aufmerksam, den der Weihnachtsmarkt am Jahresende mit sich bringt. Für die Gemeinde sei es dennoch ein schönes Gefühl, dass sie den Weihnachtsmarkt zurückbekommen habe. Eines vermissten allerdings besonders die Kinder: das Karussell. Dies sei eine schwere Entscheidung gewesen, räumte Höfer ein. Aber aus Kostengründen habe die Gemeinde auf das Karussell verzichtet, stattdessen habe sie die Ausgaben lieber in die Spenden stecken wollen.

Auch die Märchenfee im Haus Feste Burg war dieses Jahr nicht zu sehen. Der Raum sei an die Kita vermietet worden, sagte Höfer. Auf eine weihnachtliche Figur mussten die Kinder aber nicht verzichten: Denn Nikoletta – mit Elisabeth Lichtenthaeler diesmal ein weiblicher Nikolaus – besuchte den Weihnachtsmarkt und beschenkte die Kleinen nicht nur mit Süßigkeiten, sondern las ihnen in einem gemütlich eingerichteten Zelt auch Geschichten und Gedichte vor. 
Richtig gut bestückt war der Stand der Frauenhilfe. Sie habe mit den Vorbereitungen erst spät angefangen, weil es lange unsicher gewesen sei, ob der Weihnachtsmarkt tatsächlich stattfinden kann, berichtete Elke Laun, die sich ebenfalls auf den Neuanfang des Weihnachtsmarktes gefreut hatte. Dennoch gab es eine große Auswahl an Handarbeit, selbst gebackenen Plätzchen und eingekochter Marmelade. Das Geschäft laufe gut, stellte Laun fest. 
Auch für den musikalischen Rahmen hatte die Martinsgemeinde gesorgt: Der Schulchor der Bürgermeister-Hardt-Schule sang am Samstag in der Martinskirche. Am Abend sorgte dort das Gesangsensemble „Voice:Ten“ mit besinnlichen deutsch- und englischsprachigen Weihnachtsliedern durchaus für das eine oder andere feuchte Auge. Am Sonntag intonierte der Volkschor dann Weihnachtsmelodien in der Kirche. Das Schülerkonzert mit der Gesangs- und der Flötenklasse der Musikschule Kelsterbach berührte die Zuhörer ebenfalls. Der Posaunenchor blies an beiden Tagen in seine Blechblasinstrumente.

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