Wackelpflaster in der Stadtmitte Kelsterbach bald Vergangenheit?

Beschädigte Steine werden ausgetauscht / Stadt verhandelt über Gewährleistung

Nur einseitig befahrbar ist aktuell die Mörfelder Straße, doch Ende dieser Woche sollen die Bauarbeiten im Bereich der Stadtmitte abgeschlossen sein. (Foto: Postl)

Kelsterbach (nad/pos). Noch bis Ende der Woche wird in der Mörfelder Straße vor dem Platz der Stadtmitte gewerkelt. Dafür wurde eine halbseitige Sperrung der viel befahrenen Straße samt Ampelanlage im Kreuzungsbereich Martin-Luther-Straße eingerichtet.
Der Grund: Ein Teil des Pflasters muss erneuert werden, da einige Steine beschädigt und bereits Fahrspuren erkennbar sind. „Naja, mit Stöckelschuhen läuft da ja kaum jemand drüber, aber das wackelige Pflaster ist schon doof – auch beim Radfahren“, meinte eine Verkehrsteilnehmerin.

Vor gut drei Jahren war der Straßenbereich vor dem Riegelbau neu gestaltet und mit Pflastersteinen versehen worden – für die Optik, aber vor allem auch als Signal an Autofahrer, dass der Bereich verkehrsberuhigt ist, alle Teilnehmer Rücksicht aufeinander zu nehmen haben und Fußgänger den Bereich überall queren dürfen – auch ohne Zebrastreifen oder Ampel. Ob das funktioniert, darüber wird seitdem auch politisch gestritten. Tempo 20 in diesem Bereich ist geplant, im Januar soll ein Blitzer installiert werden, als zusätzliche Erinnerung daran.
Die aktuellen Pflasterarbeiten im Kreuzungsbereich Martin-Luther-  und  Mörfelder Straße seien aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht erforderlich, teilte Jochen Schaab, Leiter Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, mit. Man habe noch den barrierefreien Umbau der beiden Bushaltestellen am Rathaus abgewartet, um nun diese Arbeiten umzusetzen.
Wie Schaab weiter berichtete, hatte es vorab bereits Pflegearbeiten gegeben, wie etwa das Nachfüllen mit Schotter und Sand. Die aktuellen Pflasterarbeiten, bei der die beschädigten Steine ausgetauscht werden, machen jedoch erstmals eine einseitige Verkehrsführung erforderlich. Bis Ende dieser Woche, so der Plan, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. 

Neuer Belag für die Stadtmitte nach Umgestaltung der Unterführung?

Bei den Planungen für die Umgestaltung der Mörfelder Straße im Bereich der Stadtmitte, betonte Schaab, habe man verschiedene sachverständige Büros zu einer Einschätzung der Haltbarkeit der dann auch umgesetzten Lösung abgefragt – einschließlich des eingesetzten Materials sowie der Art und Weise der Ausführung. „Überwiegend wurde die Eignung der gefundenen Lösung attestiert“, betonte Schaab und ergänzte, auch die Planungen und Bauarbeiten seien nach den „Regeln der Technik“ ausgeführt worden. 
Leider habe sich die grundlegende Aussage nach der Haltbarkeit allerdings nicht erfüllt, sodass man die Pflasterung erneuern müsse. „Unabhängig davon stehen wir mit den damals ausführenden Unternehmungen in Verhandlungen über die Gewährleistung“, erläuterte Schaab weiter.
Geplant war eigentlich, mit den Pflasterarbeiten zu warten, bis die Umgestaltung der Bahnunterführung abgeschlossen ist. Das würde die Sicherungspflicht jedoch arg strapazieren, berichtete Schaab. Denn die abschließenden Planungen für die Unterführung werden erst 2021 fertig- und der Öffentlichkeit vorgestellt. Frühestens 2022 könne mit den Bauarbeiten begonnen werden, die 2023 beendet sein sollen.
„Grundsätzlich ist im Kontext der geplanten Umgestaltung der Unterführung die Entscheidung über den zu verwendenden Fahrbahnbelag nochmals zu prüfen“, sagt Schaab weiter. Also lieber Asphalt statt Pflaster? Darüber wird die Politik diskutieren müssen.  
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