Volkschor Kelsterbach sucht neuen Dirigenten

Andreas Stein hört auf - Leider kein Erfolg bei der Mitgliederwerbung

WIE GEHT ES WEITER? Darüber diskutierten bei der Mitgliederversammlung des Volkschors im Hessensaal der Vorstand mit Günter Schneider, Brigitte Henninger, Ulrike Schmidt und Erwin Jährling (von links). (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Ein „kleines Häufchen“, wie es die Vorsitzende Ulrike Schmidt formulierte, war zur Mitgliederversammlung des Volkschors im Hessensaal erschienen. „Die Anzahl ist nicht ganz so wichtig, wenn es noch genügend Sängerinnen und Sänger gibt“, meinte Schmidt. Doch auch dieser engagierte Aktivenkreis wird immer kleiner. Insgesamt zählt der Volkschor derzeit noch 72 Mitglieder. 

Normalerweise eröffnet der Verein mit einem Ständchen seine Versammlung, dies fiel diesmal aus. „Unser Dirigent ist leider verhindert“, begründete Schmidt den Traditionsbruch. Weiter musste die Vorsitzende die Mitglieder darüber informieren, dass der Chorleiter Andreas Stein zum Jahresende gekündigt hat. „Wir müssen uns einen neuen Dirigenten suchen“, bedauerte Schmidt. Stein hatte den Posten im Januar 2017 vom langjährigen Chorleiter Matthias Minzberg übernommen, der den Chor 17 Jahre lang begleitet hatte. „Er hat uns gesagt, dass er sich bei uns recht wohl fühlt, aber der weite Weg von seinem Wohnort im Odenwald zu den Proben hierher nach Kelsterbach wird ihm zu beschwerlich“, nannte Schmidt den Grund.

„Andreas Stein hat bei uns hervorragende Arbeit geleistet"

Als nicht ganz einfach bezeichnete sie die Suche nach einem neuen Chorleiter, denn die Zahl der Sänger im Volkschor konnte, trotz vielfacher Anstrengungen, nicht vergrößert werden. „Selbst unser Chorleiter hat sich da mit einbezogen, es ist ihm leider auch nicht gelungen“, berichtete die Vorsitzende. Eigentlich wollte der Vorstand in der einberufenen Sitzung eine verlässliche Zukunftsperspektive verkünden, doch dies ist wegen der derzeitigen Situation nicht möglich. „Wir haben diese Versammlung eigens vom Frühjahr auf den Herbst verschoben, weil wir gehofft hatten, ein paar neue Mitglieder gewinnen zu können, doch jetzt traf uns das Schicksal doppelt“, so Schmidt. „Andreas Stein hat bei uns hervorragende Arbeit geleistet und auch er war mit uns zufrieden, doch seine Entscheidung müssen wir respektieren“, betonte die Vorsitzende.

„Immer, wenn man Sie gebraucht hat, waren Sie auch da“

In ihrem Rückblick lobte Schmidt dennoch die Bemühungen von Marianne Dreilich und Vorstandsmitglied Günter Schneider, neue Mitglieder zu gewinnen. Ein schöner Erfolg sei der Schlagerabend gewesen, den Chorleiter Stein angeregt hatte. Beim Konzert des Handharmonika Spielrings war der Volkschor vertreten, und beim eigenen Konzert im Mai lag Musik in der Luft. Bei der beliebten Veranstaltung „Kelsterbach einst und heute“ trat der Volkschor auf und auch beim Andreasgelage trugen die Sänger zur musikalischen Umrahmung bei. Die von Günter Schneider organisierte Fahrt des Volkschors nach Ladenburg hatte alle begeistert. Von ihrem Besuch in der Partnerstadt Baugé-en-Anjou berichtete Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne. Dort sei der Volkschor noch gut in Erinnerung, denn die Sänger waren beste Gastgeber beim Verschwisterungsjubiläum in Kelsterbach. „Sie würden sich alle freuen, wenn der Volkschor den Besuch erwidern und wieder mal nach Baugé kommen würde“, überbrachte Oehne die Grüße aus der Partnerstadt. Bürgermeister Manfred Ockel lobte den Verein für sein besonderes Engagement bei öffentlichen Anlässen. „Immer, wenn man Sie gebraucht hat, waren Sie auch da“, betonte der Rathauschef. Im Rahmen der Versammlung wurde Kassierer Erwin Jährling für seine 40-jährige Mitgliedschaft als aktiver Sänger ausgezeichnet, Edith Leuchte und Marita Schneider erhielten eine Urkunde für ihre 40-jährige fördernde Mitgliedschaft.

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