Verkehrsberuhigung der Rüsselsheimer Straße

Breite Gehwege und mehr Platz für Radler: Umgestaltung soll 2023 starten

Verlockt zum schnellen Fahren: Die lang gezogene und breite Rüsselsheimer Straße, durch die einst der gesamte Kelsterbacher Verkehr geführt wurde. (Foto: Scherer)

Kelsterbach (ud). Die Rüsselsheimer Straße, einst eine viel befahrene Bundesstraße mit Tempo 50, wurde nach Fertigstellung der Dr.-Max-Fremery-Straße zu einer Tempo-30-Zone herabgestuft. Aufgrund ihrer Ausgestaltung mit breiter Fahrbahn fällt es aber vielen Autofahrern scheinbar schwer, sich an die Tempo-30-Vorgabe zu halten.

 Das soll sich bald ändern. Daher befasste sich am Montag der Ausschuss für Bauen, Planen, Umweltschutz und Mobilität während seiner Sitzung im Fritz-Treutel-Haus mit der Umgestaltung der Rüsselsheimer Straße, deren Planung von den Mitgliedern des Gremiums einstimmig beschlossen wurde. Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) erläuterte knapp, dass für dieses Vorhaben die Bürger schon früh einbezogen worden seien. Darüber hinaus sei in einer Arbeitsgruppe ausgiebig über die Ziele beraten worden. Dann übergab er das Wort an Frank Striegl vom Zentrum für integrierte Verkehrssysteme, der über die Trassenführung und das Grundkonzept des Vorhabens sprach.
Bei der Trassenführung ging es im Wesentlichen darum festzustellen, wo welche Versorgungsleitungen entlang der Rüsselsheimer Straße zu finden seien. Dazu seien mehr als 30 Anbieter, angefangen bei Strom, Wasser und Gas bis hin zur Telekom gebeten worden, den Verlauf ihrer Leitungen bekannt zu geben, erläuterte Striegl. Dies sei notwendig gewesen, um zu eruieren, wo nur oberflächlich gebaut werden kann und wo ein umfassender Umbau möglich ist.

Entscheidung für eine Fahrradstraße 

Das Grundkonzept für die Umgestaltung der Straße sieht vor, die Gehwege auf mindestens 2,50 Meter zu verbreitern und zusätzliche Querungsmöglichkeiten zu schaffen, sagte Striegl. Weiter soll eine Aufenthaltsqualität geschaffen werden, etwa mittels Begrünung und Straßenmöblierung. Die Umgestaltung des Straßenraums solle auch dazu dienen, dass die zulässige Geschwindigkeit von maximal 30 Stundenkilometer eingehalten werden kann, wobei die Fahrbahnbreite für den Busbetrieb zu berücksichtigen sei, ebenso der barrierefreie Ausbau der Haltestellen.
Striegl stellte im Weiteren mehrere Varianten der Straßenführung vor, wobei von einer gemeinsamen Nutzung der Fahrbahn von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern ausgegangen wird. Dies bedeutet, dass Autofahrer Rücksicht auf die Pedaleure nehmen müssen. Die Entscheidung für eine Fahrradstraße hänge auch damit zusammen, dass in diesem Fall eine besondere Förderung des Projekts möglich sei.
Die verschiedenen Varianten der Straßenführung – eine Fahrbahn und breite Fußwege, zwei Fahrbahnen mit bepflanzter Mittelinsel oder eine Fahrbahn mit seitlicher Bepflanzung und Parkflächen – können kombiniert werden, um eine abwechslungsreiche Gestaltung der Straße zu erreichen, führte Striegl aus.
Bürgermeister Ockel erläuterte die folgenden Schritte: Nach der Konzeption des Vorhabens werde ein Antrag auf die Förderung der Planung gestellt, die bis September/Oktober 2022 fertiggestellt sein soll. Dem folge ein Antrag für das Vorhaben selbst, sodass 2023 mit der Umgestaltung der Straße begonnen werden könne.
Christine Breser (CDU) fragte nach dem Ausbau von Parkmöglichkeiten, da sie erfahren habe, dass gerade nahe den Reihenhäusern Bedarf vorhanden sei. Ockel entgegnete, dass bei der Befragung der Bürger der Tenor lautete: mehr Grün. Der Wunsch nach mehr Parkplätzen stand dahinter zurück, zumal gerade bei den Neubauten entsprechend der Stellplatzverordnung ausreichend Parkraum vorhanden sei.

Eigene Bewertung: Keine Durchschnitt: 1 (1 Bewertung)


X