„Das ist eine verdammte Party“

Linkin Park und Mainstream-Rock: Bei den Schnaaken war es wieder live und laut

LIVE UND VOR ALLEM LAUT waren Living Theory aus Italien unterwegs und begeisterten in der Mehrzweckhalle Nord mit Songs der US-Band Linkin Park. (Foto: Scherer)

Kelsterbach (nad). „Also für zehn nach acht ist es schon ganz schon voll“, stellte Schnaaken-Mitglied Philipp Langelotz erfreut beim Blick in die Mehrzweckhalle Nord fest.

Dort tummelten sich bereits am frühen Abend über 200 bestens aufgelegte Besucher, die mit einem kühlen Getränk in der Hand und in Grüppchen zusammenstanden, plauderten und ab und zu einen Blick auf die Bühne warfen. Dort sollten sich bald zwei Bands die Klinke in die Hand geben und das Publikum mit bester Rockmusik beschallen – eben getreu dem Motto „Live und laut“.
Die Schnaaken, einer der beiden rührigen Kulturvereine in Kelsterbach, hatten wieder zu ihrer beliebten Rocknacht eingeladen. Mitspracherecht bei der Auswahl der Bands hatte diesmal auch die Jugend des rund 120 Mitglieder zählenden Vereins. Und so gab sich mit Living Theory, einer wahrlich fantastischen Linkin Park Tribute Band aus Italien, eine Gruppe die Ehre, die auch das jüngere Publikum ordentlich rockte.
„Hauptsache Rock and Roll, das war uns wichtig“, betonte der Vereinsvorsitzende Heiko Langelotz. Denn in Sachen Rockkonzerte ist es in der Untermainstadt ruhig geworden. Insofern ist die Vorfreude auf das ein Mal im Jahr stattfindende „Live und laut“-Konzert bei Gästen, aber auch den Helfern groß. Über 30 Vereinsmitglieder und Freunde der Schnaaken schwirrten den ganzen Abend umher, halfen an der Garderobe und Kasse, schenkten Getränke aus und versorgten die Besucher mit kleinen Snacks.
Es sei dann auch vor allem dieser familiäre Rahmen, der das Besondere der Konzerte ausmache, betonte Philipp Langelotz. Und Papa Heiko fügte hinzu: „Hier sollen sich alle wohlfühlen: die Bands, das Publikum und die Helfer.“
Die Zuhörer kamen aber nicht nur aus Kelsterbach, sondern auch aus der Umgebung. Erstmals hatten die Schnaaken auch Karten über einen Online-Ticketshop angeboten, um mehr Musikfans zu erreichen. 
Mit Living Theory hatten diesmal die Headliner des Abends den Vortritt. Die fünf Musiker aus Italien holten alles aus der Anlage heraus und brachten die Halle mit Songs der US-Rocker Linkin Park zum Beben.
„Leute, kommt näher, wir beißen nicht, das ist eine verdammte Party“, forderte Sänger Roberto Marconi das anfangs etwas zurückhaltende Publikum auf, sich näher an die Bühne zu wagen. Gesagt, getan, rückten die Zuhörer näher an die sympathische Band, die sich ziemlich nah am Original durch die bekannten und beliebten Hits von Linkin Park spielten.
Neben Krachern wie „Faint“ oder „Castle of Glass“ gab es auch langsamere Stücke zu hören wie „Heavy“, bei denen das Publikum lauthals mitsang. Bei der schwermütigen Ballade „One more Light“ zückten die Zuhörer ihre Smartphones und erhellten die Halle mit den kleinen Taschenlampen in Erinnerung an den Linkin Park-Sänger Chester Bennington, der sich vor einem Jahr das Leben genommen hatte.
Weitergerockt wurde anschließend mit der Frankfurter Band The Streamers, die sich – getreu ihrem Motto „Schluss mit den Balladen“ – durch den musikalischen Mainstream rockten. Zur Freude des Publikums gab es mächtig was auf die Ohren, nämlich Songs von Metallica über die Foo Fighters bis hin zum Motörhead-Klassiker „Ace of Space“.
Den Rest des Jahres lassen die Schnaaken etwas ruhiger angehen. Mit dabei sind die Mitglieder noch beim Weihnachtsmarkt im Schlosshof Mitte Dezember, dann wird auch schon das muskalische Jahr 2019 geplant. Neben der Discoparty im Frühjahr und dem Äpplerfest im Sommer werde es im Herbst auch wieder eine Rocknacht unter dem Motto „Live und Laut“ geben, versprach Heiko Langelotz. Und dann darf die Vereinsjugend vielleicht ja auch wieder mitentscheiden, wer auf die Bühne in Kelsterbach darf.

 

 

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