Unbeschwert ins Jahr gestartet

Johann-Strauß-Orchester begibt sich auf eine musikalische Reise nach Ungarn

EINEN unbeschwerten Jahresauftakt bescherte das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt im Kelsterbacher Fritz-Treutel-Haus seinem Publikum. Das Neujahrskonzert stand unter dem Motto Puszta-Zauber – und so wurden unter anderem bekannte Melodien aus den Strauß-Operetten Wiener Blut und dem Zigeunerbaron zu Gehör gebracht. (Foto: Tancik)

Kelsterbach. Erst stand Sopranistin Lilla Galambos in ihrem roten Kleid freundlich lächelnd auf der Bühne des Fritz-Treutel-Haus, dann verwandelte sie sich mit den ersten Tönen, die das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt hinter ihr anstimmte, augenblicklich in die Juliska aus Budapest. Das Neujahrskonzert, zu dem die Stadt Kelsterbach eingeladen hatte, stand unter dem Motto Puszta-Zauber. Die temperamentvollen und leidenschaftlichen Melodien kamen beim Publikum, das sich von den Musikern sofort infizieren und mit auf eine musikalische Reise nach Ungarn nehmen ließ, gut an.

„Das Neujahrskonzert ist inzwischen unsere Traditionsveranstaltung“, verriet Bürgermeister Manfred Ockel und blickte zufrieden in den fast ausverkauften Bürgersaal. Von den 480 Plätzen waren bis auf wenige Lücken alle besetzt. Wenn das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt in der Untermainstadt gastiert, wissen die Kelsterbacher aus Erfahrung, dass ihnen Qualität geboten wird. Auch die kurzweilige und geistreiche Moderation von Rainer Zagovec trägt alljährlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. So traf Zagovec, der sich auf vertrautem Terrain bewegte, gleich den richtigen Nerv beim Publikum: „Auf ein schönes, neues, fluglärmarmes Jahr.“
Das Orchester und der Moderator sind seit Jahren zu Gast in Kelsterbach, lediglich die Solisten wechseln. In diesem Jahr kamen die beiden Sänger beim Publikum besonders gut an. Die Sopranistin Lilla Galambos fesselte mit ihrer Stimme und ihrer Ausstrahlung. Ihre Mimik und ihr Spiel passte sie voller Leichtigkeit der Figur, die sie gerade darstellte, an und überzeugte so nicht nur mit ihrem Gesang sondern auch mit ihrer Schauspielkunst.
Stimmgewaltig waren zudem die Auftritte des Wiener Tenors Ernst Lintner, der sowohl alleine als auch im Duett mit Galambos begeisterte. Beide Sänger harmonierten bei den Johann Strauß-Liedern „Das eine kann ich nicht verzeihen“ aus Wiener Blut und „Wer uns getraut“ aus dem Zigeunerbaron.
Zu Gehör gebracht wurden Stücke und Lieder aus den Operetten Gräfin Mariza, die Csardasfürstin und der Zigeunerprimas von Emmerich Kalman, Maske in Blau von Fred Raymond, Zigeunerliebe und Giuditta von Franz Lehar, die Ungarische Hochzeit von Nico Dostal, Wiener Blut und der Zigeunerbaron von Johann Strauß sowie die Ungarischen Tänze Nummer 5 und 6 von Johannes Brahms.
Die heitere Unbeschwertheit und die Leichtigkeit mit der die Musiker des Johann-Strauß Orchester Frankfurt unter der Leitung von Stefan Ottersbach zwei Stunden lang spielten, beeindruckten das Publikum sichtlich. So gab es am Ende nicht nur viel Applaus für alle Beteiligten, sondern natürlich auch etliche Zugabe-Rufe, die gerne erfüllt wurden.
Robin Schmalz, Mitarbeiter des städtischen Kulturamtes, war sehr zufrieden mit der Resonanz des Neujahrskonzerts. „Es ist jedes Jahr unser Dauerbrenner und ein guter Start ins neue Jahr und in das Kulturprogramm der Stadt“, freute er sich. (nta)

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