TuS Kelsterbach möchte sein Angebot erweitern

Aufnahmestopp beim Kinderturnen, weil Trainer und Räume fehlen

Treue Mitglieder zeichnete der TuS Kelsterbach aus (vorne, von links): Bernhard Wiegand, Bettina Lock, Katja Wiegand, Willi Laun, Sabine Laun und Erhard Stenzinger. Es gratulierten der stellvertretende Vorsitzende Bernd Wiegand (hinten links) und der Vorsitzende Thorsten Fern. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Der Turn- und Sportverein (TuS) hat die Corona-Pandemie glimpflich überstanden und nur wenige Mitglieder verloren. Nun möchte der Verein unter Leitung des frisch gewählten Vorstands auch neue Angebote etablieren, um weitere Mitglieder zu gewinnen.

„Wir wollen und müssen überlegen, wie wir neben den klassischen Sportarten mit weiteren Trend-Angeboten nicht nur unser Portfolio erweitern, sondern auch neue Mitglieder gewinnen können“, sagte der Vorsitzende Thorsten Fern bei der Mitgliederversammlung im Fritz-Treutel-Haus. Fern nannte hier Sportarten wie Bouldern oder Parkour. „Die Aufbruchstimmung ist im Verein bereits erfahrbar und wir im Vorstand bleiben weiterhin besonnen-optimistisch“, betonte Fern. Was die Mitgliederzahl betrifft, so habe der TuS durch die Corona-Pandemie mit den eingeschränkten oder gar ruhenden Angeboten 84 Mitglieder verloren. Dennoch halten derzeit 1303 Mitglieder dem Sportverein die Treue. Fern dankte den Gremien der Stadt für die große ideelle aber auch finanzielle Unterstützung während der schweren Pandemie-Zeit. Wie der TuS-Vorsitzende weiter berichtete, habe man die Corona-Zeit genutzt, um im Vereinsheim Hinkelstein weitere Renovierungsarbeiten zu erledigen. „Wir haben aber auch eine Arbeitsgruppe gegründet, um die Vergütungen der Übungsleiterinnen und Übungsleiter anzupassen – freilich nach oben“, betonte Fern.

Mit vielen Angeboten insbesondere auch Senioren erreicht

Besonders erfreut zeigte sich Fern, dass die Rasenfläche hinter dem Vereinsheim – durch vermittelnde Gespräche von Bürgermeister Manfred Ockel – nun wieder genutzt werden kann. Hier hatte es zunächst Einwände der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Groß-Gerau gegeben, die nun aber ausgeräumt wurden. Wie gewohnt solle daher an Christi Himmelfahrt der Vatertag auf dem Gelände gefeiert werden und auch die Verbindungen zur Partnerstadt Baugé-en-Anjou wolle man wieder intensivieren, betonte Fern. „Wir haben trotz Pandemie nicht aufgegeben und mit vielen Angeboten insbesondere auch unsere Seniorinnen und Senioren erreicht“, berichtete Sportwartin Christine Gnida. Als sich die Tore des Sportparks wieder öffneten, sei auch wieder richtig Leben in den Verein eingekehrt. Als ein gutes Beispiel für eine vereinsübergreifende Kooperation nannte Gnida den Tag, an dem der TuS die Leichtathletik-Kreismeisterschaften ausgerichtet und der BSC Kelsterbach ein Fußball-Heimspiel hatte. „Der BSC hatte die Gäste mit Grillgut versorgt, bei uns gab es Kaffee und Kuchen“, schilderte die Sportwartin das Zusammenspiel.
Die Lust am Sport stellt den TuS aber vor Herausforderungen: Besonders das Turnangebot für Kinder sei der Nachfrage nicht mehr gewachsen. „Leider mussten wir hier einen Aufnahmestopp verhängen. Wer Zeit und Lust hat, dem TuS Kelsterbach zu helfen, ist jederzeit willkommen“, richtete Christine Gnida einen Aufruf an die Bürger. „Kinder müssen beaufsichtigt und zu den Wettkämpfen transportiert werden, zudem fehlt es an Übungsleitern aber auch an Sportflächen und Trainingsräumen“, beschrieb die TuS-Sportwartin die Situation.

Vorstand einstimmig wiedergewählt 

Darauf ging Bürgermeister Ockel in seinem Grußwort ein. Im Sportpark tue sich derzeit Großes. „Der neue Kunstrasenplatz ist bald fertiggestellt, dann müssen wir uns um die Erneuerung der Laufbahn als auch um die generelle Sanierung der Gebäude und Tribünen kümmern“, nannte Ockel gleich mehrere künftige Baustellen zur Verbesserung der Sport-Infrastruktur. Der Bürgermeister brachte den Neubau einer Sporthalle mit Sport-Center, unter Beteiligung eines privaten Investors, ins Spiel (wir haben berichtet). „Uns stehen sehr spannende Zeiten als Sportstadt in den nächsten Jahren bevor“, sagte Ockel. Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand hob insbesondere die große Integrationsarbeit des TuS Kelsterbach hervor. „Man kann sagen, der TuS bewegt nicht nur den Verein, sondern die ganze Stadt – und sogar mich, denn ich will das Sportabzeichen erwerben“, verriet Wiegand unter Beifall.
Neben dem Berichten standen auch Neuwahlen für Teile des Vorstandes an. Einstimmig für zwei weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigt wurden der Vorsitzende Thorsten Fern, Schriftführerin Maxi Engel, Sport- und Pressewartin Christina Gnida und Christine Helfert als Vorsitzende des Vergnügungsausschusses. Die TuS-Jugend hatte bereits eine Woche zuvor Kyra Wallesch wieder zur Kinder- und Jugendwartin bestimmt.
Im Rahmen der Versammlung wurde Ehrenvorsitzender Willi Laun für seine 75-jährige Treue zum TuS Kelsterbach ausgezeichnet. Bettina Lock erfuhr eine Ehrung für ihre 50-jährige Mitgliedschaft. Seit 40 Jahren sind Sabine Laun, Bernhard Wiegand und Katja Wiegand treue TuS-Mitglieder. Erhard Stenzinger wurde für seine 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

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