Spielplatzgestaltung: Wenig Resonanz beim Workshop in Kelsterbach

Verschlungene Pfade und Kletterfelsen als Vorschläge

Die Entwurfsgestaltung für den Spielplatz Heegwaldstraße erläuterte Jennifer Lattich vom Planungsbüro Viaverde im Bürgersaal. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Alles war bestens vorbereitet für den Workshop für Kinder und Eltern zur Neugestaltung von vier Spielplätzen. An vier Stellwänden waren erste Ideen angebracht und auch die Beamer-Projektion war bereit für den Start. „Sollen wir noch etwas warten?“, fragte Malaika Rahm von der NH-ProjektStadt in die Runde der wenigen Anwesenden. 

Diese bestand am Samstagnachmittag im Bürgersaal des Fritz-Treutel-Hauses anfangs aus einer Handvoll Interessierter. Kaum hatte die Projektmitarbeiterin ihr Bedauern über die geringe Resonanz geäußert, kam doch noch eine vierköpfige Familie. „Wir rücken einfach zusammen, dann können wir das auch so durchführen. Es muss ja etwas passieren“, sagte Matthias Burghammer vom gleichnamigen Planungsbüro. Dem stimmten auch Jennifer Lattich und Johannes Wolff (Büro Viaverde) zu. „Wir hatten eigentlich 40 bis 50 Kinder erwartet, die uns ihre Wünsche und Vorstellungen zur Umgestaltung einbringen, aber jetzt müssen wir halt so durchkommen“, bedauerte Burghammer. Sein Büro hat den Auftrag, die Spielplätze Dr.-Hans-Jordan-Straße und Rudolf-Breitscheid-Straße umzugestalten, erste Entwürfe gab es beim Workshop zu sehen. „Wir haben eine Bestandsaufnahme gemacht und verifiziert, was wir erhalten und wie wir die Räume am besten nutzen können“, so Burghammer.

Vier Spielplätze im Projektgebiet Klimainsel sollen umgestaltet werden 

Der Entwurf für den Spielplatz Rudolf-Breitscheid-Straße zeigte unter anderem ein gelandetes Flugzeug und einen Tower mit Aussichtsturm, wodurch ein Bezug zum Flughafen hergestellt wird. „Landeplatz“ ist die Entwurfsbezeichnung. „Oh, ja, das sieht gut aus, jetzt fehlt nur noch was zum Klettern“, meldete sich Sinan, der in der Rüsselsheimer Straße wohnt. „Ja, wir machen mit unseren Kindern ein regelrechtes Spielplatz-Hopping in Kelsterbach, um ihnen möglichst viel Abwechslung zu bieten“, erklärte Mama Kathrin Gülgel. Nicht ganz so spektakuläre Veränderungen soll es auf dem Spielplatz an der Dr.- Hans-Jordan-Straße geben. „Hier möchten wir vor allem die vielen Findlinge erhalten, die dort liegen, jedoch anders anordnen. Dazu schlagen wir drei oder viel Kletterfelsen vor“, beschrieb Burghammer. Von einigen Teilnehmern wurde betont, dass es dort an einer überdachten Sitzmöglichkeit fehlt. „Und ich wünsche mir eine Seilbahn“, sagte ein junger Besucher. „Das Gelände ist dort recht lang, das könnte man möglicherweise realisieren – aber wir haben nur ein bestimmtes Budget“, verwies Burghammer auf den Spagat.
Das Planungsbüro Viaverde ist für die Umgestaltung der Spielplätze in der Lindenallee und in der Heegwaldstraße beauftragt worden. Hierzu erläuterte Landschaftsplanerin Jennifer Lattich und Johannes Wolf die geplante Neugestaltung. „Wir haben alles noch recht offen gelassen, denn wir wollten uns von den Kindern inspirieren lassen“, so Wolf.

Anwohner ärgern sich über Müll und abendlichen Lärm auf den Spielplätzen 

Der Spielplatz in der Lindenallee sei zwar spektakulär, doch in die Jahre gekommen. „Wir haben einen Funktionsplan mit den Themenschwerpunkten Abenteuer, wilder Ritt, verschlungene Pfade und einen Bereich für Kleinkinder entworfen“, erläuterte Lattich den Entwurf. Erhalten werden sollen Drehscheibe und Hügel. Auf Letzterem plädierten Eltern für einen überdachten Beobachtungsturm für ihre Kinder.
„Ich wünsche mir etwas, um die Sauberkeit zu verbessern, denn ich gehe oft selbst mit Besen und Schaufel dorthin, um den Dreck wegzumachen“, erklärte Minem Adalmis zum Zustand des Spielplatzes. Anwohner beschwerten sich teils über das Gelage von älteren Jugendlichen, das im Sommer weit bis in die Nacht gehe. Wohl aus diesen Gründen wurde bereits die vorhandene Hütte abgebaut. Hier verwiesen die Planer auf die Ordnungsaufsicht der Kommune, man könne bei der Gestaltung nur bedingt diese Aspekte berücksichtigen, erklärte Wolf. 
Nun sollen alle Wünsche dokumentiert und zusammengefasst werden. Was realisiert werden kann, hängt vom Budget ab und den Entscheidungsträgern in Verwaltung und Parlament ab. „Ich denke, dass wir bis zu den Sommerferien entsprechende Planungsentwürfe vorlegen können“, sagte Bettina Weise vom städtischen Fachbereich Hochbau und Planung.

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