Solarbank am Kelsterbacher Mainufer in Betrieb genommen

Platz nehmen und auftanken an der Handy-Ladestation

Mit der Kraft der Sonne: Anne Freiwald (links) und Cornelia Hammer aus Hofheim tankten frischen Strom für ihre Smartphones an der Solarbank. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Da stand es plötzlich: Das im metallisch-dezenten Design gehaltene Objekt am Kelsterbacher Mainufer, direkt unter der Freifläche der Kelsterbar. Immer wieder staunend beäugt, begutachtet und mit mutmaßenden Kommentaren der Spaziergänger und Ausflügler versehen.

„Mainblick mit Powerbanking“ steht an der Längsfront, „Partner der Region“ mit einer symbolisierten Stadtlandschaft prangt an der Seite. Diese passt perfekt zur Stadt-Silhouette von Kelsterbach; so etwa ist eine frappierende Ähnlichkeit mit der Herz-Jesu-Kirche zu erkennen. Fehlen darf freilich nicht das unübersehbare Symbol des Energieversorgers Mainova, dem Spender der Power-Bank.

Kostenloser Solarstrom für Handys 

Auf der Sitzfläche sind unverkennbar Solarzellen in drei sogenannten Modul-Paketen zu sehen. „Kann man sich da überhaupt draufsetzen?“, wurde immer wieder mal gefragt – und auch mal zaghaft ausprobiert. Die E-Bench hielt stand. Bei bestem Herbstwetter wurde das Rätsel schließlich gelöst: Bürgermeister Manfred Ockel und Francisco Rodriguez, zuständig für das Kommunalmanagement im Hause des Energieversorgers, übergaben die Solarbank ihrer Bestimmung – und ließen die Herbstsonne ungehindert auf die Solarpaneele scheinen.
„Mainblick mit Powerbanking“ ist zwar ein nicht ganz unmissverständlicher Hinweis, doch von dieser modernen Bank zum Verweilen gibt es kostenlosen Strom für Handys – aber man kann freilich auch Bankgeschäfte über das Smartphone tätigen. Die Solarzellen speichern die gewonnene Energie in Akkus, die unter der Sitzfläche verbaut sind und geben diese wieder ab, wenn eine entsprechende Anforderung vorliegt. 
„Wir haben links und rechts zwei Induktionsladefelder für Handys und an beiden Seiten noch einen Anschluss für eine USB-Verbindung“, erläuterte Francisco Rodriguez die rein technische, bereits vorhandene Funktion. Durch den Einbau weiterer spezieller Module könnten Wetterdaten und andere Informationen gesammelt werden. Die Nutzungserfassung der Solarbank funktioniert bereits. Daten wie Tag, Uhrzeit und Verweildauer werden registriert und direkt ins Kelsterbacher Rathaus übermittelt, wie Verena Heinrich, städtische Beauftragte für Nahmobilität, bestätigte. „Wir versprechen uns davon eine bessere Datenbasis für die Frequentierung der gesamten Anlage hier“, sagte Bürgermeister Ockel. Möglich wäre darüber hinaus eine Nachrüstung mit einem WLAN-Hot-Spot-Modul. Der Standort ist perfekt gewählt, um das Panorama des Mainbogens zu genießen, aber auch, um bei einem kurzen Halt oder einer erfrischenden Rast an der Kelsterbar das Handy aufzuladen. Dies geht entweder drahtlos über die beiden Induktionsflächen oder per USB-Kabelverbindung.

Sensoren sollen Vandalismus verhindern

Ausgewählt worden war der Standort in Abstimmung mit dem Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB). Damit die dunkle Sitzfläche im Sommer nicht überhitzt, ist eine sogenannte Unterflurbelüftung installiert worden. In der kalten Jahreszeit könnten schon wenige Sonnenstrahlen dafür sorgen, dass die Sitzfläche angenehm temperiert wird. Dass dieses besonders innovative Geschenk – es ist erst die zweite Bank dieser Art, die der Energieversorger installiert hat –, gerade nach Kelsterbach kam, ist der guten Verbindung von Bürgermeister Ockel zu Rodriguez zu verdanken. Rund 5500 Euro kostet so eine innovative Sitzgelegenheit. Um Vandalismus vorzubeugen, sind entsprechende Sensoren in der Powerbank eingebaut, die „ungewöhnliche Zustände“ sofort an die entsprechende Überwachungsstelle der Mainova weiterleiten. Die dritte Solarbank soll in Kürze auf dem Feldbergplateau aufgestellt werden – von dort gibt es sogar einen direkten Fernblickkontakt zur E-Bench der Untermainstadt.
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