Senioren entern die Nautilus

450 Teilnehmer legen ab zu munteren Ausflugsfahrten auf Main und Rhein

VOM OBERDECK genossen die Senioren einen tollen Blick auf ihre Heimatstadt. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Wieder einmal hatte die Stadt Kelsterbach ihre Senioren zu einer fröhlichen Schifffahrt eingeladen. Von Kelsterbach aus ging es mit der „Nautilus“ der Primus-Linie zunächst mainabwärts, dann auf dem Rhein weiter gen Mainz. Für einen kleinen Obolus von 7,50 Euro sowie 10 Euro für eine Begleitperson waren die „Reisekosten“ sehr moderat. Darin eingeschlossen war ein Mittagessen an Bord. Dennoch war die Resonanz nicht so groß wie in den Jahren zuvor. Knapp 200 Gäste enterten am Mittwochmorgen die „Nautilus“, die unterhalb des Grünen Baums vor Anker lag.

Beim zweiten Ausflugstermin am Donnerstag waren es dann doch über 250 Mitreisende, die mit Kapitän Eugen Kratz und seiner Nautilus nach Mainz schipperten.
Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel hieß die Passagiere willkommen. „Wir haben Kaiserwetter für Sie bestellt, und die Sonne brennt vom strahlend blauen Himmel, da ist ein Sonnenschutz angebracht“, riet das Stadtoberhaupt zur Mütze, Hütchen oder auch Schirm. Er wünschte allen eine schöne Fahrt in die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, die viele Sehenswürdigkeiten zu bieten habe.
Ockel dankte auch Dagmar Berg, Rüdiger Werth und Brigitte Henninger, die seitens der DLRG mit an Bord waren. Der Sanitätsdienst wurde von zwei Mitarbeitern des in Kelsterbach ansässigen mfs-Rettungsdienstes übernommen.
Auch Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne war dabei, radelte jedoch zusammen mit dem Bürgermeister von Mainz gen Kelsterbach zurück, um rechtzeitig bei der Magistratssitzung dabei zu sein. Zu den treuen „Seniorenschiffern“ gehören Adelheid Heppner und Gertrud Bausch. „Wir fahren, wenn es geht, immer zusammen mit, da hat man schon mal einen dabei, den man kennt“, meinte Gertrud Bausch. Adelheid Heppner vermochte nicht nachvollziehen, dass einige Senioren, nun da der Ausflug etwas kostet, nicht mehr an der schönen Schifffahrt teilnehmen.
„Klar, früher hat es nichts gekostet, aber was sind schon 7,50 Euro?“, fragt die 78-Jährige.
Seitens der Organisatoren hieß es, dass früher viele Senioren eine Teilnehmerkarte geholt hätten, dann aber nicht gekommen wären, was eine Planung für den Service an Bord erschwerte.
Marianne John und Ewald Heger gehören zu der Gruppe der „guten Bekannten“, sie waren schon mehrmals mit auf Seniorenfahrten. „Mit dem Schiff zu reisen ist doch immer etwas anderes als mit dem Auto, das hat was Beruhigendes“, freute sich Ewald Heger.
Adelheid Faust hat die Achtzig schon überschritten und genießt das Reisen, ganz egal, ob mit dem Bus oder dem Schiff. „Auf Mainz freue ich mich, denn man ist vom Rheinufer schnell am Dom und in der heimeligen Altstadt“, so die Kelsterbacher Seniorin.
Die Stimmung an Bord auf der Fahrt gen Mainz war gut. Der Alleinunterhalter Rolf Best erfreute die Senioren mit „jugendlichen“ Liedern. „Ja, das waren noch Zeiten, als das unsere Schlager waren“, meinte Britta Iriti und fühlte sich mit ihrem Mann Franco um Jahre zurückversetzt.
Bestens gestärkt durch ein deftiges Mittagessen, Hackbraten mit Kartoffelpüree und Gemüse, ging man an der Anlegestelle „Fischtor“ von Bord und war rasch in der Altstadt. Dort stand der Besuch des Doms, ein Bummel durch die Altstadtgassen, ein Zwischenstopp in der Eisdiele oder einem Café oder ein Bummel über den Markt auf dem Programm.
Zurück an Bord berichteten viele von ihren verschiedenen Erlebnissen: „Wir waren im Dom, haben auch das Grab von Kardinal Lehmann besucht“, erzählten die Fußball-Kumpels Bernhard Fischer und Ernst Born. „Wir waren auch im Dom, aber nur im Dom Café“, scherzten andere Teilnehmer der Seniorenschifffahrt.
Hilda Roscher, die sich immer sehr für andere engagiert, gönnte sich eine kleine Auszeit. „Das war heute wunderschön, ich habe das sehr genossen – und habe mir sogar ein paar Schuhe gekauft“, strahlte Roscher.
Auf der Rückfahrt erfreute Eva Wessoleck mit ihrer engelsgleichen Stimme wieder die Gäste und sang Seemannslieder. Als vor der Nautilus wieder das Kelsterbacher Stadtpanorama mit der Herz-Jesu-Kirche auftauchte, war von Bord das Heimatlied „In Kelsterbach beim Ebbelwoi, da bist du wohl geborgen“, zu hören. (pos)

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