Schützengilde Kelsterbach muss zum Training nach Astheim

Schießstand im Schloss wegen Sanierung geschlossen

Für ihre 40-jährige Treue wurde Gisela Beck geehrt. Christian Kluge (Zweiter von links), Andreas Strack und Maxim Mironov erhielten für ihre ehrenamtliche Tätigkeit die Ehrenmedaille des Hessischen Schützenverbands in Silber. Es gratulierten Thorsten Schreiner (links, Vereinsring) und Bürgermeister Manfred Ockel (rechts). (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Bei der Schützengilde ist jenes gelungen, was vielen Vereinen große Probleme bereitet: Nach neun Jahren an der Spitze des Vereins kandidierte Günter Schmidt nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden, mit Christian Kluge wurde aber bereits im Vorfeld ein Nachfolger gefunden, der von den Mitgliedern einstimmig gewählt wurde.

Kluge sammelte bereits als Beisitzer Vorstandserfahrungen. Ähnlich auch die Situation bei der Position des stellvertretenden Vorsitzenden. Hier verzichtete Andreas Strack auf eine weitere Kandidatur, mit Peter Stieglitz jedoch wurde ebenfalls ein Nachfolger gefunden. In ihren Ämtern bestätigt wurden Maxim Lichtwald (Kassier) und Maxim Mironov (Schriftführer). Erol Karatag rückt als Beisitzer neu in das Vorstandsgremium auf. Der für drei Jahre gewählte Vorstand will die Herausforderungen – vor allem die abschließende Instandsetzung der Schießanlage – angehen. Mit rund 40 Vereinsmitgliedern war die Jahreshauptversammlung im Hessensaal des Fritz-Treutel-Hauses gut besucht. So freute sich der scheidende Vorsitzende Günter Schmidt über die gute Resonanz, was er auf die zufriedenstellende Arbeit des Vorstandes als auch die enge Bindung an den Verein zurückführte. Die Schützengilde zählt derzeit 121 Mitglieder, darunter vier Jugendliche.

Viele Verstaltungen mussten ausfallen  

In seinem Bericht verwies Schmidt auf drei schwierige Jahre. „Nicht nur Corona hat uns getroffen, sondern auch die langwierigen Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten unserer Schießanlage“, betonte er. Deshalb konnten das beliebte Ostereierschießen sowie das Vereins- und Firmenschießen nicht stattfinden. Dennoch präsentierten sich die Schützen bei öffentlichen Veranstaltungen, etwa beim Kerbumzug mit einer Fußgruppe und auf dem Altstadtfest mit einem eigenen Stand. „Dies geht nur, wenn man engagierte Mitglieder hat“, dankte der Vorsitzende allen Beteiligten.  „Auch im vergangenen Jahr wurden wieder Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten notwendig. Bei den Reinigungsarbeiten mussten insbesondere die angefallenen Buntmetalle, wie Messing und Blei, sowie Pulverreste fachgerecht entsorgt werden“, berichtete Schmidt. Auch konnte der Standumbau beginnen, sodass bald wieder auf dem 25-Meter-Stand geschossen werden kann. Voraussetzung dafür ist die Erneuerung des gesamten Bodens, der aus der Vereinskasse mit 18 000 Euro finanziert wird. „Aufgrund der Corona- und Umbaumaßnahmen konnten wir im vergangenen Jahr wieder keine Vereinsmeisterschaft durchführen und auch keine Pokalturniere ausschreiben“, so der Vorsitzende.

Jugendarbeit musste ruhen

Besonders bedauerte Schmidt, dass auch die Jugendarbeit ruhen musste. Man habe jedoch die Jugendarbeit unterstützen wollen und daher kostenfrei Sportgeräte, Munition und Scheiben für die Jugendlichen zu Verfügung gestellt. Da alle Schießstände seit einem Jahr geschlossen sind, hatte Christian Kluge mit dem Astheimer Schützenverein vereinbart, dass die Kelsterbacher Schützen dort alle zwei Wochen trainieren können. Bei den Bezirksrundenwettkämpfen belegte die Kelsterbacher Mannschaft mit Michael Bartsch, Serhat Gökdemir, Erol Karatag, Christian Kluge, Maxim Mironov und Peter Stieglitz in der Disziplin Großkaliber Gebrauchswaffen Platz drei. Der Vorsitzende dankte auch der Stadt und dem Bauamt für die Unterstützung beim Schießstandumbau.
„Es waren drei schwierige Jahre für die Schützengilde, die sie recht gut gemeistert haben“, sagte Bürgermeister Manfred Ockel. Man habe grundsätzlich überlegen müssen, ob eine Sanierung des Schießstandes im Schloss überhaupt möglich ist, damit alle Auflagen des Denkmalschutzes erfüllt werden können, aber es sei gelungen, einen Weg zu finden, so der Bürgermeister. Ockel lobte auch die finanzielle Beteiligung des Vereins. „Wir wollen nach und nach das Gesamtgebäude sanieren und setzen hier auch auf Förderung aus Bundesmitteln.“ Der Vorsitzende des Vereinsrings, Thorsten Schreiner, lobte die im Vorfeld bereits abgestimmte Neubesetzung der zu wählenden Vorstandspositionen.
Das Schlusswort hatte der neue Vorsitzende Christian Kluge. „Wir werden nach dem Umbau attraktive Schießstände haben, die wir auch dazu nutzen wollen, Kooperationen mit anderen Schützenvereinen einzugehen. Dabei ist auch an einer Erweiterung unserer Disziplinen gedacht.“ Aber auch an Freundschaften zu Kelsterbacher Vereinen mit entsprechenden Veranstaltungen hat sich der neue Vorstand Gedanken gemacht. Für die Jugendarbeit wolle man zeitnah einen Jugendleiter ernennen, um die Nachwuchsarbeit voranzubringen. Besonders stolz ist man bei der Schützengilde, dass man trotz Corona und Standumbauten acht neue Mitglieder gewinnen konnte.
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