Rüdiger Pfennig übernimmt wieder das Ruder beim BSC Kelsterbach

Abteilungen leiden unter Corona-Einschränkungen

Übernimmt wieder den Vorsitz des BSC Kelsterbach: der Ehrenvorsitzende Rüdiger Pfennig (vorne Mitte). Die weiteren Mitglieder des Vorstands, links vorne Andreas Sinning (Abteilung Handball), rechts vorne Andreas Hoffmann (Fußball), hinten von links: Bernhard Fischer (ehemaliger Abteilungsleiter Fußball), Martina Schuld-Kasinski (Schatzmeisterin), Maxi Engel (Schriftführerin) und Sascha Heil (stellvertretender Schatzmeister). Foto: Postl

Kelsterbach – In bewährten Händen liegt der Vorsitz des Ball-Spiel-Clubs (BSC) Kelsterbach: Rüdiger Pfennig, der das Amt schon einmal viele Jahre innehatte und zudem Ehrenvorsitzender des Vereins ist, wurde bei der Jahreshauptversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Hintergrund ist, dass sein Vorgänger Bernhard Fischer nicht noch einmal für das Amt kandidierte. 

Die Überraschung war gelungen, als Fischer der Versammlung Rüdiger Pfennig als Vorschlag für das Amt präsentierte. So manches Mitglied war sichtlich erstaunt, denn nur wenige wussten, dass Rüdiger Pfennig, erneut das Ruder des BSC übernehmen wollte. Weitere Vorschläge gab es nicht und die Wahl endete nahezu einstimmig – nur Gisela Agricola, Lebensgefährtin von Pfennig stimmte dagegen. „Wenn er jetzt wieder mal nicht da ist, wenn ich jemanden brauche, dann müsst ihr mir drei andere Leute schicken“, sagte Agricola.
„Ich habe gesehen, dass die Belastung der bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden einfach zu groß ist, deshalb habe ich mich durchgerungen, diesen tollen Verein über eine bestimmte Zeit hinwegzuhelfen“, erklärte der mittlerweile 80-jährige Pfennig seine Kandidatur. Er lobte das bisherige vorbildliche Zusammenspiel der Abteilungsleiter Fußball und Handball. Da Bernhard Fischer mittlerweile als Fußballabteilungsleiter von Andreas Hoffmann abgelöst wurde, steht mit Andreas Sinning auch der Handballabteilungsleiter künftig an der Seite von Pfennig.
Der Vorstand wird komplettiert durch Schatzmeisterin Martina Schuld-Kasinski, Schriftführerin Maxi Engel und Sascha Heil (stellvertretender Schatzmeister). „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit, denn eine erfolgreiche Vereinsführung geht nicht mit einer Person allein – nur ein starkes Team kann den Verein durch diese schwierige Zeit führen“, bedankte sich Pfennig für das Vertrauen. 
Wie schwer sich die Corona-Pandemie auch auf erfolgreich geführte Vereine auswirkt, belegten die Berichte der Abteilungsleiter. Vor allem der Bereich Handball hat starke Einbrüche zu verzeichnen. „Wir hatten mit der Zusammenführung der Vereine TV Flörsheim, TSV Raunheim und der Handballabteilung des BSC Kelsterbach zur Handballspielgemeinschaft eigentlich den Grundstein für eine gesicherte Zukunft gelegt“, resümierte Andreas Sinning. Doch gerade im Jugendbereich als auch beiden Damen habe es spürbare Verluste an aktiven Spielern gegeben und es musste die eine oder andere Mannschaft abgemeldet werden, wie Sinning bestätigte. „Wie es jetzt, nachdem wieder neue Einschränkungen drohen, weitergeht, kann niemand sagen“, blickt der Handballabteilungsleiter in eine unsichere Zukunft.
Wesentlich besser sieht es hingegen bei den Fußballern aus. Hier dankte Abteilungsleiter Andreas Hoffmann insbesondere seinem Vorgänger Bernhard Fischer, aber auch dem ganzen Team aus Trainern und Betreuern. „Wir hatten vor Corona jeden Monat mindestens eine Veranstaltung, das geht nur, wenn man ein starkes Team hat, das zusammenhält“, so Hoffmann. Nachdem der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden konnte, gab es gar 21 neue Eintritte, vermeldete der Fußballabteilungsleiter.
„Unser sportlicher Leiter hat ein tolles Team zusammengestellt und wir haben acht Jugendmannschaften, darunter eine weibliche Jugend B, im Spielbetrieb“, betonte Hoffmann. Er sah die 1. und 2. Mannschaft auf einem erfolgreichen Weg, ihre Klassen zu halten. Die 1. Damenmannschaft steht derzeit gar auf Platz eins in der Tabelle der Frauen Kreisliga B Wiesbaden. „Obwohl es extrem schwer ist, gelingt es uns immer wieder, junge Menschen zu Jugendtrainern auszubilden“, verwies der Fußballabteilungsleiter auf einen weiteren wichtigen Aspekt. 
Rüdiger Pfennig, recht erfolgreicher Badminton-Spieler und auch Leiter der Abteilung Bosseln, zog ein differenziertes Resümee. „Im polnischen Kattowitz konnte ich mich bei der Weltmeisterschaft bis in das Achtelfinale spielen, im Altersklassenturnier stand ich 2020 in Glasgow als Vize-Europameister auf dem Treppchen – dann kam Corona“, so Pfennig.
Nun muss er sich aber nicht mehr etwas beweisen und zog sich vom Leistungssport zurück. Die Abteilung Bosseln war 2019 noch einmal recht erfolgreich, 2020 fanden dann keine sportlichen Wettkämpfe mehr statt. „Ich hoffe, dass sich die Corona-Situation soweit bessert, dass wir unser beliebtes Bossel-Turnier wieder durchführen können“, so Pfennig. 
Bürgermeister Manfred Ockel als auch Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand lobten die vorbildliche Vereinsarbeit des BSC Kelsterbach. Vereinsringvorsitzender Thorsten Schreiner bezeichnete den ehemaligen Fußballabteilungsleiter Bernhard Fischer als personifizierten Helfer in allen Belangen und war ebenfalls über das Comeback des Jahres von Rüdiger Pfennig erstaunt. VON LEO F. POSTL

 

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