Eine Rose für die beste Freundin

Gesamtschule: Fairtrade-Blumen zum Valentinstag waren rasch ausverkauft

FRÖHLICHEN VALENTINSTAG! Heiß begehrt waren die Fairtrade-Rosen, die zum Tag der Liebenden an der Integrierten Ganztagsschule (IGS) von der Schülerfirma verkauft wurden. (Foto: Scherer)

Kelsterbach (nad). „Schau mal, da drüben werden auch noch Rosen verkauft. Vielleicht kannst du da noch eine ergattern“, lautete der gut gemeinte Rat des Neuntklässlers an seinen jüngeren Kameraden. Der wollte nämlich vor der Mensa der Integrierten Ganztagsschule (IGS) eine der heiß begehrten Blumen erstehen, schließlich war ja Valentinstag!

Entsprechend groß war der Andrang an den beiden Ständen der Schülerfirma, die zum Tag der Verliebten Fairtrade-Rosen verkaufte. Wer eine der insgesamt 260 Blumen ergattern wollte, muss allerdings fix sein, denn die waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft.
Lucile und Yasmin hatten sich je eine Rose für 50 Cent das Stück gekauft – und sie an Freundinnen verschenkt. Auch die beiden Schülerinnen gingen nicht leer aus und erhielten ihrerseits eine Rose. „Wir haben uns gegenseitig Rosen gekauft, weil wir allerbeste Freundinnen sind“, sagte Yasmin. „Und die Blumen sind wirklich schön“, freute sich Lucile.

Schüler sollen mit solchen Aktionen „über den Tellerrand“ schauen

Somit war auch die dritte Rosen-Aktion der IGS ein voller Erfolg. Erstmals wurden die Fairtrade-Rosen vor genau zwei Jahren verkauft, Hintergrund war die Gründung des Fairtrade-Schulteams am 14. Februar 2017. Denn die IGS möchte bald als Fairtrade-Schule ausgezeichnet werden. Wie Projektleiter und Lehrer Elmar Hoßfeld berichtete, sollen die Schüler mit solchen Aktionen „über den Tellerrand“ schauen und dabei auch etwas lernen. Ein Mitglied der Schülerfirma besuchte mit einem Vortrag alle Klassen und informierte die Schülerinnen und Schüler über den Hintergrund der Rosen-Aktion. Die Blumen, gesponsort von der Firma Rewe, werden in Kenia gezüchtet und werden fair gehandelt. „Die Menschen, die dort arbeiten, werden nach den Faitrade-Kriterien bezahlt“, erklärte Hoßfeld. Das heißt, die Arbeiter erhalten einen besseren Lohn, der nicht so sehr von Weltmarktschwankungen betroffen sei.
Zudem werde darauf geachtet, dass die Menschen gute Arbeitsbedingungen haben, zum Beispiel über eine Schutzkleidung verfügen. Ein Teil des Erlöses fließe zudem in soziale Projekte vor Ort oder unterstütze Schulen. „Das ist zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, so Hoßfeld über die Faitrade-Idee.
Den Rosen-Verkauf an der IGS hatte die Schülerfirma zum ersten Mal organisiert. „Die wurden ein bisschen ins kalte Wasser geworfen“, schmunzelte Hoßfeld. Die 16-köpfige Schülerfirma aus dem Jahrgang neun ist Teil des Fachs Arbeitslehre und wurde zu Beginn des neuen Schuljahrs im Herbst gegründet. Hier sollen die Jugendlichen das Organisieren und Durchführen von solchen Aktionen sowie den Umgang mit Geld lernen.

Bis Jahresende will die IGS Faitrade-Schule sein

Mit dem Erlös aus dem Rosenverkauf bestellt die Schülerfirma neue Fairtrade-Lebensmittel für den Kiosk der IGS, wie Kekse und Schokolade. Bleibe ein höherer Erlös übrig, werde dieser an soziale Einrichtungen gespendet, so Hoßfeld. Aber das Kiosk-Sortiment soll auch um faire Schreibwaren ergänzt werden, zudem wolle man eigene IGS-Fairtrade-Shirts drucken. Wie Hoßfeld weiter berichtete, wird die Arbeit der Schülerfirma und der Fairtrade-Gruppe künftig miteinander verzahnt. „Aus der Fairtrade-Gruppe ist etwas die Luft raus“, erklärte der Projektleiter. Die soll künftig die Ziele und neue Aktionen formulieren, während sich die Schülerfirma um die Durchführung kümmert. Bis Ende des Jahres will die IGS alle Kriterien erfüllt haben, um als Faitrade-Schule zertifiziert zu werden.

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