Ohne Sprache verständlich

Kunstprojekt der Cranachstiftung ziert das IGS-Foyer

POPPIG UND BUNT sind die Fliesen, die ab sofort eine Wand im Foyer der Integrierten Ganztagsschule verschönern. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. Bunte Bilder und Symbole statt grauer Farbe. Eine ganze Wand im Foyer der Integrierten Ganztagsschule (IGS) wurde mit bunten Kacheln verschönert.

„Für die Schüler wird es viel zu gucken geben, wenn sie aus den Ferien zurückkommen“, sagte der stellvertretende Schulleiter Christian Reschke. Die IGS hatte für ihr Projekt „Schüler helfen Schülern“ (SHS) den Förderpreis der Cranach-Stiftung gewonnen (wir berichteten). Dieser umfasste neben einem Preisgeld auch die Umsetzung eines Kunstprojekts. Das wurde nun durch Lukas Sünder, den Gewinner des Künstlerpreises der Stiftung, realisiert. 
Bunte Kacheln, bedruckt mit bekannten Motiven aus Chemie- und Biologiebüchern, dazu Figuren aus dem Sport und Symbole aus dem Alltag zieren eine große Wandfläche im Foyer des Schulgebäudes. „Die Bilder sind aus dem Unterricht oder drücken die Gefühlswelt aus und bilden einen Querschnitt des Schulalltags“, erklärte der 26-jährige Künstler seine Vorstellung. „Es geht vor allem um visuelle Kommunikation – das Kunstwerk ist ohne Sprache zu verstehen und sozusagen ein visueller Ausdruck von Integration“, so Lukas Sünder.
Der Wahlpflichtkurs Kunst des Jahrgangs neun von Susanne Freibert beteiligte sich an dem Projekt. An zwei Projekttagen entwickelten die rund zehn Schüler mit dem Künstler eigene Motive für die Kacheln. Dabei entstanden verschiedene Bilder, darunter eine Taube, eine Kochmütze oder ein sich meldender Schüler im Unterricht. „Uns war es besonders wichtig, dass der Künstler interaktiv arbeitet und sich die Schüler bei dem Projekt einbringen konnten“, so Claudia Kosser von der Cranach-Stiftung. 
Mit einem computergesteuerten Prozess wurden die Motive in poppige bunte Bilder umgesetzt und schließlich mit einem speziellen Druckverfahren auf Keramikfliesen übertragen. Dabei entstanden rund 150 Motive, die als farbenfrohes Patchwork in der Schule zusammengesetzt wurden.
Die Umsetzung sei sehr schnell vorangegangen, so Sünder. „Innerhalb von vier Tagen hingen die Platten an der Wand. Ich saß dafür acht Monate am Schreibtisch. Ich bin immer noch total geplättet“, so der Künstler begeistert, der kurz vor dem Ende seine Studiums an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach steht (HfG). „Es ist toll, etwas zu machen das dauerhaft bleibt. Sonst werden die Kunstwerke immer nach der Ausstellung wieder abgehängt.“
Auch Schulleiterin Barbara Jühe ist von der Umsetzung begeistert. „In voller Größe ist es sehr beeindruckend“, so die Schulleiterin. „Es sieht so aus, als gehöre es schon immer hier hin.“ (mki)

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