Nie den Spaß am Lernen vergessen

Über hundert Mädchen und Jungen beim ersten Schultag an der Karl-Treutel-Schule

ERWARTUNGSVOLLE BLICKE: Ausgestattet mit nagelneuen Ranzen verfolgten die Abc-Schützen der Karl-Treutel-Schule das Programm. Auch an der Bürgermeister-Hardt-Schule in Kelsterbach sowie an der Wilhelm-Arnoul-Schule, der Bürgermeister-Klingler-Schule und der Waldenser-Schule in Mörfelden-Walldorf durften Abc-Schützen erstmals Schulluft schnuppern. Mehr darüber lesen Sie im aktuellen Freitags-Anzeiger. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Für insgesamt 105 Mädchen und Jungen begann am Dienstagmorgen ein neuer und spannender Lebensabschnitt: Sie alle hatten ihren ersten Schultag an der Karl-Treutel-Schule (KTS). Begrüßt wurden die Abc-Schützen mit einem musikalischen Programm in der Mehrzweckhalle Süd, danach ging es mit den Lehrern erstmals in die Klassenräume.

Schon vor Beginn der Einschulungsfeier war der Hof der Grundschule voll mit aufgeregten Kindern, die ihre großen Schultüten umklammerten und stolz ihre nagelneuen Ranzen auf dem Rücken trugen. Auch den Eltern und Großeltern war die Nervosität anzumerken. Viele schossen Fotos von ihrem Nachwuchs, der ab sofort Lesen, Schreiben und Rechnen lernen wird.
„Ich bin total aufgeregt“, sagte Mona Clemente Gonzales. Zwar werde mit Tochter Luisa bereits ihr drittes Kind eingeschult. „Aber es ist immer noch so aufregend wie beim ersten Mal“, lachte die stolze Mutter. Und am Morgen sei die Tochter sogar von ganz alleine und ohne Wecker aufgestanden. Sie freue sich schon sehr auf die Schule, vor allem auf den Sportunterricht, sagte Luisa. „Und auch auf die Pausen“, so die sechsjährige Abc-Schützin.
In der rappelvollen Mehrzweckhalle Süd wurden die Neuankömmlinge und ihre Eltern von Isabella Brauns begrüßt. „Die Schulanfänger sind total leise, aber die Eltern schaffen das noch nicht“, mahnte die Schulleiterin die aufgeregten Eltern zur Ruhe, denn einige Klassen der KTS hatten ein musikalisches Programm vorbereitet, mit dem sie die Mädchen und Jungen begrüßen wollten. 
„Herzlich willkommen und habt noch viel Spaß“, sangen die Kinder der Klasse 4b, die einen Kanon vortrugen, unterstützt vom rhythmischen Trommeln leerer Plastikflaschen. Während die Klasse 2a das Lied „Zehn kleine Fische“ vortrug, erfreuten die Mädchen und Jungen der 4d die Abc-Schützen mit einem „Schultüten-Rap“. Viel Applaus gab es auch für den Indianer-Song der Klassen 4a und 4c. 
„Wer freut sich denn von euch auf die Schule?“, fragte Brauns in die Runde. Da schossen die Hände fast aller Erstklässler in die Höhe. Lesen, rechnen und Hausaufgaben gehörten zum Schulalltag, das wussten die Kinder schon. Wichtig sei aber auch das Lachen und dass die Kinder nie den Spaß am Lernen vergessen sollen, betonte die Schulleiterin. Die Eltern ermutigte Brauns dazu, es auch mal auszuhalten, wenn die Kinder Fehler machen, denn das gehöre zum Lernen dazu. „Man verbietet den Kindern ja auch nicht das Sprechen, bis sie vollständige Sätze sagen können.“ 
Weiter verwies Brauns auf die Neukonzeption der KTS, die mit einem Neubau und neuem pädagogischen Konzept ins Wohngebiet Länger Weg nahe der Integrierten Ganztagsschule (IGS) ziehen wird. Aufgrund steigender Schülerzahlen ist die Grundschule seit dem letzten Jahr fünfzügig. Um den nötigen Platz zu schaffen, wurden zwei Container als zusätzliche Klassenräume aufgestellt. „Wir sind absolut am Limit“, sagte Brauns. 
Die KTS spürt zudem den allgemeinen Lehrermangel im Ballungsgebiet Rhein-Main. Einige ausgewiesene Stunden könnten nicht mit entsprechendem Personal besetzt werden. Der Grundunterricht finde natürlich statt, jedoch müsse man in anderen Bereichen, wie AGs, leider kürzen, bedauerte Brauns. (nad) 

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