Nahrung für heimische Insekten

Bienenweide im neuen Garten der Bibliothek – Tierschutzverein spendet Samen

BALD SOLLEN SIE WACHSEN: Einen Beutel mit Blumensamen für die Bienenwiese überreichte Judith Wagner (links) an Christine Reinhardt. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Ein kleiner Beutel mit hoffentlich bald großer Wirkung: Der Tierschutzverein hat der Stadt- und Schulbibliothek Blumensamen für eine Bienenweide gesponsort. Die soll künftig im neu angelegten Garten der Einrichtung blühen und Nahrung für Insekten bieten.

„Naturschutz ist mehr, als sich um Hunde und Katzen zu kümmern“, betonte Judith Wagner bei der Übergabe der Samen an die Bibliothek. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins sieht den Naturschutz als ganzheitliches Projekt und dieser setzt buchstäblich ganz klein an – bei den Insekten. „Wir haben die Biene als Symbolträger für die Insekten, deshalb bezeichnen wir blühende Flächen auch als Bienenweide, obwohl diese von vielen anderen Insekten, wie Hummeln, Wespen oder Schmetterlingen zur Nahrungssuche aufgesucht werden“, erklärte Wagner. Die Förderung von solchen Weiden ist deshalb ein besonderes Anliegen des Tierschutzvereins. Die Stadt- und Schulbibliothek beschäftigt sich ebenfalls intensiv mit den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) und hat das Projekt „Grüne Bibliothek“ gestartet. Ein Schwerpunkt ist die Gestaltung eines Bibliotheks-Gartens vor der Einrichtung auf dem Gelände rund um die Linde.

Artenreiche, fünfjährige Bienenweide aus blühfreudigen Wild- und Kulturpflanzen

Eine kleine Fläche wurde bereits als Blumengarten angelegt und unter anderem mit Rosen bepflanzt. Nun soll eine Bienenweide folgen. Der Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB) habe dafür eine rund 20 Quadratmeter große Fläche mit Rundhölzern abgegrenzt und mit Mutterboden aufgefüllt, berichtete Christine Reinhardt, Leiterin der Erwachsenenbibliothek. Dort sollen die von Wagner mitgebrachten, ausgewählten Samen für die Bienenweide ausgebracht werden. Die Saatgutmischung Veitshöchheimer Bienenweide ist eine artenreiche, fünfjährige Bienenweide aus blühfreudigen Wild- und Kulturpflanzen.
Die einjährigen Arten, wie Ringelblume und Sonnenblume blühen vor allem im Ansaatjahr. Anschließend prägen zweijährige Arten wie Königskerzen sowie mehrjährige Pflanzen, darunter auch Wiesensalbei, den Bestand. Ab dem dritten Jahr prägen dann überwiegend die mehrjährigen Stauden das Erscheinungsbild. Diese große Artenvielfalt der Weide bietet nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge das ganze Jahr über Nahrung.
„Wir sind zwar mit der Aussaat etwas spät dran, doch wir wollen durch eine besonders fürsorgliche Bewässerung dafür sorgen, dass es in diesem Jahr noch grünt und blüht“, betonte Reinhardt. In zwei bis drei Wochen können die Kelsterbacher vorbeikommen und das Sprießen der Bienenwiese mitverfolgen. Wie Judith Wagner bestätigte, fördert der Tierschutzverein das Anlegen solcher Bienenwiesen und spendiert Vereinen und Institutionen sogar die entsprechenden Samen dazu. Gerade wurde auch die neueste Bienentracht der vereinseigenen Völker geschleudert. Den leckeren Honig kann man beim Tierschutzverein kaufen. Mit dem eingenommenen Geld finanziert der Verein weitere Tierschutzprojekte.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X