Nachbarschaftsfest in Kelsterbach

Rund 300 Gäste: Veranstaltung der Caritas auf dem Kirchplatz St. Markus ein voller Erfolg

Viel Trubel herrschte auf dem Kirchplatz St. Markus beim Auftritt der Gruppe HipHop4Kids beim Nachbarschaftsfest der Caritas, zu dem über 300 Besucher vorbeischauten. (Foto: Erlenbach)

Kelsterbach (erl). Eigentlich wurde die Idee für ein Nachbarschaftsfest des Mehrgenerationenhauses der Caritas schon vor vier Jahren geboren. Einige Mitarbeiterinnen hatten das Ziel, die Nachbarn aus dem Viertel zu einem Fest einzuladen, um sich besser kennenzulernen. Denn schließlich repräsentiert das Viertel rund um die Markuskirche das Bevölkerungsspektrum der gesamten Stadt.

Doch kaum waren die Vorbereitungen endlich abgeschlossen, kam Corona. Zwangsweise mussten die Pläne für zwei Jahre zurückgestellt werden. Doch im Frühjahr stand fest: „Dieses Jahr machen wir es“, erklärten die beiden Organisatorinnen Sara Gouhar und Rosa Luchini vom Mehrgenerationenhaus. Also wurde in Absprache mit der katholischen Pfarrgemeinde das Fest auf dem Kirchplatz St. Markus geplant. Doch die Hoffnung auf einen schönen Spätsommertag wurde durch den Wetterbericht zunichtegemacht. Eigentlich sollte am Samstag alles unter freiem Himmel stattfinden, nun galt es, so schnell wie möglich Zeltüberdachungen zu beschaffen, damit die Besucher bei Kaffee, Kuchen und vielen anderen Köstlichkeiten nicht im Regen saßen. Bei der Suche nach Überdachungen habe man viel Hilfe erfahren, freuten sich Gouhar und Luchini, die am Festtag alle Hände voll zu tun hatten, denn die Resonanz war viel größer als erwartet. „Gute Nachbarschaft macht glücklich“, war das Motto des Festes. So schauten das Caritas-Spielmobil, der marokkanische Kulturverein, die Mitglieder der benachbarten Ditib-Moscheegemeinde, das Team der Kita und der Schulkinderbetreuung vorbei, dazu wurden Musik und Tanz geboten.

Plaudern, basteln und Kulinarische aus aller Welt 

Auch ein paar Geschäfte aus dem näheren Umkreis der Pfarrgemeinde waren vertreten. „Viele wissen gar nicht, was man in Kelsterbach alles kaufen kann“, sagte die Organisatorinnen, zumal einige der kleinen Läden in der Stadt noch recht neu seien. Deshalb wolle man sie unterstützen. Für eine Überraschung sorgte die Feuerwehr. Eigentlich nur zu obligatorischen Brandwache angefordert, packten die Helfer kurzerhand einen kleinen Ofen aus ihrem Einsatzfahrzeug, verlegten einen Schlauch und luden die Kinder ein, sich beim Löschen eines kleinen Feuers zu versuchen, was großen Anklang fand. Zudem war das Angebot eine gute Werbung für die Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr. Auch die Koch-Community „Über den Tellerrand“ hatte einen Infostand. Dass es zeitweise auf dem Kirchplatz kaum ein Durchkommen gab, hatten die Organisatorinnen vor allem mit Blick auf das Wetter, nicht erwartet. Menschen verschiedener Nationen standen beisammen und plauderten, andere reihten sich geduldig in die Warteschlangen vor den Essensständen ein, denn dort gab es nicht nur deutsche, sondern auch ausländische Spezialitäten in großer Auswahl. Bei den Kindern war der Waffelstand besonders beliebt.
Während Sara Gouhar und Rosa Luchini noch ein paar Bänke herbeischleppten, machten sich die Tanzgruppen für ihre Auftritte bereit. Zunächst erfreute die 14-jährige Sängerin Elvira, die die IGS besucht, mit einem Lied, dann zeigten die Zappelfüße und die Girls in Motion der TSG Flair sowie HipHop4Kids ihr Können und bekamen viel Applaus. Wie Sara Gouhar und Rosa Luchini betonten, seien zwei Jahre Corona auch für jene schlimm gewesen, die die Beratung der Caritas aufgesucht hätten. Ängste vor Corona, auch vor dem Tod, seien oft Themen gewesen. Andere hätten durch die Pandemie Angehörige verloren. Da Gespräche in Räumen nicht möglich waren, sei man mit den Hilfesuchenden oft spazieren gegangen und habe sich im Freien unterhalten.
Da die Tafeln wegen Corona anfangs geschlossen waren, hätten die Mitarbeiter der Caritas – teils unterstützt von einem Kelsterbacher Caterer – die Waren kurzerhand in Autos gepackt und zu den Menschen gebracht. Nun hofften alle, dass in diesem Winter trotz steigender Infektionszahlen eine Situation wie in den vergangenen zwei Jahren vermieden werden könne. Dass das gelungene Nachbarschaftsfest im nächsten Jahr wiederholt wird, war angesichts der schätzungsweise mehr als 300 Besucher schnell klar. Doch zum Ende des Festes wurde es wieder etwas hektisch, denn spätestens um 18 Uhr musste der Kirchplatz komplett geräumt sein und es musste Ruhe herrschen, weil ein Gottesdienst angesetzt war.  
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