Musik wie ein roter Faden

Posaunenchor ehrt für 40- und 70-jährige Mitgliedschaft

TREUE MUSIKER: Bei einem Festgottesdienst wurden (von links) Werngard Diether, Günter Ortmann, Ernst Freese und Christel van Verre für ihre langjährige Mitgliedschaft im Bläserchor geehrt. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Martinskirche wurden vier langjährige Mitglieder des evangelischen Posaunenchors geehrt. Werngard Diether und Christel van Verre sind seit 40 Jahren im Chor aktiv, Ernst Freese und Günter Ortmann sind bereits seit stolzen 70 Jahren treue Mitglieder. Für die gelungene musikalische Unterhaltung der rund 50 Zuhörer im Gottesdienstes sorgte der Posaunenchor selbst.

Dieser Gottesdienst sei ein „Fest der doppelten Treue“, sagte Pfarrer Friedrich Meisinger. Einerseits geleite Gott die Menschen durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Andererseits gebe es vier treue Menschen, die seit vielen Jahren durch ihr Engagement dafür sorgten, dass bei Gottesdiensten und anderen feierlichen Gelegenheiten der festliche Glanz der Musik durch die Ohren der Zuhörer dringe.
Das bewies der Chor auch beim Festgottesdienst, den er mit dem bekannten „Te Deum“ als Präludium eröffnete und unter anderem die Choräle „Erhalt uns Herr“ und „Ich danke meinem Gott“ beisteuerte. „Ihr seid ein Garant dafür, dass die Gemeinde lebendig bleibt“, lobte Meisinger den Posaunenchor. Der Pfarrer erinnerte auch an den kürzlich verstorbenen Fritz Heisack, der über 80 Jahre Mitglied bei den Bläsern gewesen war, sowie an die Anfänge des Bläserchors, der vor zwei Jahren sein 90-jähriges Bestehen feierte und seit 1999 eine Spielgemeinschaft mit den Bläsern aus Walldorf bildet. 
Martin Weiser vom Posaunenwerk Bezirk Starkenburg freute sich besonders über die Mitglieder, die bereits viele Jahre aktiv sind. Das bedeute viel Arbeit, viele Proben und immer wieder das Erlernen neuer Stücke. Mittlerweile habe auch viel weltliche Musik Eingang in die Chorliteratur erhalten. Posaunenchöre trügen dazu bei, Gottesdienste und andere Veranstaltungen wie zum Beispiel Weihnachtsmärkte festlich zu gestalten, so Weiser.
Eine Urkunde gab es für Werngard Diether und Christel van Verre für 40-jährige Mitgliedschaft im Chor. Ernst Freese, der 1947 eintrat und dem Chor seit über 40 Jahren als Leiter vorsteht, erinnert sich noch gut an die Anfangszeit. Damals habe es zwei Gruppen mit jeweils knapp 20 Jugendlichen gegeben – allerdings nur ein einziges Flügelhorn. „Und das bekam dann der, der am schnellsten Noten lesen konnte“, so Freese. Der Chorleiter selbst ehrte Günter Ortmann, der – wie Freese auch – seit 70 Jahren Mitglied ist. Ortmann kann allerdings seit einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv mitspielen. 
„Die Musik zieht sich bei Ihnen wie ein roter Faden durchs Leben“, sagte Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne an die Jubilare gerichtet. Der Chor bereichere Gottesdienste und Jubiläen, Gedenkfeiern und den Volkstrauertag. Nicht zu vergessen sei das Kurrendeblasen, das der Posaunenchor immer an Heiligabend veranstaltet. 
„Herzlichen Dank für das, was Sie seit Jahrzehnten für das kirchliche Kelsterbach tun“, lobte Tilmann Lichten-thaeler. In den politisch und gesellschaftlich schwierigen Jahren 1947 und 1977 hätten die Jubilare etwas scheinbar Alltägliches getan und seien in den Posaunenchor eingetreten. Doch das, was der Chor aus den Veranstaltungen mache, sei nicht alltäglich. „Ihr macht es festlich und lasst die Kirche strahlen“, so der Vorsitzende des Kirchenvorstandes. Der Posaunenchor sei weiterhin laut, in einer Zeit, in der die Kirche sich häufig nicht mehr traue, laut zu sein. 
Der Posaunenchor beschloss den Festgottesdienst mit einer flotten Version des Lieds „Welch ein Freund ist unser Jesus“. Anschließend trafen sich die Musiker und Teilnehmer des Gottesdienstes zu einem Umtrunk im Haus Feste Burg. (nad)

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/25646


X