Müll und Lärm am Boardinghouse

Überquellende Abfalltonnen und Ratten sorgen für Unmut

Seit zwei Jahren ärgern sich Nachbarn über die Müllsituation vor einem Boardinghaus in der Straße Am Glanzstoffwerk. Zudem zieht der herumliegende Abfall, wie im Sommer (Foto), Ratten an. (Foto: fa)

Kelsterbach (rko). Überquellende Mülltonnen, die im Sommer besonders, aber auch im Winter stinken. Männer, die am Straßenrand stehen und Alkohol konsumieren. Nicht gerade ein tolles Bild in der Nachbarschaft. Einem Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ist diese Situation in seinem Umfeld an der Waldstraße/Am Glanzstoffwerk schon seit zwei Jahren ein Dorn im Auge. 

Denn die Müllcontainer des Boardinghouses – das früher ein Hotel war – seien immer wieder restlos überfüllt, was gerade in der warmen Jahreszeit zu Geruchsbelästigung führe. Zudem hielten sich die Mieter oftmals auf dem Parkplatz auf, würden Alkohol konsumieren, die leeren Getränkedosen stehen lassen und mitunter auch für Ruhestörung sorgen. Der Müll werde nicht getrennt, der Wind treibe den Gestank in Richtung Wohnhäuser, berichtet der Anwohner dieser Zeitung. Er habe den Eindruck, dass zwar die Restmülltonnen geleert, die anderen Tonnen aber wegen Fehlbefüllung häufig nicht abgeräumt würden. Ratten seien hin und wieder zu sehen, weil die Behälter nicht geschlossen würden. 

Gespräche mit den Bewohnern brachte keine Lösung

Einige Mieter habe er schon mal in der Nacht angesprochen, als sie gefeiert haben. Zu einem Ergebnis habe das Gespräch aber nicht geführt. Es habe auch schon Wortgefechte zwischen Nachbarn und den Mietern gegeben. Aktuell sei es jahreszeitbedingt etwas ruhiger. 
Mit der Stadt habe er ebenfalls schon Kontakt aufgenommen, so der Anwohner. Es sei jedoch darauf verwiesen worden, dass es sich um ein Privatgrundstück handele. Ein zuständiger Mitarbeiter des in Nordrhein-Westfalen sitzenden Unternehmens, welches das Haus betreibt, meldete sich auch nach mehrmaliger Anfrage des Freitags-Anzeigers nicht. Laut der Homepage vermietet es Zimmer an Monteure. 
Der Stadt sei sowohl die Müll- als auch die Lärmproblematik bekannt, sagt Jochen Schaab, der Leiter der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit, auf Nachfrage. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet tauche dieses Problem immer mal auf, jedoch nicht in dieser Dimension und zeitlichen Ausgeprägtheit. In der Vergangenheit seien schon Gespräche mit dem Eigentümer geführt worden, so Schaab. Daraufhin seien größere Müllcontainer aufgestellt worden. Zudem habe es auch schon Eigentümerwechsel gegeben. Bei dem aktuellen Eigentümer sei es schwierig, einen Ansprechpartner zu finden. Hinweisen werde die Stadt jedenfalls weiter nachgehen. „Wir verstehen die Anwohner“, betont Schaab. 

Stadt will den Fall aufrollen

Die Stadt wolle zudem den Fall innerhalb der Verwaltung aufrollen und schauen, welche Anzahl von Mietern das Baurecht in dem Haus zulasse. Die hohe Fluktuation in den von Monteuren genutzten Wohnungen trage sicher nicht zur Verbesserung der Situation bei. Ähnliche Situationen gebe es in unterschiedlichen Ausprägungen auch in anderen Ortsteilen, weiß Schaab, etwa in der Rüsselsheimer Straße. Hinweisen gehe die Stadt nach. Der Erfolg der Hilfspolizisten sei jedoch nur begrenzt und temporärer Natur, räumt er ein.
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