„Wenn man übt, dann geht es“

Dozenten und Musikschüler stellen beim Tag der offenen Tür ihre Instrumente vor

Rian und Michael (von links) versuchen unter Anleitung von Karl-Ernst Eschborn der Trompete ein paar Töne zu entlocken. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Aus einem Klassenraum dringt flotte Klaviermusik, auf dem Gang ertönen Gitarrenklänge, durchmischt von den klaren Tönen der Violine – fest in musikalischer Hand war die IGS, denn die Musikschule hatte zu einem Tag der offenen Tür in das Gebäude eingeladen. Die Dozenten stellten sich und ihre Instrumente vor, die Schüler spielten vor Publikum und demonstrierten ihr Können und die Besucher hatten die Chance, sich über das breit gefächerte Angebot der Musikschule zu informieren.

Ziel der Veranstaltung sei es, die Musikschule in der Öffentlichkeit zu präsentieren, erklärte der Leiter der Einrichtung, Karl-Ernst Eschborn. Die interessierten Besucher hätten zudem die Möglichkeit, alle Instrumente auf einmal kennenzulernen und auch auszuprobieren, so Eschborn. „Außerdem können sie das Lehrerkollegium kennenlernen, denn oft ist nicht nur das Instrument selbst entscheidend für die Wahl, sondern auch der Kontakt zum Dozenten“, sagte Eschborn, der die 1972 gegründete Musikschule seit 1980 hauptamtlich leitet.
Insgesamt zählt die städtische Einrichtung zurzeit 18 Dozenten, die rund 300 Schüler unterrichten. Beliebt sind vor allem Streichinstrumente wie Violine und Cello aber auch Klavier, Gitarre, Querflöte und Schlagzeug. Einige Instrumente wie Harfe, Horn und Oboe habe man derzeit nicht auf dem Lehrplan, da diese nicht gefragt seien, sagte Karl-Ernst Eschborn. Darüber hinaus spielen Dozenten und Schüler in zehn Ensembles zusammen, darunter der Big Band, dem Streichorchester und dem Gitarrenensemble.
Eingebunden in den Tag der offenen Tür waren auch die Violinen- und Bläserklasse der IGS, die beide einen Auftritt hatten und sich präsentieren konnten. Auch die Musikklasse der Karl-Treutel-Schule hatte im Stufensaal einen Auftritt und sang das Schullied. Für gute Stimmung unter den jüngsten Besuchern sorgte zu Beginn der Veranstaltung ein Kindertheaterstück von Bille Billewitz mit Artistikeinlagen und Jonglagen.
Alle Besucher konnten selbst testen, ob ihnen die Instrumente Trompete, Saxophon, Cello oder Klavier zusagen. Seit Jahren ist die Querflöte eines der beliebtesten Instrumente. „Sie ist im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten leicht zu erlernen, wenn man die richtige Atemtechnik beherrscht“, erklärte Michael Naumann, der seit zehn Jahren an der Musikschule unterrichtet. Zudem könne man in jedem Alter das Instrument ohne Probleme lernen, so Naumann. Zurzeit lernen elf Schüler bei ihm Querflöte.
Beim Tag der offenen Tür spielte Naumann mit seinen Schülerinnen Frauke Hörner-Schmitt und Annika Zweschper einige Stücke. Wichtig sei, sich nicht auf den Erfolg zu fixieren, sondern den Weg als das Ziel zu begreifen, denn Musik verschönere einfach den Alltag, so Naumann, der durch seine Schüler auch Gefallen an modernen Stücken gefunden habe.
Improvisierte Stücke spielten die Cellisten und Violinenschüler und lockten viele Zuhörer an. Seit anderthalb Jahren spielt Hannah Waitschies Violine. „Ich fand das Instrument schon immer schön, auch vom Klang her“, erklärte die Achtjährige, die sich schon früh durch eine Zeichentrickserie über Mozart für die Violine begeisterte. Derzeit übt sie noch auf einer Leihgeige der Musikschule. „Manche Stücke sind am Anfang etwas schwer, aber wenn man übt, dann geht es“, so Hannah Waitschies, die eine von 20 Violinenschülern ist.
Von klassischen Stücken bis zu Songs der Band Metallica interpretieren die derzeit zehn Schüler von Cello-Dozentin Hanna Engelhardt alles. Regelmäßiges Üben sei das A und O, um das Saiteninstrument zu beherrschen. Auch wenn es sinnvoller sei, schön früh mit dem Unterricht zu beginnen, seien dem Erlernen des Cello keine Altersgrenzen gesetzt. „Mein jüngster Schüler war dreieinhalb Jahre, die älteste war über 70“, so Engelhardt.
Wie Karl-Ernst Eschborn erklärte, habe sich der Tag der offenen Tür für die Musikschule gelohnt, da man im letzten Jahr nach der Veranstaltung einige Anmeldungen mehr hatte verzeichnen können. Viele nutzten die Gelegenheit, sich zwanglos alle Instrumente anzusehen. Bei einem Tag der offenen Tür sei auch die Hemmschwelle geringer sich zu informieren als beim Besuch des Unterrichts, so Eschborn. (nad)

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