„Dadurch wird man Teil der Schule“

Viele Freiwillige beteiligen sich an der IGS Mitmachaktion – Essen aus der Erdgrube

VIELE MÜTTER buddelten Löcher. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. Statt mit Ranzen und Turnbeuteln kamen die Gesamtschüler mit Schaufeln und Schubkarren in die IGS. Und das auch noch an einem Samstag, ganz freiwillig. Zu einer Mitmachaktion, bei der 40 Fundamente und Halterungen für die Skulptur „40 Jahre IGS Kelsterbach – die ganze Welt in einer Schule“ gebuddelt und befestigt werden mussten, hatte die Schulleitung eingeladen.
 

Um die 40 Lärchenstelen für die Skulptur auf dem Rasenstück an der Mensa aufstellen zu können, war die Schule auf viele helfende Hände angewiesen. Familien, Lehrer und Schüler packten gemeinsam an und halfen tatkräftig dabei, 40 Erdgruben auszuheben. „Es sind mehr Helfer gekommen, als sich angemeldet haben“, freute sich Rektorin Ilona Rübsamen. „Wir kommen sehr gut voran“, stellte sie fest.
Fachliche Unterstützung gab es vom Technischen Hilfswerk Raunheim, das einen Erdbohrer stellte. Während die Männer vom THW mit der Maschine arbeiteten, schaufelten weitere Helfer an anderer Stelle ohne maschinelle Hilfe munter weiter und fuhren die abgetragene Erde in Schubkarren weg.
„Die Arbeit macht super viel Spaß“, meinte Oliver Harnischfeger, der Jobcoach der Schule. Dort, wo etwas getan werden müsse, finde sich immer ein Helfer, erzählte er.
Auf der Baustelle herrschte Betrieb wie auf einem Ameisenhaufen. Auch einige Kinder und Jugendliche halfen mit. „Es ist schon sehr anstrengend, aber es macht auch großen Spaß“, meinte Leandra Bartl, die mit ihrer kleinen Schwester die mit Erde gefüllten Schubkarren wegbrachte und entleerte. „Die vollen fahre ich und sie darf die leeren Karren zurückfahren“, lachte sie. Auch viele Eltern, besonders Mütter, waren im Einsatz. „Es macht Spaß, in der Gemeinschaft zu arbeiten“, so Mutter Anja Wolf, die mit Mann und Sohn die Aktion der Schule unterstützte.
Währenddessen herrschte auch in der Küche Hochbetrieb. Hier wurden ebenfalls Helfer gebraucht, die unter prominenter Anleitung ein leckeres Essen zaubern sollten. Der ehemalige IGS-Schüler und heutige Koch im HR 1-Profiteam, Meikel Pedrana, bereitete zusammen mit seinem Kollegen Peter Ramstetter und einem Helferteam aus acht Schülerinnen und Schülern Lammschultern mit Gemüse zu.
„Ich muss die Spareribs beobachten und die Kohlrabi überwachen“, erzählte die 14-jährige Emely Behac, die in der Schulküche beschäftigt war. „Die Spareribs müssen alle 15 Minuten gewendet werden“, so die Schülerin. Dazu gab es eine feine Soße. „Die Soße kocht jetzt schon zwei Tage“, verriet der 15-jährige Yalda Qurbani, der es kaum glauben konnte, dass man sich so viel Zeit für das Zubereiten einer Beilage nimmt.
Auf der Baustelle wurde derweil noch ein weiteres Erdloch gegraben, das dann aber nicht für die Stelen genutzt wurde. Die Küche hatte das Loch reserviert, in diesem entzündete Meikel Pedrana ein Feuer und erwärmte darin die Kohlrabi und die Kartoffeln. „Das ist eine typisch afrikanische Zubereitungsweise“, so Pedrana. „Das hat mich inspiriert und steht symbolisch für die Arbeit an den Fundamenten“, erklärte der Koch.
Nach getaner Arbeit genossen die vielen fleißigen Helfer gemeinsam das köstliche, gut gewürzte Essen.
Geplant und umgesetzt wurde das Projekt zuvor von rund sechzig IGS-Schülerinnen und Schülern im Kunstunterricht. Die vierzig Lärchenholzstelen wurden so bearbeitet, dass sie den Charakter der Schule abbilden und die 40 Jahre IGS-Zeit sichtbar machen.
Schüler und Lehrer sind schon gespannt auf die Fertigstellung des Kunstwerks. „Ich freu mich schon sehr, dass wir die Stelen bald aufstellen können“, so Leandra Bartl (15), die an der Skulptur mitgewirkt hat. „Dadurch wird man zu einem Teil der Schule. Auch in zwanzig Jahren kann ich noch sagen: Ich war dabei“, freut sie sich. (mki)

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