Ein Magnet für die ganze Region

Drei Tage Altstadtfest am Untermain bei hochsommerlichen Temperaturen

Perfekte Szenerie mit vielen Gästen unter dem Halbmond auf dem Kelsterbacher Marktplatz. (Fotos: Postl)

Kelsterbach. Gibt es eigentlich auch „zu schönes Wetter“ zum Feiern? Zumindest am Sonntagnachmittag hatte man den Eindruck, dass sich einige Kelsterbacher lieber im Schatten als in den heißen Gassen der Altstadt aufhalten wollten. Sobald es wieder kühler wurde, kamen aber alle aus ihren Verstecken und das fröhliche Altstadtfesttreiben ging weiter.

Der Zuspruch beim Bewegungs- und Vergnügungsangebot der städtischen Jugendförderung auf dem Schlossplatz hielt sich aber ebenso in Grenzen wie die Besucher der Kunst- und Verkaufsstände in der Schulgasse. Schuld daran war wohl die Hitze. Nur wenige Kinder kamen zum Hüttenbau oder ließen sich Glitzer-Tattoos auftragen. 
Eine schweißtreibende Angelegenheit war das Känguru-Boxen, wobei die Kontrahenten in übergroße Kostüme schlüpften und sich mit riesigen Boxhandschuhen ausstatteten, bevor es auf die Matte ging. An einer sichernden Hand über die Slackline zu balancieren oder schlichtes Seilhüpfen – die Kinder hatten die Wahl.
Zu den Vorführungen der Kindergruppen auf der Bühne kamen viele Eltern und Verwandte auf den Platz vor dem Brunnen. Die Zappelfüße der Tanzsportgruppe Flair, alle perfekt als Minnie Mäuse geschminkt und in rote Kleidchen mit großen weißen Punkten gesteckt, eröffneten das Bühnenprogramm. Viel Beifall gab es für die „Girls in Motion“, die Hip Hop und einen Maskentanz zeigten. Auch die Latino-Tanzgruppe der IGS Kelsterbach bekam großen Applaus. 
Nebenan überraschte Luftballonkünstlerin Rita Wiebe, die aus einfachen Gummischläuchen blitzschnell fantasievolle Tiergestalten zauberte. „Ich will auch so eine schöne Libelle“ wünschte sich Nele. Kein Problem – sogar einen Hubschrauber formte Rita Wiebe aus den länglichen Ballons.
Begonnen hatte das Altstadtfest am Freitagabend gleich mit großem Besucherandrang. „Unser Altstadtfest ist inzwischen zu einem Fest für Besucher aus der ganzen Region geworden“, betonte Bürgermeister Manfred Ockel bei seiner Begrüßung. Unter den Gästen entdeckte er auch die Landtagsabgeordneten Kerstin Geis (SPD) und Sabine Bächle-Scholz (CDU). Am Samstagabend schaute auch der Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker vorbei. „Meine Frau wollte wieder mal ihre Familie besuchen, da ist doch dieses schöne Fest der beste Anlass dazu“, freute er sich.
Das Altstadtfest ist aber zugleich Fest der Vereine und Institutionen, die sich mit ihren Ständen präsentierten. Mittlerweile haben alle ihren festen Stammplatz. Der Hof der alten Schule gehört den Feuerreitern, den Kerweborsch, aber auch dem BSC. Etwas weiter sind immer die Tischtennisspieler zu finden, in der Pfarrgasse waren der Verein Kleeblatt, die Viktoria Kelsterbach und der Freizeit-Sportclub versammelt.
 „Wir haben zwar manchmal mehr Wasser als Wein verkauft, aber je später der Abend, desto weinseliger die Gäste“, brachte es Doris Hahn vom Verein Kleeblatt auf den Punkt. Die „Suppenhühner“ hatten diesmal auch noch andere Leckereien im Angebot als heiße Suppe, denn die lief bei der Hitze nicht so gut. 
 Für Stimmung sorgten die Bands an den Abenden, allen voran die Multikulti-Formation „The Gypsys“. Viel zu tun hatte diesmal der DRK Ortsverein. Wegen der hohen Temperaturen hatten einige Besucher Kreislaufprobleme. Außerdem gab es auch Alkoholisierte, die ins Krankenhaus gebracht werden mussten. 
Das Brilliantfeuerwerk am Sonntagabend zog viele Menschen an und setzte einen weithin sichtbaren Glanz- und Schlusspunkt für das Altstadtfest. (pos)

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