Knifflige Aufgaben selbst lösen

Wenn Schüler auch in den Osterferien zur Schule gehen, stehen Prüfungen bevor

Vertieft in ihre Praktikumsberichte sind Tim Luca Sander, Justin Mularczyk und Kübra Kaya (von links). (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. In den Ferien zur Schule gehen – für viele Kinder und Jugendliche undenkbar. Während der Osterferien der Integrierten Ganztagsschule (IGS) ist das schon lange Praxis: Zum 12. Mal lud die Schule zu ihrem Ostercamp. 51 Schüler aus den Jahrgängen 8 bis 10 sowie Schüler der Push-Klasse und der Karl-Krolopper-Schule nahmen an dem Lernprogramm teil, um sich unter anderem auf die anstehenden Abschlussprüfungen vorzubereiten.

Neben vier zentralen Ostercamps fanden an allgemeinbildenden Schulen insgesamt 44 schulbezogene Camps statt. Auch in der IGS Kelsterbach, wo eine Woche lang täglich von 9 bis 15 Uhr gelernt wurde. In den Fächern Mathe, Deutsch und Englisch brüteten die Schüler über Aufgaben und holten versäumten Lernstoff nach. Neben den Vorbereitungsheften für den Abschluss nutzen sie dafür auch weiteres von der Schule zur Verfügung gestelltes Material.
Um mehr Erfolg beim Lernen zu haben, suchten sich viele einen Tandempartner, der mit gleichem Tempo arbeitet oder ähnlichen Nachholbedarf hat. „Mit dem können sie sich durch knifflige Aufgaben auch mal durchbeißen, die sie alleine womöglich nicht gelöst hätten“, so Ilona Rübsamen, Stufenleiterin für die Jahrgänge 8 bis 10. Erst wenn die Schüler es dann doch nicht verstehen, springt der Betreuer helfend ein oder gibt Tipps, wo man nachschlagen kann.
Betreut wurden die Teilnehmer von Heidi Geißendörfer, pädagogische Assistentin an der IGS, sowie zwei Lehramtsstudentinnen. Auch Oberstufenschüler Felix Reinhardt sorgte für eine ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Bei Fragen stand er den Teilnehmern helfend zur Seite und zeigte ihnen, wie sie alleine auf den Lösungsweg gelangen. „Manche Sachen sind selbst für mich länger her. Die kann ich dann bei der Gelegenheit gleich auffrischen“, meinte der Oberstufenschüler vom Neuen Gymnasium.
„Wir haben viele dabei, die sich freiwillig angemeldet haben. Einige müssen aber auch von ihren Eltern herbefohlen werden“, so Rübsamen. „Aber wenn sie erst mal da sind, schaffen sie wirklich was.“ Um einen Anreiz zu schaffen, die intensive Lernwoche wirklich durchzuhalten, wurden von jedem Teilnehmer 20 Euro Pfand eingesammelt. Die gibt’s am Ende zurück, aber nur dann, wenn man immer regelmäßig da war und fleißig gearbeitet hat.
„Zuhause hätte ich alleine bestimmt nichts für die Schule gemacht“, ist sich der fünfzehnjährige Tim Luca Sander sicher. Neben Übungsaufgaben in den Fächern Englisch, Mathe und Deutsch schrieb der Achtklässler auch seinen Praktikumsbericht.
Die Tandempartnerinnen Catarina Moreira de Sousa und Chaymae Amekrane aus der 10. Klasse bereiteten sich gemeinsam auf den Realschulabschluss vor. Mit ihrem Übungsheft gingen sie beispielhafte Prüfungsaufgaben durch. „Ich bin zum ersten Mal dabei und habe mich ganz freiwillig angemeldet“, so die sechzehnjährige Catarina. „Ich fühle mich noch nicht sicher bei den Aufgaben. Hergekommen bin ich, um vor den Prüfungen noch einmal richtig zu üben. Zuhause lässt man sich ja doch leicht ablenken.“
Am Ende der Woche erhalten die Schüler bei regelmäßiger Teilnahme ein Zertifikat. „Das können sie zum Beispiel ihrer Bewerbung beilegen und damit zeigen, dass sie besonders fleißig sind“, meinte Ganztagskoordinatorin Sabine Posniak. Ob sich das Lernen gelohnt hat, wird sich bei den Abschlussprüfungen am 9., 11. und 13. Mai zeigen. (mki)

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