Kerwebobb geht in Flammen auf

Mit dem Flammentod des Kerwemaskottchens geht das Heimatfest offiziell zu Ende

FLAMMENTOD: Kerwe-Präsident Sven Wellinger und Giggelsmädche Netsch werfen die Kerwebobb ins Feuer. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). In diesem Jahr war vieles anders bei der traditionellen Kerweverbrennung auf dem Schlossplatz. Der Kerwebaum wurde bereits am Freitag – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – aber dennoch bewusst an diesem Termin gefällt. Grund war die bedenkliche Schieflage des Baumes, sodass die beabsichtigte Fallrichtung nicht hundertprozentig garantiert werden konnte.

 

„Es war mir lieber, ganz auf Nummer sicher zu gehen“, meinte Dieter Stammer. Der Motorsägen-Spezialist vom Kelsterbacher Kommunalbetrieb, aber auch engagiertes Mitglied der Altkerweborsche, hatte die Aufgabe der Kerwebaumfällung übernommen und fachmännisch gelöst. Das Holz des Stammes wurde bereits am Kelsterbacher Heimatfest versteigert. Hier kam das höchste Gebot von Peter Netsch. Der Vater des Giggelsmädche 2018 rundete den Betrag dann nochmals auf und ließ jeweils 100 Euro der Kelsterbacher Tafel, dem Tierschutzverein Kelsterbach sowie dem Verein Kleeblatt zukommen. 
Mit der Kerbverbrennung ist auch das Schicksal der Symbolfigur besiegelt, denn die Kerwebobb geht wie alle Jahre in Flammen auf. Recht früh loderte bereits ein Feuer zu Füßen des Kelsterbacher Schlosses, allerdings aus Paletten und anderem Abfall-Holz. Zur Gesellschaft der Kerweborsch, die ein Zeltpavillon sowie Tische und Bänke aufgestellt hatten, gesellten sich immer mehr Gäste hinzu.
Für tatkräftige Jungs war es eine besondere Freude, immer wieder einen noch mit weißen und roten Papierschleifen geschmückten Ast des ehemaligen Kerwebaumes in das Feuer werfen zu dürfen. „Das sehen wir hier ganz locker, es ist einfach eine schöne Tradition, eine gewisse Zeit nach der für uns recht anstrengenden Kerb noch einmal gemeinsam zusammenzusitzen und ein wenig entspannt feiern zu können“, resümierte Kerweborschpräsident Sven Wellinger.
Als es dann dämmerte, hieß es Abschied nehmen von der Kerwebobb. Obwohl sie noch ein Stück vom Baumstamm auf dem Rücken hatte, gelang es Sven Wellinger, zusammen mit Giggelsmädche Janine Netsch, die Bobb mit großem Schwung in das lodernde Feuer zu werfen. Funkenflug und Feuerschein stimmten die Akteure des Heimatfestes wehmütig. Man dankte für die schöne Kerb, die mit einem finalen Akt zu Ende ging, und wünschte sich, dass die schöne Tradition ihre Fortsetzung finden möge. „So ein tolles Wetter hatten wir bei der Kerbverbrennung wohl noch nie“, meinte der hemdsärmelig gekleidete Kerwepräsident.
So feierte die fröhliche Gesellschaft aus Kerweborsch und Gästen noch lange auf dem Schlossplatz das endgültige Ende der diesjährigen Kelsterbacher Kerb.

 

Noch keine Bewertungen vorhanden


X